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„Bayern 3“-Moderator rudert nach Rassismus-Eklat zurück: Sender ändert Haltung - schlimme Folgen für Matuschik-Familie

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Bayern3-Moderator Matthias Matuschik.
„Bayern 3“-Moderator Matthias Matuschik. © imago / Christine Roth

Bei einer Anmoderation redet sich Radio-Moderator Matthias Matuschik völlig in Rage und beleidigt die beliebte Boygroup „BTS“. Inzwischen hat er sich dafür entschuldigt.

Update vom 27. Februar, 9.15 Uhr: Als Bayern3-Moderator Matthias Matuschik bei einer Anmoderation die südkoreanische Boygroup „BTS“ beleidigte, löste das ein riesiges Rassismus-Eklat aus und sorgte weltweite Empörung. In einem gemeinsamen Statement haben sich Bayern3 und Matuschik nun für den Vorfall entschuldigt.

Nach Rassismus-Eklat in Bayern3: Moderator Matthias Matuschik und Sender entschuldigen sich

„Ich bin sehr bestürzt über die Reaktionen, die meine Äußerungen in meiner Liveshow hervorgerufen haben – und vorneweg: Es tut mir sehr leid und ich möchte mich aufrichtig entschuldigen“, mit diesen Worten beginnt die reumütige Stellungnahme des Radio-Moderators, die auf der Homepage von Bayern3 veröffentlicht wurde. Er hatte die Pop-Band BTS unter anderem abfällig „kleine Pisser“ und mit „irgendeinem Scheißvirus“ verglichen, gegen das es „hoffentlich bald eine Impfung“ gebe.

Matuschiks Erklärungsversuche: Er habe sich bei der Moderation „in erster Linie über die Tatsache geärgert, dass die Boyband BTS den von mir sehr geschätzten Song ‚Fix you‘ von Coldplay gecovert hat“. Doch der Moderator betont: „Die Nationalität der sieben Jungs sollte dabei keine Rolle spielen – sie zu erwähnen und den Zusammenhang mit einem Virus herzustellen, war komplett daneben.“

Nach dem Vorfall habe sich der Matuschik viele Gedanken gemacht. Er verstehe und akzeptiere deshalb, „dass ich viele von euch, insbesondere die asiatische Community, durch meine Worte rassistisch beleidigt haben könnte. Das war niemals meine Absicht“.

Rassismus-Eklat bei Bayern3: Moderator Matthias Matuschik distanziert sich von rechter Szene

Der Rassismus-Vorfwurf scheint den Moderator sehr getroffen zu haben. In seinem Entschuldigungsstatement distanziert er sich daher klar von der rechten Szene. Personen die gut kennen, schreibt er, würden wissen, dass er sich seit den Flüchtlingsströmen 2015 „sehr gegen rechte Umtriebe und für Schutzsuchende eingesetzt habe“. Umso trauriger macht es Matuschik demnach, „wenn ich mit einer unbedachten, eigentlich witzig gemeinten Äußerung andere verletzt und mich selbst in ein falsches Licht gerückt haben sollte. Er stellt klar: „Ich habe einen großen Fehler gemacht, aus dem ich lernen werde. I am really sorry.“

Auch Bayern3 äußert sich in dem Statement mit einer eindeutigen Botschaft erneut zu dem Vorfall. „Wir entschuldigen uns in aller Form für die Äußerungen von Moderator Matthias Matuschik in seiner Livesendung.“ Es sei „nicht akzeptabel“ wie sich der Radio-Moderator gegenüber der Band geäußert habe. Der Sender betont ebenso, dass Matuschik „meilenweit von rassistischen Ansichten entfernt ist“.

Nach Rassismus-Eklat im Radio: Matthias Matuschik und Familie „massiv bedroht“

Das Rassismus-Eklat blieb auch für das Privatleben des Moderators nicht ohne Folgen. Laut dem Sender werden Matuschik und seine Familie inzwischen „massiv bedroht“. Bayern3 bittet daher explizit darum, „dass die Diskussion auf einer inhaltlichen Ebene bleibt.“ Das Statement des Senders endet mit einem Versprechen: „Wir werden mit Matthias und dem ganzen Team das Thema ausführlich aufarbeiten und dafür Sorge tragen, dass solche gravierenden Fehler zukünftig nicht mehr passieren.“ 

Erstmeldung vom 26. Februar: München - Kaum eine Band liegt aktuell weltweit wohl so im Trend wie „BTS“. Die K-Pop-Boygroup aus Südkorea feiert Erfolg über Erfolg, lässt Teenie-Herzen auf der ganzen Welt höher schlagen. Ihren Mega-Hit „Dynamite“ - den zuletzt auch der Dino bei „The Masked Singer“ performte - kennt auch in Deutschland wohl fast jeder. Aber über Musikgeschmack lässt sich ja bekanntlich streiten. Ein Radio-Moderator kann offensichtlich sehr wenig mit den Songs der Gruppe anfangen. Seine Antipathie machte er on air öffentlich und redete sich völlig in Rage. Im Netz kursieren Aufnahmen der skandalösen Aussagen. Jetzt gibt es heftige Rassismus-Vorwürfe.

