Deutsches Ski-Ass (29) macht Schluss: „Körper und Geist sind nicht mehr bereit“

Bereits in den letzten Jahren hatte sie immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, jetzt hängt Skirennläuferin Marlene Schmotz ihre Skier an den Nagel.
Planegg/Fischbachau – Skirennfahrerin Marlene Schmotz beendet ihre Karriere. Das teilte die 29-Jährige am Donnerstag über die sozialen Medien mit. „Mein Körper und Geist sind nicht mehr bereit, 100 Prozent zu geben“, schrieb die Sportlerin vom SC Leitzachtal bei Instagram. „Es waren intensive Jahre voller Emotionen, Höhen und Tiefen. Was bleibt, sind viele tolle Erinnerungen und ich bin unendlich dankbar für all das, was ich erleben durfte.“ Insgesamt sei es eine „wahnsinnig schöne Zeit“ gewesen.
Name: | Marlene Schmotz |
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Geboren: | 6. März 1994 (Alter: 29 Jahre), Fischbachau, Deutschland |
Disziplinen: | Slalom, Riesenslalom, Super G, Super-Kombination |
Größter Erfolg: | neunter Platz beim Riesenslalom-Weltcup in Chamonix (2019) |
Karriereende: | 13. April 2023 |
In den letzten Jahren warfen Schmotz Verletzungen immer wieder zurück
Schmotz hatte vor etwas mehr als zehn Jahren ihr Weltcup-Debüt gefeiert, wurde seitdem aber immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen. So brach sie sich 2015, als sie sich einen Startplatz im Weltcup gesichert hatte, im Training das Sprunggelenk und verpasste so die gesamte folgende Saison. Genauso wie zwei Jahre später, als sich die Bayerin ein Kreuzband im linken Knie riss.
Dieser tragische Ablauf wiederholte sich ähnlich 2019/2020. In den Weltcups bis zum Jahreswechsel konnte Schmotz mehrere gute Platzierungen erzielen – darunter ihre beste Karriereleistung, einen neunten Rang im Riesenslalom von Chamonix im Dezember 2019. Jedoch machten ihr auch hier Verletzungen einen Strich durch die Rechnung: Im Januar 2020 riss sie sich beim Slalom in Zagreb das Innenband sowie ein Kreuzband im rechten Knie und war so abermals lange zum Zuschauen verdammt.
Schmotz blieb in ihrer letzten Saison glück- und punktlos
Doch die 29-Jährige steckte nicht auf. Zu Beginn des Skijahres kündigte sie an, nochmals angreifen zu wollen, verpasste jedoch bei den Rennen mehrmals die Qualifikation für den zweiten Lauf oder kam nicht im Ziel an. So standen am Ende der kürzlich zu Ende gegangenen Saison null Punkte für die Technik-Spezialistin.
Dabei wurde ihr zum Teil ihre eigene Motivation zum Verhängnis: Beim Weltcup-Wochenende in Killington (USA) im vergangenen Herbst schlug sie sich unmittelbar vor dem Start im Riesenslalom auf die Brust, um sich selbst anzufeuern, und löste damit unabsichtlich die Zeitmessung aus. Dadurch machte sie sich alle Chancen auf eine gute Platzierung bereits vor dem Start zunichte.
Nichtsdestotrotz blickt die Polizeimeisterin nicht wehmütig zurück: „Mit zwei Jahren stand ich zum ersten Mal auf Ski, wer hätte gedacht, dass ich so eine Reise erleben und meine Leidenschaft zum Beruf machen darf.“ Insgesamt bestritt sie 59 Weltcup-Rennen. (wuc/dpa)