1. tz
  2. Stars

Daniel Küblböck: Hier sehen Sie exklusiv sein letztes öffentliches Foto an Bord - Dieses entstand durch puren Zufall

Erstellt:

Von: Armin T. Linder

Kommentare

Daniel Küblböck
Daniel Küblböck auf einem Archivfoto aus dem Jahr 2015. © dpa / Rolf Vennenbernd

Wir zeigen exklusiv das letzte öffentliche Foto, das von Daniel Küblböck an Bord der AIDA gemacht wurde. Die Frau, die es geschossen hat, zeigt sich über eine Sache verwundert.

Update vom 20. September 2018: Das ist das letzte öffentliche Foto von Daniel Küblböck

Fast zwei Wochen sind vergangen, seit Daniel Küblböck von Bord der AIDA gegangen ist. Und noch immer sind viele Fragen offen: Sprang er wirklich bewusst, auch wenn einiges (wie etwa seine großen Pläne) dagegen spricht? Und manche an einen Unfall glauben? Sein Exfreund glaub sogar, dass Daniel noch leben könnte. Also was zeigt das Video der Überwachungskamera genau

Die tz-Printausgabe und unsere Online-Redaktion haben bereits am Abend des Dramas ein Foto veröffentlicht. Es zeigt Küblböck in Frauenklamotten mit einer Art Dutt an einem Stehtisch. Er scheint verträumt zu sein, blickt offenbar auf eine Aufführung. Es ist wohl das letzte Foto, das von Daniel Küblböck öffentlich auf der AIDA aufgenommen wurde. Es entstand am Donnerstagabend vor dem Drama, das sich in der Nacht zum Sonntag ereignet hat.

Daniel Küblböck auf AIDA-Schiff.
Das wohl letzte Foto von Daniel Küblböck, das im öffentlichen Bereich der AIDA aufgenommen wurde. Es entstand am Donnerstag vor dem Drama in der Nacht zum Sonntag. © privat

Zwar postete Daniel Küblböck am Freitag noch ein weiteres Bild, dieses stammt aber aus seiner Schiffskabine, also nicht aus der Öffentlichkeit. Möglicherweise ist es sogar älter, es zeigt ihn mit einem Freund auf seiner mutmaßlichen Instagram-Seite als rosa_luxem. 

Zurück zu obigem Foto: Aufgenommen hat es die Passagierin Annika M. (39) aus Düsseldorf. Es entstand im Theater des AIDA-Schiffs - und zwar durch Zufall! M. wollte eigentlich ihren Vater knipsen, erklärt sie im Gespräch mit unserer Online-Redaktion. „Herr Küblböck hat immer wieder Leute darauf hingewiesen: Keine Fotos, keine Fotos! Er hat natürlich mitbekommen, dass Kameras auf ihn gerichtet waren, weil er so angezogen war.“

M. hatte nur zweimal direkten Kontakt zu Küblböck, einen irritierenden, wie sie zuvor schon der tz erzählt hatte - er blaffte sie im Bordshop an.

Mitreisende über Daniel Küblböck: „Immer wieder haben die Leute ihn darauf angesprochen“

Dennoch hat M. viel Mitgefühl und Mitleid mit Küblböck. Sie erzählt von einer Begebenheit an Bord der AIDA: „Einmal standen viele Leute vorm Restaurant und haben auf den Einlass gewartet. Er schoss vorbei und wollte zum Treppenhaus. Eine Person hat ihn angesprochen: ‚Du bist doch der Herr Küblböck.‘ Auf mich wirkte es, als hätte die Person das nur gemacht, um sich zu profilieren.“ Es sei ein offenes Geheimnis gewesen, dass Küblböck als Frau wahrgenommen und angesprochen werden wollte. Entsprechend habe Küblböck auf die Provokation des Mitreisenden mit einem "Nee Schätzchen, da hast du dich wohl verhört" reagiert.

Annika M. meint: „Da hat man ihn ins offene Messer laufen lassen. Alle wussten, wer er ist. Es war auf dem Schiff bekannt, dass er nicht als Daniel Küblböck wahrgenommen werden wollte. Und immer wieder haben ihn Leute darauf angesprochen.“

Annika M. bestätigt das Statement von Küblböcks Vater, wonach er OHNE seine Adoptivmutter Kerstin Elisabeth Kaiser unterwegs war. „Er war alleine an Bord“, so M. „Ich habe ihn auch immer gesehen, wie er Leute angesprochen hat, aber immer zaghaft. Einige haben mit ihm geredet, einige locker, andere weniger locker. Ich hatte das Gefühl, dass ihn manche gar nicht ernst genommen haben. Es gab ja den Clowns-Vergleich von Oliver Kalkofe, viele haben Küblböck als das gesehen. Sehr traurig die Geschichte, er tat mir leid.“

