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"Farbige": Rassismus-Vorwurf gegen Cumberbatch

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London - Ein Zeichen gegen Rassismus setzen - das wollte Benedict Cumberbatch in einem Interview mit US-Moderator Tavis Smiley. Doch der Ausdruck "Farbige" brachte ihm Kritik ein.

Er sei ein "Idiot", rügte sich Schauspieler Benedict Cumberbatch ("Sherlock", "The Imitation Game") selbst, nachdem er in einem Interview mit US-Moderator Tavis Smiley den Ausdruck "Farbige" gebraucht hatte. "Ich bin tief bestürzt, dass ich Anlass zu Ärger gegeben habe, weil ich diese veraltete Ausdrucksweise benutzt habe“, teilte der für einen Oscar nominierte Schauspieler am Montagabend mit.

Eigentlich wollte sich Cumberbatch in dem Interview gegen Rassismus in der Filmbranche Großbritanniens aussprechen, doch im Anschluss hagelte es vor allem im Netz harsche Kritik. Die britische Anti-Rassismus-Stiftung teilte mit: Der Begriff "farbig" sei veraltet und könne Menschen vor den Kopf stoßen.

Der diesjährigen Oscar-Verleihung am 22. Februar wird vorgeworfen, zu weiß und zu männlich zu sein. Alle für den renommierten Filmpreis nominierten Schauspieler oder Schauspielerinnen sind weiß, in den Kategorien Drehbuch und Regie wurde keine einzige Frau nominiert. Auch Cumberbatch gehört zu den Oscar-Kandidaten: Er wurde für seine Rolle in "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" als bester Hauptdarsteller nominiert. Im Siegerfilm des vergangenen Jahres "12 Years a Slave" hatte Cumberbatch einen mitfühlenden Sklavenhalter gespielt. Der Brite ist selbst Nachkomme mächtiger Sklaventreiber, wie er selbst erzählte.

Aufmerksam gemacht auf das Interview hatte die britische Nachrichtenmoderatorin Charlene White. Sie schrieb darüber auf Twitter und trat so eine Debatte in dem Sozialen Netzwerk los.

Auch in Deutschland soll der Begriff „Farbige“ zum Beispiel von Medien vermieden werden, wie die Bundeszentrale für politische Bildung empfiehlt. Ist die Hautfarbe relevant, sei es demnach besser, von „schwarz“ zu sprechen.

dpa/afp

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