tz-Kolumne von Gold-Lena: Einfach mal spontan sein…

München - Magdalena Neuner erlebt kurz nach dem Ende der Biathlon-Saison die ersten Tage seit langem, an denen es nicht ums Schießen und Skifahren geht. Jetzt genießt sie ihre Freizeit.
Was für ein komisches Gefühl: Ruhe. Zum ersten Mal seit Monaten gibt’s für mich jetzt mehrere Tage in Folge ohne Biathlon. Die Saison ist vorbei, am Dienstag hat mein Urlaub angefangen. Zwei, drei Wochen daheim – und die werde ich richtig genießen. Lang ausschlafen, Handy ausschalten, Festnetz-Telefon ausstecken, wunderbar!
So schön und so erfolgreich: Magdalena Neuner
Am meisten freue ich mich darauf, dass ich in dieser Zeit einfach mal spontan sein kann. Dass es keinen Trainingsplan gibt, der alles im Vorhinein festlegt. Ich werde das auf alle Fälle nutzen und zusammen mit Freunden was unternehmen. Ein paar Ausflüge vielleicht – und abends weggehen ist auch mal erlaubt. Was ich mir außerdem vorgenommen habe: Ich mache Platz auf dem Wohnzimmertisch, lege meine Olympia-Medaillen drauf und stelle die Weltcup-Kristallkugeln dazu. Dann lasse ich das auf mich wirken und versuche zu verstehen, was ich in dieser Saison alles geschafft habe.
Vor Kurzem hat mich ein Journalist gefragt, ob ich die Olympiasiege mittlerweile realisiert habe – aber, ehrlich gesagt, weiß ich das selber nicht so genau. Mir ist bloß aufgefallen, dass Olympia eigentlich schon wieder weit, weit weg ist. Im Hier und Jetzt gibt es vor allem die Freude, daheim zu sein. Zu diesem „Daheim“ gehören nicht bloß meine Familie und meine Wohnung, sondern – ich gebe es zu – auch das Essen.
Zuletzt beim Weltcup-Finale in Sibirien habe ich vor allem ein richtiges Frühstück vermisst, da gab’s schon gleich in der Früh Geschnetzeltes mit Kartoffeln. Das wird in meinem Urlaub sicher anders sein…
Magdalena Neuner wird unterstützt von Erdinger Alkoholfrei.