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„Nach 19 Monaten brutaler Reha, Training und Glaube“: Deutsches Tennis-Ass feiert Titel-Comeback

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Sie kann es noch! Sabine Lisicki gewann in Kanada ihr erste Turnier seit neun Jahren - und drei Jahre nach einer schweren Verletzung.

Calgary – Diese Geschichten schreibt nur der Sport, in diesem Fall das Tennis: Die ehemalige Wimbledon-Finalistin Sabine Lisicki gewann drei Jahre nach ihrer schweren Knieverletzung ihr erstes Turnier. Die 34-jährige Deutsche setzte sich im Einzelwettbewerb des Calgary National Bank Challengers durch. 

Sabine Lisicki
Geboren:22. September 1989 in Troisdorf
Erfolge:4 WTA-Titel, 3 ITF-Titel, Wimbledon-Finalteilnahme (2013)
Profi-Debüt:2006
Höchste Platzierung (Weltrangliste):12 (21. Mai 2012)

Tennis-Ass Lisicki feiert Titel-Comeback nach Verletzungspause

Das gebürtig aus Troisdorf stammende Tennis-Ass bejubelte in Kanada ihren ersten Turniererfolg seit 2014, als sie beim WTA-Turnier in Hongkong siegreich war. Ermöglicht wurde dieser lange herbeigesehnte Triumph durch den Finalsieg gegen die Kanadierin Stacey Fung (Weltranglistenplatz 230) in drei Sätzen (7:6, 6:7, 6:3).

Auch wenn es sich bei dem Turnier lediglich um ein kleineres ITF-100-Event gehandelt hat, war die Berlinerin natürlich überglücklich mit ihrem Abschneiden und ihrer ersten Trophäe seit rund neun Jahren. Durch den Sieg kletterte Sabine Lisicki, die zu ihren besten Zeiten auf Platz zwölf der Weltrangliste zu finden war, satte 95 Ränge nach oben und steht momentan auf Platz 281. Damit ist die Teilnahme an großen Wettbewerben zwar nach wie vor weit entfernt, ein Lichtblick für die Lisickis Zukunft war der Auftritt in Calgary aber dennoch.

Sabine Lisicki strahlt und teilt ihre Freude mit ihren Fans

Die Freude über den Sieg in Nordamerika war der Deutschen bei der Preisverleihung, bei der ihr ein großes und sympathisches Lächeln ins Gesicht gezaubert war, regelrecht anzumerken. Nachträglich verlieh Sabine Lisicki ihren Gefühlen dann auch auf ihrem Instagram-Auftritt Ausdruck: „Ich kann es immer noch nicht fassen. Fast auf den Tag vor drei Jahren hatte ich einen schweren Knieunfall, Bänder waren durch, dreieinhalb Stunden wurde ich operiert, 19 Monate brutale Reha. Zurückzukommen und wieder auf dem Platz zu stehen, Profi-Tennis zu spielen, war nahezu unmöglich und doch haben wir es geschafft.“

An ihre Fans gerichtet, notierte Lisicki zudem: „Vielen Dank für die Unterstützung über die Jahre! Ihr wisst, wer ihr seid!“ Natürlich wissen die fast 180.000 Follower genaustens Bescheid über den schwierigen Leidensweg ihres Tennis-Stars und würdigten ihrerseits den besonderen Erfolg in Calgary. So schrieb eine Userin: „Liebe Sabine! Herzlichen Glückwunsch für deine herausragende Leistung! Du hast es dir mehr als verdient.“ Eine weitere Instagram-Nutzerin hielt fest: „Herzlichen Glückwunsch, Sabine. Dies ist eine der besten Geschichten im ganzen Tenniskalenderjahr! Die Beharrlichkeit, die Sie gezeigt haben, in dieser Phase Ihrer Karriere zurückzukommen, ist einfach herausragend und inspirierend für jeden.“

Sabine Lisicki hält sich die Hände vors Gesicht.
Kann ihren ersten Turniersieg nach langer Leidens- und Reha-Zeit kaum fassen: Sabine Lisicki nach dem erfolgreichen Matchball in Calgary. © Sabine Lisicki/Instagram

„Bum Bum Biene“ hat es immer noch drauf

Die 2013, im Jahr ihrer legendären Wimbledon-Teilnahme, liebevoll von Fans und Medien als „Bum Bum Biene“ getaufte Lisicki, hält bis heute den Aufschlag-Weltrekord im Damen-Tennis, der bei sagenhaften 210,8 km/h liegt. Dieser gelang ihr 2014 im Duell gegen Ana Ivanovic.

Auch in Kanada stellte Sabine Lisicki unter Beweis, dass sie trotz langer Verletzungs- und Rehapause nichts verlernt hat. Nach wie vor kamen ihre Aufschläge meist über 200 km/h daher, zudem brachte es der die Deutsche auf beachtliche 53 Asse binnen fünf Matches. Von der eigenen Leistung überwältigt zeigte sich Lisicki kurz nach dem erfolgreichen Final-Matchball, als sie erst den Schläger beiseite warf und dann selbst zu Boden sank. Einige Sekunden lang lag die erleichterte Spielerin auf dem Rücken oder ging in die Hocke, hielt sich die Hände immer wieder ungläubig vor das Gesicht - und das unter dem steten Jubel der Zuschauer.

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