Biathlon-Ikone enttäuscht von deutschen Stars: „Sah lächerlich aus“
Der mehrfache Biathlon-Olympiasieger Ole Einar Björndalen spottet über den Auftritt der deutschen Athleten bei der Weltcup-Generalprobe.
Sjusjøen – Die lange Vorbereitung mit anstrengenden Trainingseinheiten ist vorbei und der Weltcup-Auftakt steht vor der Tür. Vom 25. November bis 3. Dezember findet im schwedischen Östersund der erste Weltcup der Saison 2023/24 statt. Im norwegischen Wintersportzentrum Sjusjøen gab es die Generalprobe, bei der die einheimischen Läufer klar dominierten.
Deutsche Biathlonstars chancenlos gegen Norweger
Die deutschen Starter konnten nicht vorne mitlaufen. Benedikt Doll, Roman Rees, Philipp Nawrath, Philipp Horn, Justus Strelow, David Zobel, Simon Kaiser, Lucas Fratzscher und Johannes Kühn kamen jenseits der Top-Athleten ins Ziel und hatten den starken Norwegern nichts entgegenzusetzen.
Biathlon-Legende Ole Einar Björndalen äußerte sich im Anschluss gegenüber der norwegischen Tageszeitung Dagbladet über die Leistungen der deutschen Läufer. „Es sah lächerlich aus und es war schrecklich anzusehen. Ich stand auf der Strecke und sah, wie die Deutschen schnell bergauf fuhren, aber bergab konnten sie überhaupt nicht mithalten“, sagte der 49-Jährige, der seine aktive Karriere 2018 beendete.

„Wir haben Benedikt Doll, Johannes Kühn und Roman Rees aus Deutschland. Das sind gute Biathleten, aber sie hatten nicht das Tempo, um gegen die norwegischen Rookies anzukommen“, bilanzierte Björndalen. Ein Grund für die Chancenlosigkeit könnte das Material sein. Die IBU verbietet fluorhaltige Schmiermittel, die beim Skiwachsen genutzt wurden. Offenbar kommt Norwegen besser mit den neuen Regeln zurecht als der Rest der Welt.
Biathlon-Ikone Björndalen hofft auf ausgeglichene Weltcups
„Die anderen Nationen müssen auf den Schnee kommen. Es gibt neue Produkte, die sie rund um die Uhr testen müssen. Diejenigen, die bis zum Saisonstart die härteste Arbeit leisten, werden Erfolg haben“, prognostizierte Björndalen. Für die anderen Nationen wartet jede Menge Arbeit, damit die Dominanz der Norweger doch noch gebrochen werden kann.
Björndalen hofft nicht, dass die Biathlon-Saison 2023/24 zu einer norwegischen Meisterschaft wird und die anderen Nationen nicht mithalten können auf der Strecke. Dieses Szenario hält der 49-Jährige für alles andere als optimal für die Sportart. In Östersund haben die norwegischen Rivalen um Deutschland die erste Chance, es besser zu machen als in Sjusjøen. (smr)