Türkgücü München: Das ganz große Debakel! Spielbetrieb in der 3. Liga eingestellt

Das Projekt ist gescheitert, im größtmöglichen Ausmaß: Türkgücü München stellt den Spielbetrieb ein. Der Verein ist bankrott - und raus aus der 3. Liga.
München - Es hat sich abgezeichnet. Was leider eine Floskel ist, trifft heute zu: Türkgücü München meldet ab. Es ist kein Spielbetrieb mehr in der 3. Liga möglich. Die Insolvenz hat den Verein mit voller Wucht erwischt. Das Worst-Case-Szenario ist jetzt Realität.
„Eine weitere Aufrechterhaltung des Spielbetriebs wäre nur durch Bereitstellung neuen Kapitals von dritter Seite möglich gewesen. Die zu erwartenden Einnahmen aus dem Spielbetrieb bis Saisonende können die laufenden Kosten bei weitem nicht decken“, teilte Türkgücü-Geschäftsführer Max Kothny nach der entscheidenden Betriebsversammlung am Donnerstag mit.
3. Liga ab jetzt ohne Türkgücü München: Insolvenz-Verwalter sah keine Chance für den Verein
Mit Spannung wurde sie erwartet, Insolvenzverwalter Max Liebing präsentierte seine Prognose für den Klub. Sie fiel - im wahrsten Sinne des Wortes - vernichtend aus. Wie man es dreht und wendet, das Geld reicht bei Türkgücü München ohne Hasan Kivran nicht für die 3. Liga. Einige Profis, unter anderem Kapitän Alexander Sorge, hatten sogar einen Gehaltsverzicht angeboten. Doch auch das reichte nicht zur Rettung.
Elf Punkte hatte der DFB dem Verein abgezogen. Zu viel, um überhaupt realistische Chancen auf den Klassenerhalt zu haben. Die Saison hätte der Verein natürlich trotzdem gerne zu Ende gebracht. Aber ab April bezahlt die Agentur für Arbeit die Gehälter der Angestellten nicht mehr, Türkgücü müsste den Betrieb alleine stemmen, kann es aber nicht.
Türkgücü München: Punktabzug schreckt Investoren ab - Kothny erklärt erfolglose Suche
„Die Mannschaft hat in den vergangenen Wochen gezeigt, dass sie sich zu keinem Zeitpunkt aufgegeben hat. Das hat auch potenzielle Geldgeber beeindruckt, die jedoch schlussendlich durch das hohe Risiko eines Abstiegs in Folge des drohenden Punktabzugs abgeschreckt wurden“, erklärte Kothny, dass die Strafe des DFB auch die Suche nach Investoren erschwert habe.
Erklärungen zum Fall von Türkgücü München gibt es viele und auch Fragezeichen bleiben. In welcher Liga startet der Klub in die nächste Saison? Das werde sich in den kommenden Wochen entscheiden, heißt es aus dem Verein. Fest steht: Die restlichen Drittliga-Spiele finden ohne Türkgücü statt. Und auch die bisher absolvierten Partien werden aus der Wertung genommen, mit großen Folgen für die Tabelle.
Derweil scheint auch das Abenteuer Türkei für Mesut Özil nach knapp über einem Jahr beendet: Der Ex-DFB-Star ist von Fenerbahce Istanbul suspendiert worden. (moe) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.