Nächster Ski-Star beendet seine Karriere – und startet direkt in neuen Beruf

ÖSV-Ass Marc Digruber hängt nach 13 Jahren seine Skier an den Nagel. Einen neuen Beruf hat er bereits – auch der verschlägt ihn in alpine Gefilde.
Frankenfels/Scheibbs – Zuletzt häuften sich die Rücktritte im Skisport. Nachdem kürzlich Biathlon-Star Eleonora Fauner unerwartet ihre Karriere beendete, machte jetzt auch der österreichische Slalomläufer Marc Digruber Schluss. Rückblickend überwiegt bei ihm vor allem Dankbarkeit. Sein künftiger Arbeitgeber steht schon fest – und überrascht nicht.
Marc Digruber | |
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Geboren: | 29. April 1988 (Alter: 35 Jahre) |
Disziplin: | Slalom, Riesenslalom, Kombination |
Weltcup-Debüt: | 14. November 2010 in Levi, Finnland |
Größte Erfolge: | 4. Platz beim Weltcup in Val d'Isère 2016, 5 weitere Top-10-Platzierungen im Weltcup |
ÖSV-Ass Digruber beendet Karriere: „Ich bin sehr froh, dass ich meinen Kindheitstraum verwirklichen konnte“
Der 35-Jährige verkündete jetzt das Ende seiner Laufbahn in einem Video-Beitrag auf Instagram: „Die sportliche Karriere habe ich beendet. Danke auf jeden Fall für‘s Daumendrücken, für die unglaublichen Momente, die ich gehabt habe über die letzten Jahre und in meiner ganzen Karriere“, sagte Digruber in dem emotionalen Clip mit einem lachenden und einem weinenden Auge.
Der Slalom-Spezialist habe „gemerkt, dass die Zeit gekommen ist, einen Schlussstrich zu ziehen“, zitiert ihn das zuständige Ressort Ski Austria in einer Mitteilung. „Ich habe mein ganzes Leben dem Skisport untergeordnet und ich bin sehr froh, dass ich meinen Kindheitstraum verwirklichen konnte“, blickte Digruber, der im Weltcup 94 Mal an den Start ging und dabei sechs Mal unter den besten zehn Fahrern landete, zurück. Er bedankte sich auf Instagram „für so viele, viele Erinnerungen und Emotionen“ sowie „die unbezahlbaren Momente“ im Laufe seiner aktiven Zeit.
Nach Laufbahn-Ende: ÖSV-Ass Digruber schlüpft fortan in Polizei-Uniform
Für den Slalomläufer, der sein bestes Ergebnis 2016 im französischen Val d‘Isère feierte, als er Vierter wurde, ist nach der Karriere zugleich vor der Karriere. Trat er noch Anfang März letztmals im Weltcup in Flachau in seinem Heimatland an, wird er fortan als Polizist im niederösterreichischen Scheibbs arbeiten. Damit folgt er seiner Landsfrau Ramona Siebenhofer, die nach dem Ende ihrer Laufbahn als Skirennfahrerin ebenfalls in den Polizei-Dienst gehen wird.
Das Innenministerium der Alpenrepublik äußerte sich auch zu seinem Neuzugang: „Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich meist eine andere.“ Diese habe in Form der Polizei-Uniform „schon lange“ für Digruber offen gestanden, der laut eigener Aussage „den Weg in Richtung Alpinpolizei einschlagen“ möchte.
„Ich freue mich jetzt auf die Zeit mit meiner Familie“, sagt zurückgetretener Slalom-Star Digruber
Digruber, der als Aktiver drei Europacup-Siege einfahren konnte, wolle nun aber vor allem auch seiner Rolle als zweifacher Vater nachkommen. „Ich freue mich jetzt auf die Zeit mit meiner Familie“, kündigte er an. Bei seinem persönlichen Umfeld bedankte er sich zum Abschluss ausdrücklich.
Anders als Digruber dachte seine Ski-Alpin-Kollegin Sofia Goggia nie an ein Karrierende, trotz zahlreicher Verletzungen. (wuc)