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Matterhorn-Festspiele werden zum Debakel: OK-Chef weint im Live-TV

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Die Premiere des Ski-Weltcups am Matterhorn muss erneut verschoben werden – insgesamt zum achten Mal. OK-Chef Franz Julen reagiert emotional.

Cervinia – Das Ski-Debakel am Matterhorn ist perfekt. Am Sonntag musste der Weltverband FIS auch das zweite Abfahrtsrennen der Damen kurzfristig absagen. Bereits am Samstag hatten starke Böen ein sicheres Rennen verhindert. Das Prestigeobjekt von FIS-Präsident Johan Eliasch wartet damit weiter auf seine Premiere.

Gran Becca (Abfahrt am Matterhorn)
Ort:Zermatt (Schweiz); Cervinia (Italien)
Start:3505 - 3720 Meter über dem Meeresspiegel
Ziel:2865 Meter über dem Meeresspiegel
Streckenlänge:etwa 3700 Meter

Ski-Rennen schon wieder abgesagt – OK-Chef weint im Live-TV

Schon in der Vorwoche mussten die beiden geplanten Herren-Abfahrten wegen zu starkem Schneefall und zu viel Wind abgesagt werden. Doch damit nicht genug: Auch im Vorjahr konnten jeweils zwei geplante Abfahrten der Herren und Frauen wegen Schneemangels nicht durchgeführt werden.

Für die Verantwortlichen ist die erneute Absage ein herber Schlag. OK-Präsident Franz Julen zeigte sich im Interview mit dem SRF besonders emotional. „Wir haben so viel gegeben für das Rennen und stehen wieder mit leeren Händen da – aber das ist der Skisport. Es tut weh, aber wir haben immer gesagt: Die Natur entscheidet zum Glück“, sagte der 65-Jährige unter Tränen live im TV.

Die Rennen am Matterhorn mussten erneut abgesagt werden – OK-Chef Franz Julen reagiert emotional.
Die Rennen am Matterhorn mussten erneut abgesagt werden – OK-Chef Franz Julen reagiert emotional. © IMAGO / Eibner / Screenhot @SRF

Matterhorn-Rennen als Spektakel geplant, aber in der Kritik

Dabei sollte die neue Abfahrt am Matterhorn ein einziges Spektakel werden. Der Start auf rund 3800 Metern ist der höchste im Weltcup. Die Strecke über 3,7 Kilometer von Zermatt in der Schweiz nach Cervinia in Italien ist die Erste, die durch gleich zwei Länder führt.

Die Rennen auf der „Gran Becca“ sind ein Lieblingskind des umstrittenen Weltverbandspräsidenten Eliasch. Kritik hatte es bereits im Vorfeld gegeben: Die in großer Höhe gelegene Strecke gilt als windanfällig, das Wetter im November als instabil. Außerdem meldeten Umweltschützer Zweifel an der Sinnhaftigkeit an.

Matterhorn-Abfahrt auch in kommender Saison im Rennkalender

Wie geht es nun mit dem Prestigeobjekt weiter? Die Rennen stehen auch in der Saison 2024/25 im provisorischen Kalender des Weltverbandes FIS, erneut an zwei Wochenenden im November. Der Vertrag läuft bis 2026. Auch Jules sagte bereits am Sonntag im Fernsehen: „Wir werden nicht aufgeben, aber es ist verdammt, verdammt hart.“ Weitere Diskussionen sind allerdings jetzt schon vorprogrammiert.

Beim Herren-Slalom in Gurgl kam es am vergangenen Wochenende dagegen zu einem Klima-Protest. (kk/sid/dpa)

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