Super Bowl: Wer singt die Nationalhymne? Alle Auftritte im Überblick

Zu jedem Sportevent der USA gehört die Nationalhymne The Star-Spangled Banner. Diese Stars sangen sie bereits beim Super Bowl.
Glendale – In der Nacht vom 12. auf den 13. Februar findet der Super Bowl 2023 statt. Im State Farm Stadium in Glendale, Arizona werden zum 57. Mal die beiden besten Teams der NFL gegeneinander antreten und dabei schaut die ganze Welt zu. Kickoff ist nach deutscher Zeit um 0:30 Uhr am 13. Februar. Wer auch die Nationalhymne der USA vor dem Football-Spiel hören will, muss ein paar Minuten früher einschalten.
Der Country-Sänger Chris Stapleton (44) und der Musiker Babyface (64) sollen im Vorfeld des Super Bowl auftreten. Stapleton wird die amerikanische Nationalhymne singen, Babyface das Lied „America the Beautiful“.
Seit 1931 ist „The Star-Spangled Banner“ (Das sternenbesetzte Banner) die Nationalhymne der Vereinigten Staaten von Amerika und wird vor jedem großen Sportevent gespielt. Der Super Bowl, den es seit 1967 gibt, ist da keine Ausnahme. In der Geschichte des amerikanischen Football sangen schon viele große Namen die Hymne, es gab allerdings auch die ein oder andere Panne.
Rückblick in die Super Bowl-Geschichte: Wer hat die Nationalhymne bereits gesungen?
Im ersten Jahr des Super Bowls 1967 wurde die Nationalhymne noch von einem Chor der UCLA gesungen, begleitet von zwei Marching Bands aus Arizona und Michigan. Auch 1968 spielte eine Blaskapelle. 1969 performte Lloyd Geisler, ein Musiker des Washington National Symphony Orchestra, die Hymne auf der Trompete. 1970 wurde „The Star-Spangled Banner“ zum ersten Mal von einem Schauspieler gesungen, Pat O’Brien, der von einer Band und dem Jazz-Trompeter Doc Severinsen begleitet wurde. 1971 spielte Tommy Loy die Hymne auf der Trompete, gefolgt vom Chor der U.S. Air Force Academy, die 1972 auftraten. 1973 wurde ein Kinderchor aus Chicago für die Hymne engagiert. 1975 sang ein Barbershop Quartett und 1976 performte Sänger Tom Sullivan. 1978 sang die Studentin Phyllis Kelly die Hymne und 1979 die A Cappella Gruppe The Colgate Thirteen von der Colgate Universität.
Ab dem Jahr 1980 lud die NFL Bekanntheiten ein, die man aus Film und Fernsehen kannte, um die Nationalhymne zu singen. Dazu gehörten „Charlie’s Angels“-Darstellerin Cheryl Ladd, Sängerin Helen O’Connell, The Supremes-Star Diana Ross, „Police Academy“-Darstellerin Leslie Easterbrook, Sänger Barry Manilow, Musiker Neil Diamond, „Piano Man“ Billy Joel, R’n’B-Star Aaron Neville, Gospel-Ikone Whitney Houston, Sänger Harry Connick Jr., Country-Star Garth Brooks, Sängerin Natalie Cole, Moderatorin Kathie Lee Gifford, Sängerin Vanessa Williams, Musiker und Produzent Luther Vandross und Sängerin Jewel.
Ab Ende der 90er-Jahre konnte der Sport auch immer größere Weltstars wie Cher, Faith Hill, die Backstreet Boys, Mariah Carey, The Chicks, Beyoncé, Aretha Franklin, Jordin Sparks, Jennifer Hudson, Carrie Underwood, Christina Aguilera, Kelly Clarkson, Alicia Keys, Idina Menzel, Lady Gaga, Luke Bryan, Pink, Gladys Knight, Demi Lovato und Jazmine Sullivan und Eric Church für die Nationalhymne verpflichten.
Prämieren und besondere Momente: Diese Stars hinterließen beim Super Bowl Eindruck
1974 sang Charley Pride, ein Sänger und Baseball-Spieler, die Nationalhymne beim 8. Super Bowl und war damit der erste Schwarze, dem diese Ehre zu Teil wurde. Eine andere Premiere gab es 1992, als während des Auftritts von Harry Connick Jr. zum ersten Mal die Amerikanische Gebärdensprache eingesetzt wurde, um die Hymne zeitgleich für Hörgeschädigte zu zeigen. 2014 trat beim 48. Super Bowl die Sopranistin Renée Fleming als erste Opernsängerin bei dem Sportevent auf.