Annika M. und ihr Vater hätten ihn meist „traurig und nachdenklich“ erlebt, berichtet sie. Umso mehr wunderte sie sich, was ihr Papa von der Nacht vor Küblböcks mutmaßlichem Todessprung von Bord berichtete. „Mein Vater hat ihn am Samstagabend noch gesehen, wie er sich mit Leuten unterhalten hat. Er sagte, er hatte das Gefühl, er mache einen lockereren, fröhlicheren Eindruck. Deswegen war mein Vater auch so geschockt.“

Artikel vom 09. September 2018: Foto zeigt Daniel Küblböck an Bord der AIDAluna - Passagiere schildern Details zum Drama

St. John’s - Labradorsee, etwa 100 Seemeilen (185 Kilometer) nördlich von St. John’s/Neufundland im Atlantik. Es ist Samstagabend, 21 Uhr Ortszeit. Auf dem Kreuzfahrtschiff Aida Luna läuft ein Unterhaltungsprogramm, bei dem der Shanty-Chor der Mannschaft singt. Gut gelaunt unter den Gästen: Der frühere TV-Star Daniel Küblböck. Der Sänger, 2003 Dritter bei Deutschland sucht den Superstar, trägt an diesem Abend „wie häufig während der Reise Frauenkleider“. So berichtet es ein Passagier gegenüber der tz.

Ein einem separaten Artikel finden Sie alle neuen Informationen dazu, was über die tragischen Ereignisse um Daniel Küblböck bekannt wird.

Daniel Küblböck: Durchsage um 4 Uhr Ortszeit auf dem Schiff

Sonntagfrüh, 4 Uhr Ortszeit. Eine Durchsage hallt durch das Schiff: Der Passagier Daniel Kaiser-Küblböck soll sich dringend bei der Rezeption melden. Dreimal wird diese Durchsage wiederholt. Um 5 Uhr wird über Signal und Lautsprecher der Notfall ausgerufen; die Crew wird aufgefordert, in Position zu gehen. Jetzt ist klar: Küblböck wird vermisst. Der 33-Jährige soll selbst von Deck 5 über Bord gesprungen sein, auch wenn ein paar Dinge nicht unbedingt dafür sprechen. Rettungskräfte suchen den gesamten Sonntag intensiv nach ihm; ohne jeden Erfolg allerdings. Die Anspannung sei spürbar, so ein Passagier von Deck 5 gegenüber dem Schweizer Blick, daher gebe es nun ein extra Unterhaltungsprogramm. Die Passagiere dürfen beispielsweise die Proben eines Musicals ansehen.

Auf der Aida Luna haben über 2000 Passagiere Platz. Das Schiff ist 250 Meter lang, 32 Meter breit und verfügt über 13 Decks. Das Deck 5 befindet sich auf über 20 Metern über der Wasserlinie.

Daniel Küblböck
Daniel Küblböck auf einem Foto aus dem Jahr 2004. © dpa / Daniel Karmann

Aida-Passagier: „Es wurden zwei Rettungsboote ins Wasser gelassen“

Aida Cruises bestätigte, „dass ein Gast über Bord gesprungen ist. Der Kapitän und die Crew von Aida Luna haben umgehend und in Abstimmung mit den örtlichen Behörden alle erforderlichen Rettungsmaßnahmen eingeleitet. „Es läuft eine intensive Suche.“ Der Passagier beschreibt die Aktion folgendermaßen: „Es wurden zwei Rettungsboote ins Wasser gelassen.“ 

Aber auch ein Rettungsflugzeug und ein holländisches Schiff sollen bei der Suche helfen. Die Aida Luna fährt derzeit im Kreis. Die Wassertemperatur beträgt an der Unglücksstelle etwa 10,5 Grad. Die Überlebenschancen im Wasser sind entsprechend minimal. Zudem ist es auch wegen der Strömungen extrem unwahrscheinlich, einen Vermissten im Meer wiederzufinden.

Küblböcks Vater Günther gegenüber der Bild: „Ich klammere mich jetzt nur an die Hoffnung, dass irgendwie doch noch alles gut wird!“

Ein Freund von Daniel Küblböck sagte tz.de*, dass er ein Detail des Unglücks nicht verstehen kann. Er sprach außerdem über die Veränderung, die der Sänger durchlebt hat.

Alle aktuellen Entwicklungen zu Daniel Küblböck können Sie hier verfolgen.

tz

Hinweis der Redaktion

Generell berichten wir nicht über den Verdacht auf Selbstmord-Absichten, damit solche Fälle mögliche Nachahmer nicht ermutigen. Eine Berichterstattung findet nur dann statt, wenn die Umstände eine besondere öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Wenn Sie oder eine Ihnen bekannte Person unter einer existentiellen Lebenskrise oder Depressionen leidet, kontaktieren Sie bitte die Telefonseelsorge unter der Nummer: 0800-1110111. Hilfe bietet auch der Krisendienst Psychiatrie für München und Oberbayern unter 0180-6553000. Weitere Infos finden Sie auf der Webseite www.krisendienst-psychiatrie.de/.

Auch interessant

Kommentare