Ski-Star verkündet Karriereende: „Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber fast“
Er war einer der wenigen finnischen Fahrer im Alpinen Skiweltcup. Jetzt beendete Samu Torsi seine Karriere – und gab abschließend besondere Einblicke.
Vaasa – In der vergangenen Saison waren die beiden Ski-Rennläufer Elian Lehto und Samu Torsi die einzigen finnischen Athleten, die im Alpinen Skiweltcup der Herren in die Punkte fuhren. Ab sofort wird Lehto allerdings die Fahne seines Heimatlandes alleine hochhalten müssen. Denn Torsi, der seit über 13 Jahren im Wintersport aktiv gewesen war, hat jetzt die Skier an den Nagel gehängt – und das durchaus emotional. Zum Abschluss seiner Laufbahn nahm er seine Fans nochmals auf die Highlights seiner Karriere mit.
Samu Torsti | |
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Geboren: | 5. September 1991 (Alter: 31 Jahre), Vaasa, Finnland |
Disziplin: | Riesenslalom |
Weltcup-Debüt: | Am 20. Dezember 2009 in Alta Badia |
Größte Erfolge: | 10. Platz beim Weltcup in Adelboden (2016/17), 17. Platz bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang (2018) |
Ski-Rennläufer Torsi beendet Karriere – „Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber fast“
In einem Instagram-Beitrag verkündete Torsi das (bevorstehende) Ende seiner Laufbahn, die er einst auf der kleinen dreispurigen Schanze Öjberget nahe seines Heimatortes Vaasa begann. „Wenn alles gesagt und getan ist, ist es an der Zeit, zur Seite zu treten. Meine Reise als alpiner Skifahrer ist zu Ende und meine Karriere ist fast beendet“, gab er vorweg. Er habe stets gehofft, dann aufzuhören, wenn „ich meinen Tank komplett geleert und den Saft aus dem Kerl herausgepresst haben werde“, so der 31-Jährige. „Jetzt ist der Moment gekommen.“
In dem Posting nahm er seine Fans noch einmal mit und ließ seine Reise durch den Ski-Zirkus Revue passieren – angefangen mit einem Schlüssel-Erlebnis als Jugendlicher: „Ich erinnere mich, wie ich 2004 auf dem Söldener Gletscher zum ersten Mal sah, wie die Knie schön ausgerichtet waren und der Ski einen schneidenden Schwung machte.“ Kurz danach habe er gewusst, dass ihn sein Weg in den Riesenslalom führe: „Es war keine Liebe auf den ersten Blick, aber fast“, schrieb der Finne mit einem weinenden Auge. Eine andere Slalom-Läuferin, Marie-Therese Sporer, war hingegen zuletzt untröstlich über ihren Rauswurf aus dem Nationalkader.

Bei seinem besten besten Karrieregebnis weinte Ski-Rennfahrer Torsi vor Freude
Und auch auf sein nervöses Debüt als 18-Jähriger ging er ein: „Als ich 2009 meinen ersten Weltcup fuhr, taumelte ich nur und dachte: Jetzt sind wir weit weg.“ Die folgenden Saisons seien vor allem von Leistungsschwankungen geprägt gewesen: „Manchmal fühlte es sich so an, als kämen wir näher, und manchmal so, als wären wir weiter weg von dem, was wir erreichen wollten“, gestand der finnische Ski-Rennläufer am Ende seiner aktiven Zeit. Von Verletzungen blieb Torsi weitgehend verschont – anders als die deutsche Ski-Rennfahrerin Marlene Schmautz, die deswegen kürzlich ihre Karriere beendete.
Doch der 31-Jährige hob vor allem die positiven Momente seiner Laufbahn hervor. So beschrieb er das Gefühl, mit einem 13. Rang beim Riesenslalom in Beaver Creek 2014 erstmals Weltcup-Punkte gesammelt zu haben, als „besonders toll“. Im Ziel habe er mit einem Kollegen viel gelacht. Und drei Jahre später waren die Emotionen die gleichen – aber das Bild ein ganz anderes: Als er mit dem zehnten Platz beim Rennen in Adelboden sein bestes Karriereergebnis einfuhr, habe er mit seinem damaligen Zimmergenossen Eemeli Pirinen, ebenfalls Ski-Rennläufer, „vor Freude geweint“.
Finnischer Ski-Fahrer Torsi „sehr stolz“ auf drei Olympia-Teilnahmen
Nach Sotschi 2014 und Pyeongchang 2018, als er jeweils in den Top 25 landete, vertrat er sein Heimatland im vergangenen Jahr zum dritten Mal bei Olympia in Peking. Die Spiele „haben sich immer wie besondere Reisen angefühlt“, schrieb Torsi, der „sehr stolz“ darauf sei, sich einen Olympioniken nennen zu dürfen – ebenso wie auf seine sieben WM-Teilnahmen. Auch in diesem Jahr war er bei der Alpinen Skiweltmeisterschaft in Courchevel und Méribel in Frankreich am Start und belegte darüber hinaus mit sieben Punkten den 150. Platz. im Gesamt-Weltcup der vergangenen Saison.
Abschließend bedankte er sich bei einigen Weggefährten, insbesondere aber bei seiner Familie. Seine Partnerin Jenni habe ihn „immer unterstützt und wir haben den wunderbarsten Sohn der Welt zu Hause“, gab sich der Finne glücklich über seinen familiären Status. Seine Eltern haben ihm stets geraten, sich „keine Sorgen“ zu machen und „einfach alles“ zu geben. Das sei „ein guter Ratschlag“ gewesen, zog Torsi einen Schlussstrich unter seine ereignisreiche Karriere.
Sein ehemaliger Kollege im Ski Alpin, Felix Neureuther, widmete sich im Ski-Ruhestand zuletzt genüsslich einem Schokocroissant – und verärgerte damit seine Frau Miriam. (wuc)