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Weltklasse-Läuferin Klosterhalfen exklusiv: Erst den Turbo zünden, dann die Welt schlagen

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Konstanze Klosterhalfen
Laufstar: Konstanze Klosterhalfen. © Foto: PUMA

Lauf-Ass Konstanze Klosterhalfen baut fortan auf PUMA als Sponsor und Alistair Cragg als neuen Trainer. Der tz erklärte Klosterhalfen den Wechsel und gibt eine Vorschau auf die Freiluft-Saison.

München – Es war ein Doppelwechsel, der in der Leichtathletik-Szene für Überraschung gesorgt hat. Die deutsche Weltklasse-Läuferin Konstanze Klosterhalfen baut fortan auf PUMA als neuen Sponsor und Alistair Cragg als neuen Trainer.

Ende 2018 hatte Klosterhalfen ihren Trainingsschwerpunkt in die USA verlagert und sich dem Nike Oregon Project unter Trainer Pete Julian angeschlossen. Die Trainingsgruppe für Spitzenläufer wurde 2019 aufgelöst, Frontmann Alberto Salazar wegen Dopingvergehens vier Jahre gesperrt. Klosterhalfens Training in Amerika wurde fortan kritisch beäugt, konkrete Gründe für das Misstrauen gab und gibt es aber nicht. Jürgen Kessing, Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, stellte damals klar: „Trotz intensiver Kontrollen gab es bei ihr keine Beanstandungen und sie lehnt jede unerlaubte Methode ab.“

Zusammen mit Julian gelang Klosterhalfen der Sprung in die Weltspitze. Bronze bei der Weltmeisterschaft 2019 in Doha, Gold bei den Europameisterschaften vergangenes Jahr in München, jeweils über die 5000 m. Nach dem Triumph im Münchner Olympiastadion sagte Julian: „Sie ist die zäheste Athletin, die ich je trainiert habe. Sie gibt dir immer mehr, als sie eigentlich hat.“

Doch nun wurde es Zeit für ein neues Umfeld, einen neuen Impuls. Gegenüber unserer Zeitung spricht Klosterhalfen exklusiv über ihren Wechsel: „Es hat sich die Situation ergeben, auf dem Markt nach Möglichkeiten zu schauen und PUMA hat mir tolle Wege aufgezeigt, die mich beeindruckt haben. Es fühlt sich super an und ich freue mich auf die kommende gemeinsame Zeit.“

Luft beim neuen Sponsor hat die 26-Jährige schon geschnuppert. In Boston besuchte sie den Marathon, präsentierte das neue Outfit auf dem Laufsteg und posierte vor einem Bild von Usain Bolt. Auch die Zusammenarbeit in North Carolina mit dem Iren Cragg, früher selbst aktiver Langstreckenläufer, hat bereits Fahrt aufgenommen. „Ich wurde super aufgenommen und wir harmonieren wirklich gut“. Klosterhalfen spricht von „gemeinsamen Zielen“, die definiert wurden und „Stellschrauben“, an denen jetzt gedreht werden muss, um die Weltspitze anzugreifen: „Eine Stellschraube ist, auch wieder verstärkt an der Geschwindigkeit zu arbeiten, insbesondere über die 1500 m. Die habe ich in der vergangenen Zeit ein bisschen aus den Augen verloren, auch verletzungsbedingt. Aber der Speed über die 1500 m tut mir dann im Endeffekt auch über die 5000 m richtig gut.“

Klosterhalfen startet am Freitag beim Diamond League Meeting in Doha über 1500 Meter in die Freiluftsaison. Danach geht es zurück ins Trainingslager, um an den Grundlagen zu arbeiten.

In den USA lief Klosterhalfen zuletzt schon Rennen über 800 und 1500 m – die Frühform passt!

„Es hat Spaß gemacht, zurück auf der Bahn zu sein und ich freue mich auf die anstehende Saison“, sagt die gebürtige Bonnerin. Im Sommer wartet mit der Weltmeisterschaft in Budapest das Highlight der Saison, die zugleich auch als Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris dient. Die Ziele für Klosterhalfen sind klar: Den Turbo zünden, um dann, wie sie es schon nach der Goldmedaille in München angekündigt hatte, die Welt zu schlagen.

Von Nico-Marius Schmitz und Philipp Kessler

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