Die Performance von Whitney Houston im Jahr 1991 beim 25. Super Bowl galt lange Zeit als die beste Darbietung der Nationalhymne in der Geschichte der NFL. Zu der Zeit war der zweite Golfkrieg im Gang und einige Wochen nach dem Sportevent wurde Whitneys Interpretation von „The Star-Spangled Banner“ als Single veröffentlicht. Auch 2001 nach dem Terroranschlag auf das World Trade Center in New York wurde die Version wieder bekannt.
Das gleiche galt für Faith Hills Version der Nationalhymne, die die Sängerin beim 34. Super Bowl im Jahr 2000 performte. Im Country Radio war ihre Interpretation noch lange Zeit beliebt und wurde besonders nach den Anschlägen am 9. September 2001 viel gehört.
Andere Songs: Im Jahr 1977 fiel die Nationalhymne beim Super Bowl aus
1977 war ein besonderes Jahr für die NFL und die Nationalhymne, denn in diesem Jahr wurde sie überhaupt nicht gesungen. Sängerin Vikki Carr sang stattdessen den patriotischen Song „America the Beautiful“. Auch andere Künstler performten dieses Lied bereits beim Super Bowl, außer bei Carr allerdings stets zusätzlich zur Hymne. Dazu gehörten Charley Pride, Ray Charles, Alicia Keys, Mary J. Blige und Marc Anthony.
Seit 2009 wird der Song traditionell vor der Nationalhymne gesungen und gehört somit zum Programm. Er wurde seitdem unter anderem von Faith Hill, Queen Latifah, Lea Michele, Blake Shelton und Miranda Lambert, Jennifer Hudson, John Legend und H.E.R performt.
In den Jahren 1969, 1970 und 1973 wurde außerdem die „Pledge of Allegiance“ performt und 2003 sang Céline Dion zusätzlich zu den regulären Performances der Halbzeit-Show und der Hymne auch das Lied „God Bless America“.
Pannen beim Super Bowl: Mit diesen Stars ging die Nationalhymne beinahe schief
Bei einem so riesigen Sportevent wie dem Super Bowl der NFL ist es beinahe vorprogrammiert, dass ab und an mal etwas schief geht. Auch einige der Stars, die in den letzten Jahren für die Hymne verpflichtet wurden, sorgten für Probleme.
Nachdem Janet Jackson und Justin Timberlake 2004 bei der Half Time Show des 38. Super Bowls ein Missgeschick passierte, bei dem Justin an Janets Outfit zog und für eine kurze Zeit ihre Brust entblößte, wählten die Veranstalter im nächsten Jahr keine bekannten Musiker für die Performance aus. Das betraf die Nationalhymne, die im Jahr 2005 von den Chören der Akademien der U.S. Army, der Navy, der Air Force und der Coast Guard gemeinsam gesungen wurde. Es war das erste Mal seit der Amtseinführung von Präsident Nixon 1973, dass die Chöre aller vier Service-Akademien zusammen sangen.
Für eine weitere Panne sorgte Jennifer Hudson, die die Nationalhymne beim 43. Super Bowl im Jahr 2009 sang. Zwei Tage später wurde nämlich bekannt, dass die Sängerin ein Playback benutzt haben soll. 2011 performte Christina Aguilera die Nationalhymne beim 45. Super Bowl, allerdings versang sie sich und statt „O‘er the ramparts we watched, were so gallantly streaming“ gab sie die Zeile „What so proudly we watched at the Twilight’s last gleaming“ zum Besten, die eigentlich etwas anders und früher in der Hymne kommen sollte.
Seit 1993 müssen alle Musiker, die die Nationalhymne performen, vorher eine Version davon aufnehmen. Der Grund ist Musiker Garth Brooks, der in dem Jahr beim 27. Super Bowl singen sollte, sich dann aber wegen eines Streits mit dem übertragenden Sender NBC weigerte. Er wollte, dass während des Pregames sein neues Musikvideo „We Shall Be Free“ gespielt wurde. Der Sender wollte das aufgrund einiger verstörender Szenen in dem Video allerdings nicht, weshalb Brooks einfach ging. Die Veranstalter hatten schon Jon Bon Jovi durch Zufall im Publikum entdeckt und um Aushilfe gebeten. Allerdings entschied man sich dann doch, das Video zu zeigen und sich mit Brooks zu einigen, der wieder ins Stadion zurückgeholt wurde und die Hymne schließlich sang.