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R. Kelly muss für 30 Jahre ins Gefängnis - Twitter-Nutzer empört: „Noch zu wenig“

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Kitty Jones neben ihrer Anwältin, R. Kelly schaut bedrückt zu Boden
Auch Kitty Jones, die von 2011 bis 2013 mit dem Sänger zusammen war, warf R. Kelly Missbrauch vor © Richard Drew/dpa & Antonio Perez/dpa

Jahrzehntelang galt R. Kelly als legendärer R’n’B-Sänger. Jetzt wurde er wegen Missbrauch und Kinderpornografie zu 30 Jahren Haft verurteilt.

New York City – Es war ein tiefer Fall für R. Kelly (55) seit die ersten Gerüchte über seine Verbrechen in Umlauf kamen. Einst galt der „I Believe I Can Fly“-Interpret als Legende der R’n’B-Musik, zahlreiche junge Musiker sahen zu ihm und seiner beispiellosen Karriere auf. Doch seit einer Weile ist klar: R. Kelly ist nicht der Saubermann, der er vorgab zu sein. Eine Vielzahl junger Frauen meldeten sich in vergangenen Monaten und Jahren und gingen mit ihren Horrorgeschichten über den Musiker an die Öffentlichkeit. 

Es geht um sexuellen Missbrauch, Vergewaltigung Minderjähriger und die Herstellung von Kinderpornografie. Bereits im September vergangenen Jahres wurde Kelly in neun Anklagepunkten für schuldig befunden. Jetzt stand nur noch die Verkündung des Strafmaßes aus. Am gestrigen Mittwoch (29. Juni) war es dann so weit und R. Kelly wurde mitgeteilt, dass er die nächsten 30 Jahre hinter Gittern verbringen wird. R. Kelly selbst wollte vor Gericht nicht aussagen.

R. Kelly wird im orangen Häftlingsanzug abgeführt
29. Juni 2022: Der Sänger R. Kelly wird zu 30 Jahren Haft verurteilt © Imago

R. Kelly missbrauchte über Jahre hinweg zahlreiche junge Mädchen und isolierte sie von ihren Familien

Wie unter anderem die britische Zeitung „The Sun“ berichtet, sieht es das amerikanische Gericht als erwiesen an, dass R. Kelly mithilfe zahlreicher Helfer und Manager über Jahre hinweg junge Mädchen für sich begeisterte, diese dann von ihren Familien isolierte und fortan sexuell missbrauchte. Ob die Opfer des Musikers mit dem Strafmaß von 30 Jahren zufrieden sind, dürfte angezweifelt werden.

Zuvor hatten einige Frauen, die Kelly Missbrauch vorwerfen, erklärt, dass nur eine lebenslange Haftstrafe für sie akzeptabel wäre. Eine Zeugin nannte beim Prozess Details: „Er wollte von mir, dass ich einen Pferdeschwanz trage und mich wie eine Pfadfinderin verkleide“. Sie sei damals 16 Jahre alt gewesen.

In dieser Gerichtsskizze spricht Kitti Jones (r) während der Anhörung zu R. Kellys Strafmaß vor dem Bundesgericht
In dieser Gerichtsskizze spricht Kitti Jones (r) während der Anhörung zu R. Kellys Strafmaß vor dem Bundesgericht © Elizabeth Williams/dpa

R. Kelly war spätestens nach der Veröffentlichung der Dokumentation „Surviving R. Kelly“ in Ungnade gefallen. Im Film kommen zahlreiche Opfer und Weggefährten des Sängers zu Wort, außerdem wird die Beziehung zur verstorbenen Sängerin Aaliyah († 22) näher beleuchtet. Kelly hatte Aaliyah ohne das Einverständnis ihrer Eltern geheiratet, als diese noch minderjährig war.

So reagieren Twitter-Nutzer auf die Verurteilung

Während viele Menschen mit dem Urteil zufrieden scheinen, gibt es auf Twitter doch einen Aufruhr. „30 Jahre Haft sind noch zu wenig!“, meint ein Nutzer etwa. Für andere ist es nicht die Länge seines Strafmaßes, sondern der Zeitpunkt der Verurteilung, der sie in Rage bringt. „Der hätte schon eingebuchtet werden müssen, als er versucht hatte Aaliyah zu heiraten, sie war 15!“, regt sich jemand im Netz auf.

Ein anderer Nutzer schreibt: „Schlimm, dass der Mann schon sehr früh in seiner Karriere unter dem schrecklichen Verdacht stand und sich damals irgendwie freikaufen konnte. Somit wurde sehr vielen Frauen unnötig weiter Schaden zugefügt. Was für ein Versagen!“

Andere zeigen sich entsetzt über die Taten des Sängers: „Ich fasse es einfach nicht! Wenn Gott dir deine Stimme leiht, aber du dich entscheidest, mit dem Teufel zu tanzen!“ Und wiederum andere hoffen, dass seine Musik von nun an aus dem Radio verbannt wird. „Ich hoffe sehr, dass deutsche Radiosender wenigstens jetzt endlich seine Songs für immer aus dem Archiv kippen!“, heißt es auf Twitter. Ein Nutzer schreibt kurz und knapp: „Für mich ist seine Musik tot“.

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