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Veganes Ski-Ass will Teamkollegen Fleischkonsum austreiben – und bekommt Prügel angedroht

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Ein veganer Skirennfahrer aus der österreichischen Nationalmannschaft bekommt Prügel angedroht, weil er Teamkollegen vom Fleischverzicht überzeugen will.

Wien – Die Klimaaktivisten der „Letzte Generation“ sorgten beim Ski-Alpin-Rennen im österreichischen Gurgl für eine Unterbrechung. Verschiedene Aktivisten drängten in den Zielbereich ein, verteilten orangefarbenes Farbpulver auf dem Schnee und präsentierten Banner mit der Forderung „Hört auf den Klimarat!“ vor den Kameras. Bald darauf wurde offiziell bestätigt, dass die „Letzte Generation Österreich“ die Verantwortung für diese Aktion übernommen hat.

Skirennfahrer setzt sich für Klimaschutz ein

Die Klimaaktivisten erhielten Rückendeckung von einem Skirennläufer. Julian Schütter ist seit Langem als Klimaaktivist bekannt und engagierte sich bereits in der Bewegung Fridays for Future. „Ich bin auch wütend, aber nicht über verzweifelte Aktivisten, die keinen anderen Weg sehen, einen lebenswerten Planeten zu erhalten, sondern über unsere Politiker, deren Aufgabe das wäre. Deshalb werde ich weiterhin meine Solidarität mit dieser Bewegung zum Ausdruck bringen. Wie sie sehe ich keinen anderen Weg, diesen Wettlauf gegen die Klimakatastrophe zu wenden“, schrieb er auf seinem Instagram-Account.

„Es ist wirklich beeindruckend, was Julian für seine Vision von einer besseren Welt alles auf sich nimmt“, sagt ÖSV-Speedtrainer Sepp Brunner gegenüber dem schweizer Blick. „Weil die Zugverbindungen in die Skigebiete vielfach richtig schlecht sind, trifft Julian oft vier bis fünf Stunden später als sein Team im Hotel ein.“

Julian Schütter wurden innerhalb des Teams Prügel angedroht.
Julian Schütter wurden innerhalb des Teams Prügel angedroht. © Imago / schuetterboi/Instagram

Innerhalb des österreichischen Teams gilt Schütter jedoch als „Nestbeschmutzer“, wie der Blick berichtet. Unter den Abfahrern soll es im vergangenen Winter zu Reibereien gekommen weil, weil Schütter die Kollegen von seiner veganen Ernährung überzeugen wollte. „Wenn mir der Schütter noch einmal meinen Fleischkonsum madigmachen sollte, werde ich ihm eine reinhauen“, beschwerte sich offenbar ein Teammitglied über den 25-Jährigen.

Skirennfahrer gilt in eigenem Team als Nestbeschmutzer

Bislang wurde Schütter von seinem Coach Brunner immer in Schutz genommen. „Ich mag den Julian, er ist ein netter Bursche. Aber natürlich habe ich ihn bis jetzt vor allem deshalb gestützt, weil ich von seinen sportlichen Qualitäten überzeugt bin.“ Doch die Unterstützung könnte bröckeln, weil der Skirennfahrer seine Prioritäten offenbar falsch setzt.

„Anstatt eine seriöse Reha zu machen, hat er das Thema Klimaschutz in meinen Augen zu stark forciert. Meines Wissens ist er für einen Vortrag über den Umweltschutz viermal nach Paris gefahren. So hat er mindestens einen Monat Zeit verloren, welche für seine Zukunft als Skirennfahrer so wichtig gewesen wäre“, sagte Brunner zum Blick. „Ich erwarte von Julian, dass er seinen Fokus nun voll auf den Skirennsport richtet. Ansonsten werde ich nach dieser Saison wenig Argumente für seinen Verbleib im ÖSV-Kader habe“, so der Speed-Coach abschließend. (smr)

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