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„Wäre ein Sicherheitsrisiko gewesen“: Jürgen Klopp schildert gescheiterten Knast-Besuch bei Becker

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Von: Antonio José Riether

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Jürgen Klopp wollte seinen Freund Boris Becker eigentlich im Gefängnis besuchen. Jedoch durfte der Ex-Tennis-Star den Liverpool-Coach letztlich nicht empfangen.

München – Seit gut einer Woche ist Boris Becker nach seiner Entlassung aus der Haft wieder in Deutschland. Nach seiner Abschiebung nach Deutschland gab der ehemalige Tennis-Star prompt ein Fernsehinterview, in dem er ausführlich über seine Erfahrungen im Gefängnis sprach. Dabei erzählte Becker auch von verwehrtem Besuch, so wollte ihn etwa Jürgen Klopp besuchen. Der Liverpool-Coach beschrieb nun seine Sicht der Dinge.

Boris Franz Becker
Geboren: 22. November 1967 in Leimen
Größte Erfolge: Wimbledon (1985, 1986, 1989), US Open (1989), Australian Open (1991, 1996); Olympia-Doppel-Gold (1992)
Kinder: Anna Ermakowa, Amadeus Benedict Edley Luis Becker, Noah Becker, Elias Becker
Partnerin: Lilian de Carvalho Monteiro

Boris Becker: Gefängnisleitung verwehrte ihm Besuch von Jürgen Klopp

Im exklusiven Sat.1-Interview am Dienstagabend sprach Moderator Steven Gätjen Becker auf dessen Besuchszeiten an, woraufhin dieser ins Detail ging. „Ich bin ganz gut befreundet mit Jürgen Klopp und er wollte mich in Huntercombe besuchen“, schilderte Becker die Situation. Doch der Vorfreude folgte nur Enttäuschung.

„Ich habe den Namen angegeben, und dann kam die Antwort: ‚Jürgen darf dich nicht besuchen, weil er zu bekannt ist. Wir haben Angst um seine Sicherheit, wollen den Rummel nicht, müssen das leider ablehnen.‘“, erinnert sich der 55-Jährige. „Ich habe dann mit dem Jürgen gesprochen, der meinte, es tut ihm leid“.

„Wollte ihn unbedingt kennenlernen“: Jürgen Klopp erinnert sich an erste Begegnung Boris Becker

Becker brachte jedoch Verständnis für die Entscheidung der Gefängnisleitung entgegen. „Man war in einem Raum, in dem man Tisch an Tisch mit Schwerverbrechern sitzt und sie wollten nicht, dass irgendwas passiert, was schlecht für Jürgen (...) oder das Gefängnis war.“ Becker hat offenbar mit der erlebten Ernüchterung abgeschlossen und kann den Standpunkt der Haftanstalt nachvollziehen.

Auch Klopp äußerte sich nun zum gescheiterten Besuch im Gefängnis. „Boris ist das große Idol meiner Kindheit und Jugend. Wir haben uns das erste Mal vor sieben Jahren in Wimbledon getroffen. Das hat meine Frau Ulla damals organisiert. Sie wusste, dass ich ihn unbedingt mal kennenlernen wollte“, beschrieb der Premier-League-Coach nun gegenüber Bild sein Verhältnis zur Tennis-Legende.

Jürgen Klopp wollte Boris Becker im Gefängnis besuchen, doch daraus wurde nichts.
Jürgen Klopp wollte Boris Becker im Gefängnis besuchen, doch daraus wurde nichts. © PA Images/imago/Screenshot Sat.1

„Waren auf einer Wellenlänge“: Boris Becker und Jürgen Klopp lernten sich in Wimbledon kennen

„Ich habe seine komplette Karriere verfolgt und war ein Riesen-Fan. Wir haben dann in Wimbledon einen Sensations-Abend verbracht – wir waren auf einer Wellenlänge und hatten richtig viel Spaß“, erinnert er sich. Aufgrund der unterschiedlichen Terminkalender der beiden Sportstars sei man „danach lose in Kontakt geblieben“.

Klopp berichtet etwa von Telefonaten mit dem inhaftierten Becker. „Wir haben dann telefoniert, und ich habe ihm unter anderem gesagt, er muss unbedingt ein Buch schreiben. Er hat dann gemeint: ‚Ja, aber ich denke, dass mir keiner glaubt, wie es hier wirklich ist.‘“, meinte der gebürtige Stuttgarter.

Jürgen Klopp erklärt gescheiterten Besuch bei Becker: „Deshalb hat es nicht geklappt“

Klopp betont, ihm sei es „einfach nur besonders wichtig, Boris zu unterstützen und ihm zu sagen, dass wir ihn nicht fallen lassen“, und bedauert offenkundig die Entscheidung des Gefängnisses. „Leider konnte ich ihn nicht besuchen, weil ich laut den Behörden bei einem Besuch ein Sicherheitsrisiko gewesen wäre. Deshalb hat es nicht geklappt. Aber das ist jetzt auch nicht mehr wichtig – wichtig ist nur, dass Boris wieder in Freiheit ist.“

Dem gefallenen Sportstar Becker, der seine Zukunft nach eigener Aussage eher nicht in Deutschland sieht, wünscht Klopp nach der schweren Zeit vor und während seiner Haft „vor allem, dass er einfach glücklich ist.“ (ajr)

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