Bayern3-Moderator Matthias Matuschik wird in diesem Leben wohl kein großer Fan von „BTS“ mehr. Was ihm am Mittwoch in seiner Sendung „Matuschke - der etwas andere Abend“ dann aber über die Lippen ging, darf man wohl durchaus als äußerst daneben bezeichnen. In einer Anmoderation für den Song „Fix You“ der Band Coldplay ging er plötzlich auf die gefeierte Boy-Band los. „BTS“ wird nämlich mit MTV ein Unplugged-Konzert aufnehmen und dort auch besagten Coldplay-Song covern. Für „Matuschke“, wie der Moderator auch genannt wird, ist das absolut zu viel des Guten.

Bayern 3: Moderator Matthias Matuschik redet sich wegen „BTS“ in Rage - dann fallen Beleidigungen

Der Bayern3-Sprecher vergleicht die Band mit dem Coronavirus und bezeichnet sie on air als „irgendein scheiß Virus, wogegen es hoffentlich bald ebenfalls eine Impfung gibt“. Sein Versuch, diese erste, bereits fragwürdige Aussage auszubügeln, geht mächtig schief. „Nichts gegen Südkorea. Man kann mir jetzt nicht Fremdenfeindlichkeit unterstellen. Ich habe ein Auto aus Südkorea. Ich habe die geilste Karre überhaupt. Südkorea rules“, gerät sein Rausrede-Prozess zur Protzerei-Rede. Dann kommt es noch dicker.

Völlig in Rage geht Matuschik dann nämlich doch wieder auf die Musik und den geplanten Unplugged-Auftritt der Band los - es fallen sogar Beleidigungen. „Bei einer Boyband unplugged, allein das ist ja schon paradox“, lästert er. „Dann geben diese kleinen Pisser auch noch damit an, dass sie von Coldplay ‚Fix You‘ gecovert haben. Wo ich sage: Das ist Gotteslästerung. Das sage ich als Atheist“. Matuschik lässt sich gar nicht mehr bremsen, bezeichnet das ganze auch noch als „Frevel“ und schickt noch eine heftige Aussage hinterher: „Dafür werdet ihr in Nordkorea Urlaub machen für die nächsten 20 Jahre“.

Rassismus-Eklat bei Bayern 3: Sender veröffentlicht Statement - und nimmt Moderator in Schutz

Nach der Skandal-Anmoderation beschwerten sich massenhaft Hörer über den Sender. Viele werfen dem Moderator Rassismus vor. Auf Twitter trendete gar der Hashtag #Bayern3Racist. Der Sender sah sich deshalb auch gezwungen, eine Stellungnahme zu veröffentlichen. „Es ist Charakter dieser Sendung und auch des Moderators, seine Meinung klar, offen und ungeschminkt zu äußern. In diesem Fall ist er aus dem Versuch heraus, seine Meinung ironisch-überspitzt und mit übertrieben gespielter Aufregung darzustellen, in seiner Wortwahl übers Ziel hinausgeschossen und hat damit die Gefühle der BTS-Fans verletzt. Das hatte er aber – das hat er uns versichert - in keiner Weise beabsichtigt. Er wollte nur seinen Unmut über die oben genannte Coverversion äußern“, heißt es in dem Beitrag auf der Website von Bayern3. Der Sender nimmt den Moderator sogar noch in Schutz.

Im Statement wird darauf hingewiesen, dass es sich um eine persönliche Meinung handele, welche völlig ungeachtet der Herkunft oder des kulturellen Backgrounds der Band sei. „Diesen Geschmack muss man ebenso wenig teilen wie die durchaus derbe Ausdrucksweise. Die Geschichte von Matthias und sein Handeln in der Vergangenheit (wie z.B. sein Engagement in der Flüchtlingshilfe und sein stetiger Einsatz gegen Rechtsextremismus) zeigen aber deutlich, dass ihm Fremdenfeindlichkeit und Rassismus in jeder Form absolut fernliegen.“ Dies habe Matuschik auch in seiner Anmoderation versucht darzustellen. All das ändere aber nichts daran, „dass viele von euch seine Äußerungen als verletzend oder rassistisch empfunden haben. Dafür entschuldigen wir uns in aller Form. Wir werden das Thema mit Matthias und dem Team in den nächsten Tagen nochmal ausführlich aufarbeiten.“

Bayern 3 gibt Statement zum Rassismus-Eklat - die Fans sind danach außer sich vor Wut

Die Fans von „BTS“ stellt das Statement allerdings überhaupt nicht zufrieden. „Dieses Statement ist ein Witz“, postet eine Userin auf Twitter. „Rassismus ist KEINE Meinung“ schreibt eine weitere zur Äußerung des Senders. „Ihr habt nicht unsere Gefühle verletzt, sondern einem sich rassistisch äußernden Moderator eine große Plattform geboten und tut es weiter, ohne Reflektion“, heißt es in einem weiteren Post im Kurznachrichtendienst. Viele weitere Fans der Band werfen Matuschik in ihren Beiträgen Rassismus, Menschenverachtung und Beleidigung vor. Den Sender bezichtigen derweil etliche User, dass man lediglich versuche, Rassismus und Xenophobie als „geschmacklose Witze“ zu tarnen. Konsequenzen werden gefordert. Bereits am Freitagmorgen wurden allein bei Twitter über eine Million Posts mit dem Hashtag #Bayern3Racist veröffentlicht. (han)

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