Deutschlands Chancen auf einen Emmy

New York - Bei der Verleihung der International Emmys haben am Montag auch drei deutsche Produktionen Chancen auf den begehrten New Yorker Fernsehpreis.
In den Kategorien Kunst, Dokumentation und Kinderfernsehen ist jeweils ein Beitrag aus Deutschland unter den letzten vier. Gleich zwei von ihnen sind vom ZDF, der dritte vom SWR.
Die International Emmys sind der weltweite Ableger des Emmys, des wichtigsten Fernsehpreises der Welt. Auch die für nichtamerikanische Produktionen vergebenen Preise sind sehr begehrt, haben aber nicht annähernd den Glanz der in Los Angeles vergebenen US-Preise.
Die Dokumentation „Musik als Waffe“ von ZDF und Arte zeigt, wie Musik im Krieg eingesetzt werden kann. Der Film untersucht, „wie etwas eigentlich Reines und Schönes in den Händen von Militärstrategen und Folterknechten zu einer furchterregenden psychologischen Waffe werden kann“, hieß es vom ZDF.
Die ZDF-Dokumentation „Wettlauf zum Südpol“ folgt den Spuren von Roald Amundsen und Robert Falcon Scott vor 100 Jahren. Der Brite bezahlte das Rennen zum südlichsten Punkt der Erde mit seinem Leben. Der aufwendige eineinhalbstündige Film ist mit Spielszenen, Computergrafiken und Landschaftsaufnahmen garniert.
„Die Sterntaler“ lief Weihnachten vergangenen Jahres in der ARD. Erzählt wird, frei nach den Brüdern Grimm, die Geschichte der kleinen Mina, die ihr Dorf vor einem habgierigen König retten will. Mit dabei sind Rufus Beck und Juliane Köhler.
Im letzten Jahr waren die deutschen Produktionen leer ausgegangen. Allerdings war das ZDF an den schwedischen „Millenium“-Filmen beteiligt, deren Hauptdarsteller Michael Nyqvist gewann. Traditionell dominieren die Briten. Kritiker des Preises führen das auf die amerikanisch besetzte Jury zurück: Eine Produktion in der eigenen Sprache wirke einfach viel mehr als ein Beitrag auf portugiesisch, japanisch oder deutsch mit Untertiteln.
dpa