Gottschalk erinnert sich an seltsame Begegnung mit Roy Black: „Er saß mit zitternder Oberlippe vor mir“
Klartext von Thomas Gottschalk! Vor seinem „Wetten, dass..?“-Abschied erinnert er sich an Roy Black. Und an eine kürzliche Begegnung mit drei geschorenen Männern.
Berlin – Der Abschied rückt näher! Am 25. November moderiert Thomas Gottschalk seine letzte „Wetten, dass..?“-Show. Natürlich ist der 73-Jährige ein Entertainer auf Lebenszeit und wird danach nicht einfach von der Bildfläche verschwinden. Zumal er von seiner Rente (die er auf den Cent genau verriet) eh nicht leben kann. Aber die perfekte Paarung der womöglich größten TV-Unterhaltungsshow ever mit dem vielleicht größten deutschen TV-Moderator ever, die ist dann passé.
Thomas Gottschalk machte erstaunliche Begegnung mit „drei Typen“ in Berlin
In einem langen Interview mit Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo blickt Gottschalk nun nach vorne und zurück und gewährt immer wieder verblüffende Erkenntnisse. Etwa, als es darum geht, wie Thomas Gottschalk anno 2023 eigentlich von den Deutschen gesehen wird. Bei vielen hat er immer noch einen Stein im Brett: „Taxifahrer wollen kein Geld von mir. Ich sage dann immer: ‚Bist du wahnsinnig, hier ist die Kohle‘“, so Gottschalk. Der sich auch an eine ganz andere Begegnung in Berlin erinnert. „Da kamen mir drei Typen entgegen, bei denen ich normalerweise die Straßenseite gewechselt hätte – um die 30, geschorene Köppe.“ Was da passiert ist, lässt ihn wohl seitdem nicht los: „Einer ist vor mir auf die Knie gegangen und hat gesagt: ‚Gottschalk, du bist mein Gott!‘ Das sind Momente, die mich rühren, weil ich weiß, diese Menschen meinen es ehrlich.“

Ob diese Fans auch für Einschaltquoten sorgen am 25. November? Zu Gottschalks „Wetten, dass..?“-Abschied sind einige Überraschungen zu erwarten. Dass Michelle Hunziker nicht als Co-Moderatorin an seiner Seite stehen wird, ist bereits bekannt. Zudem hatte Gottschalk kürzlich schon im Podcast „Die Supernasen“ (RTL+) mit Mike Krüger ausgeplaudert: „Ich darf in aller Bescheidenheit ankündigen, dass bei mir Helene Fischer in ‚Wetten, dass..?‘ gemeinsam mit Shirin David auftreten wird. Das ist ungefähr wie die Stones mit Lady Gaga, die ich leider nicht habe.“ Gottschalk erzählte seinem Podcast-Kumpel Krüger (71) auch, dass Weltstar Cher (77) zu ihm bei „Wetten, dass..?“ kommen werde. Die Sängerin hat vor Kurzem ein Weihnachtsalbum veröffentlicht.
Als Krüger sagte, dass ja derzeit viele deutsche Sänger sich mit Rappern zusammentun, weil Udo Lindenberg und Apache 207 so erfolgreich mit ihrem Song „Komet“ gewesen seien, spoilerte Gottschalk auch, dass man für „Wetten, dass..?“ wohl an Apache „dran“ sei. Der Rapper tritt eigentlich nicht im Fernsehen auf, man hoffe aber, dass er vielleicht eine Ausnahme mache.
Thomas Gottschalk: „Für mich war Roy Black das klassische Feindbild des Schlagersängers“
Im Zeit-Interview erinnert sich Gottschalk auch über zwei Welten, die ähnlich unterschiedlich waren und vor Jahrzehnten aufeinandertrafen: Er und Roy Black. In seiner Radio-Zeit war dieser einer der ersten Interview-Partner Gottschalks. Die Schlager-Legende, bürgerlich Gerhard Höllerich und 1991 gestorben, war im Herzen eigentlich wohl auch Rock‘n‘Roller, nahm aber Schnulzen auf.

Entsprechend ambivalent war Gottschalks („Ich war Rock-’n’-Roller“) Verhältnis zu ihm und seiner Musik. Aber: Den Song „Irgendjemand liebt auch dich“ habe Gottschalk mit 16 gehört, als er „dachte, ich sei der einzige Mensch, der vom gesamten weiblichen Geschlecht übersehen wird“. Das Lied sei ihm aber „in dunklen Stunden“ durchaus eine Hilfe gewesen. „Aber ich hätte das nie zugegeben. Für mich war Roy Black das klassische Feindbild des Schlagersängers. Und dieser Roy Black saß dann mit zitternder Oberlippe vor mir und hat gesagt: ‚Ja, ich bin’s, mach mich ruhig fertig!‘ Der hatte echt Angst vor mir. Ich habe später gebüßt für meine Sünden: Auf Bitten seiner Mutter habe ich eine Ansprache bei seiner Beerdigung gehalten.“ Um Roy Blacks Tod ranken sich heute noch viele Mythen.
Wie geht es nach dem 25. November mit „Wetten, dass..?“ weiter? Das will der Sender laut früheren Angaben nach der Sendung entscheiden. 2021 hatte das ZDF den TV-Klassiker (den es regulär von 1981 bis 2014 gab) zunächst als einmalige Samstagabendshow mit Gottschalk und Hunziker neu aufgelegt. Nach dem Erfolg mit gut 14 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern wurden in der Folge zwei weitere Ausgaben für 2022 und 2023 angekündigt. 2022 sahen mehr als 10 Millionen dem Spektakel zu. In Sachen Giulia Gwinn unterlief Gottschalk eine unschöne Panne. (lin mit dpa)