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Trotz Kreuzbandriss, Wadenbeinbruch und gesplitterter Hand: Ski-Göttin dachte „nie ans Aufhören“

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Von: Lina Krull

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Stürze und Verletzungen plagen Ski-Star Sofia Goggia seit ihren jungen Jahren. Ein Karriereende kam für sie trotz Rückschlägen aber nie infrage.

Bergamo – Die Liste der Verletzungen von Ski-Superstar Sofia Goggia ist lang. So lang, dass die meisten ihrer Konkurrentinnen vermutlich schon längst ihre Skier in die Ecke gestellt hätten. Goggia aber ist weiterhin mit von der Partie. Die italienische Olympiasiegerin von 2018 gewann in der vergangenen Saison mit insgesamt 740 Punkten bereits zum vierten Mal den Abfahrtsweltcup. Und das nach einer von Verletzungen geprägten Zeit.

Sofia Goggia
Geboren:15. November 1992 (Alter 30 Jahre), Bergamo, Italien
Disziplin:Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Kombination
Größter Erfolg:Goldmedaille Olympia 2018 Abfahrt

Trotz Strapazen in Karriere: Sofia Goggia dachte nie ans Aufhören

In der Abfahrt von St. Moritz im Dezember 2022 brach sich Goggia zwar zwei Finger, dennoch stand sie am nächsten Tag wieder auf der Piste. Über Nacht ließ sich die Leistungsträgerin der italienischen Mannschaft in Mailand Schrauben und Platten in ihre Hand einsetzen, ehe sie wieder zurück nach St. Moritz fuhr. Der darauffolgende Tag wurde dann zu dem Tag der Sofia Goggia: Prompt gewann sie nach ihrem nächtlichen Ausflug die zweite Abfahrt vor Ilka Stuhec und Kira Weidle.

Auf Sizilien und Ibiza gönnte sich Goggia nun Erholung für ihren Körper, bevor es in die Vorbereitung der kommenden Wintersport-Saison geht. Die freie Zeit nutzte sie, um sich den Fragen ihrer Fans zu stellen. „Haben Sie jemals darüber nachgedacht, aufzuhören?“ lautete die Frage eines Followers. „Als ich im Dezember den Verband nach meiner Handoperation abnahm, war ich sehr verzweifelt und fragte mich, wohin mich dieser Sport führen würde“, gab die erfolgreiche Skirennfahrerin offen zu. Goggia führte weiter fort, „dass ich es getan hatte, um am nächsten Tag Rennen fahren zu können. Also ich würde sagen, dass ich trotz der Strapazen nie wirklich daran gedacht habe, aufzuhören.“

Skifahrerin Sofia Goggia feiert einen Sieg in der Abfahrt.
In St. Moritz feierte Ski-Göttin Sofia Goggia trotz einer Handverletzung ihren Abfahrtssieg. © IMAGO/Jari Pestelacci

Von Kreuzbandrissen bis hin zu Brüchen: Verletzungspech bei Ski-Göttin Goggia

Goggias Erfolgskarriere wurde in den letzten Jahren mehrfach von schweren Stürzen und Operationen überschattet. Auch schon am Anfang ihrer Laufbahn. Ende 2013 holte die Italienerin in Beaver Creek (USA) ihre allerersten Weltcuppunkte. Wenige Tage später folgte nach einem Sturz in der Abfahrt von Lake Louise (Kanada) die bittere Diagnose Kreuzbandriss im linken Knie. Und das zu jenem Zeitpunkt, an dem ihre Karriere erst richtig Fahrt aufnahm. Wiederkehrende Kniebeschwerden machten ihr danach das Leben schwer. Comebacks wie in St. Moritz scheinen der 30-Jährigen aber zu liegen. Denn 2018 stieg sie in den Olymp des Skisports auf.

In der Abfahrt bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 holte die Sportlerin Gold – und krönte sich zur ersten italienischen Olympiasiegerin in dieser Disziplin. Nach dem großen Erfolg reihte sich ab 2018 eine Verletzung an die nächste. Auf einen Knöchelbruch vor der Saison 2018/19 schlossen bei verschiedenen Stürzen Brüche des Schienbeinkopfs und Wadenbeins sowie eine Ruptur des vorderen Kreuzbands an. Unbeirrt davon gelang ihr bei Olympia 2022 der nächste große Erfolg ihrer Karriere: Silber in der Abfahrt.

Die Grundlagen für die kommende Saison erarbeitet die Abfahrt-Spezialistin zurzeit im italienischen Verona, bevor sie Ende Juni wieder die Skier anschnallt und auf verletzungsfreie Monate hofft. Indessen wird auch über Sofia Goggias ganz privates Glück mit einem 30 Jahre älteren TV-Journalisten gemunkelt. (likr)

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