1. tz
  2. Sport
  3. SpVgg Unterhaching

SpVgg Unterhaching: Rückkehr in die 3. Liga „in drei bis fünf Jahren“

Kommentare

Manni Schwabl spricht über die Zukunft der SpVgg Unterhaching.
Manni Schwabl spricht über die Zukunft der SpVgg Unterhaching. © Brouczek

Präsident Manni Schwabl äußerte sich gegen Hansa Rostock über den Abstieg aus der 3. Liga und die Zukunft der SpVgg Unterhaching in der Regionalliga Bayern.

Unterhaching - Bereits seit zwei Wochen steht der Abstieg der SpVgg Unterhaching aus der 3. Liga in die Regionalliga Bayern fest. In der Halbzeitpause des vorerst letzten Drittligaheimspiels gegen Hansa Rostock, das trotz ansprechender Leistung mit 0:1 verloren ging, äußerte sich Präsident Manni Schwabl über den Abstieg und die zur Zukunft der Spielvereinigung. 

Manni Schwabl über

... die Basis des Fußballs:

„Wir müssen weggehen von sowas wie der Super League und wieder runter gehen zur Basis. Das ist die Grundlage für den Profi- und Leistungssport. Dass es uns selber wieder trifft, hätte ich vor der Saison nicht erwartet. Aber jetzt ist es so. Wir müssen die Ärmel wieder hochkrempeln. Wir müssen jetzt die ganzen Jugendmannschaften und Amateurvereine mitnehmen, dass alle wieder anpacken, weil es war eine ganz schwierige Zeit. Der Profifußball und die obere Herresführung beim DFB und der DFL sind gut beraten an die Basis zu schauen, sonst werden wir in zehn oder 20 Jahren das ganz böse Erwachen haben. Ich glaube, dass wir jetzt schon etwas hinterherhinken, vor allem im deutschen Nachwuchs. Aber da kannst du hinreden wie irgendwas, so richtig interessiert es keinen, leider.“

... das Thema Nachwuchs: „Ich sag mal, kein Schaden ohne Nutzen. Wir werden jetzt ganz zurückgehen zu unserer Grundbasis und die Spieler aus unserem eigenen NLZ rein werfen. Wir haben eine wahnsinnig gute Nachwuchsarbeit. Die Nachwuchstrainer machen tolle Arbeit. Wir investieren auch viel. Wenn wir die Jungs nicht jetzt rein werfen, kann ich die Nachwuchsarbeit gleich abmelden. Jetzt ist die Zeit des Nachwuchses gekommen und ich hoffe, dass wir in den nächsten zwei bis drei Jahren wieder oben sind, weil leicht wird es nicht. Die anderen schlafen ja auch nicht.“

Vereine müssen für Haching-Talente „tief in die Tasche greifen“

... den Verbleib und Abgänge von Spielern: „Stephan Hain, Dominik Stahl und Seppi Welzmüller, vielleicht  auch Markus Schwabl sind Korsettstangen. Die Jungen wie Felix Göttlich oder Niclas Anspach haben eine wahnsinnig gute Ausbildung in unserem NLZ gehabt. Die sind gut beraten, dass sie weiter bei uns bleiben. Wenn es so sein sollte, dass ein Verein aufs Festgeldkonto schaut und sagt, die wollen wir haben, dann muss es aber richtig weh tun, weil Qualität kostet. Verschenken tun wir keinen. Wenn es für uns auch passt, dann können wir uns an einen Tisch setzen. Aber wir sind weit davon entfernt, dass wir sagen, wir lassen die Jungs ziehen, ohne, dass der aufnehmende Verein richtig in die Tasche greift. Weil das darf nicht unser Anspruch sein.“

... die Rückkehr in die 3. Liga: „Mir ist nicht Angst und Bange. Wir sind in der Kaderplanung ziemlich weit. Wir haben 25 Spieler zusammen. Wir werden punktuell schauen und mit dem ein oder anderen Spieler noch reden. Die Verträge, die auslaufen, tun gar nicht so weh. Die Toptalente haben Verträge und die Korsettstangen auch. Deshalb wird mit uns auf jeden Fall zu rechnen sein. Wer uns jetzt abschreibt ist auf dem Holzweg. Ob es im ersten Jahr reicht, weiß ich nicht. Man darf die Regionalliga Bayern auch nicht unterschätzen. 

Manni Schwabl: „Wenn es ein Jahr länger dauert, bin ich auch dabei“

... den direkten Aufstieg im nächsten Jahr: „Es wäre wie aufgelegt. Der Erste steigt direkt auf. Aber das wollen die anderen auch. Ich sehe das ganze Projekt mittelfristig, auch mit der ganzen Nachwuchsarbeit. Zum Glück haben wir immer wieder investiert und werden es auch weiter machen. Das ist unser Anspruch. Und wenn es ein Jahr länger dauert, dann bin ich auch dabei. Ich bin der Erste der vorne weg marschiert und ich sehe uns in drei bis fünf Jahren wieder da, wo wir hingehören: Im bezahlten Fußball. Wir werden mit Sicherheit auch nicht die Jugend- und Amateursportthematiken vergessen. Ganz Fußballdeutschland wäre gut beraten da mal tiefer reinzuschauen. Auch wenn es weh tut.“

... den Abstieg: „Das 3:4 nach 3:1-Führung gegen Verl war der Knackpunkt. Wenn wir das gewonnen hätten, dann hätten sogar nochmal angreifen können und wenn Stephan Hain früher wieder fit gewesen wäre. Aber gemeinsam haben wir es verbockt, gemeinsam müssen wir es wieder auslöffeln. Mit Voller Kraft voraus. Wer Haching kennt weiß, dass sie immer wieder aufstehen, wenn sie hinfallen.“

(Alexander Nikel)

Auch interessant

Kommentare