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Das Ende einer Legende: Lady Dianas Todestag im Protokoll

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Prinzessin Diana
Prinzessin Diana: Dieses Foto entstand gut einen Monat vor ihrem Tod. © dpa

Es ist der 31. August 1997. Frankreich, Paris, im Herzen der Hauptstadt. Diana und ihr Freund Dodi Al-Fayed sterben bei einem tragischen Autounfall. Doch was geschah in jener verhängnisvollen Nacht in Paris? Wie verbrachte Diana ihren letzten Tag? Das Protokoll.

9.30 Uhr: Diana und Dodi verbringen den letzten Urlaubstag auf Sardinien. In der Bucht vor der Insel liegt die Jacht Jonikal vor Anker. Dort nehmen beide ihr letztes Frühstück ein.

12.00 Uhr: Das verliebte Paar macht sich auf den Weg zum Flughafen. Das Ziel ist Paris.

13.34 Uhr: Der Privatjet hebt ab. In Paris stehen bereits Paparazzi bereit, um das Paar zu empfangen.

15.20 Uhr: Das Flugzeug landet in Paris. Dodis Chauffeur Philippe Dourneau fährt sie in die Stadt, bereits jetzt jagt die Presse ihnen hinterher.

16.35 Uhr: Dodi und Diana treffen im Hotel Ritz ein und beziehen eine Luxussuite. Für die Prinzessin geht der Tag normal weiter. Sie besorgt Geburtstagsgeschenke für Harry und geht zum Friseur.

19.00 Uhr: Vom Hotel Ritz am Place VendÔme fahren Diana und Dodi zu dessen Appartement in der Rue Arsène Houssaye, einer Nebenstraße des Prachtboulevards Champs-Elysées.

21.35 Uhr: Sie verlassen die Wohnung in Richtung des Restaurants Chéz Benoit in der Rue Saint-Martin. Ein kurzer Weg, knapp zehn Minuten Fahrtzeit.

21.45 Uhr: Im Auto wird es unruhig. Dodi wundert sich über die vielen Paparazzi, die ihnen folgen. Er beschließt, dass sie das Essen in dem beliebten Restaurant ausfallen lassen und stattdessen ins Hotel Ritz fahren. Kein großer Umweg, der Place VendÔme ist ebenfalls nur wenige Minuten entfernt. Dort wiegt sich das Paar in Sicherheit, schließlich ist die Familie Al-Fayed Besitzer des besten Hotels in Paris.

21.53 Uhr: Das Paar trifft am Hotel ein, die Fotografen sind ihnen dicht auf den Fersen. Eigentlich wollen Diana und Dodi im Restaurant des Ritz essen, doch ihre Anwesenheit erregt eine solche Aufmerksamkeit, dass sie beschließen, das Dinner auf ihre Suite kommen zu lassen. Es gibt Eier mit Pilzen, Spargel und Fisch.

22.07 Uhr: Henri Paul, stellvertretender Sicherheitschef des Ritz, trifft im Hotel ein. François Tendil, der in dieser Nacht diensthabender Sicherheitsmann ist, hat Paul, der eigentlich schon Feierabend hatte, informiert. Nach dessen Ankunft bekommt er zudem von Dodi den Auftrag, ihn und Diana zu seinem Appartement zurückzufahren. Paul wartet in der Bar auf das Paar – wie sich später herausstellen soll, nicht ohne das eine oder andere alkoholische Getränk getrunken zu haben. Offiziell ist von knapp 1,8 Promille die Rede.

00.06 Uhr: Dodi und Diana verlassen ihr Zimmer. Er hat für die Presse ein Täuschungsmanöver vorbereitet. Während das Paar versucht, aus dem Hotel zu verschwinden, fährt Dodis Chauffeur Philippe Dourneau vom Vordereingang aus los, um die Paparazzi in die Irre zu führen.

00.20 Uhr: Diana und Dodi verlassen das Hotel durch den Hinterausgang und steigen in einen gemieteten Mercedes S280. Am Steuer sitzt Henri Paul, mit im Wagen ist noch der Leibwächter Trevor Rees-Jones. Dodi und Diana nehmen auf den Rücksitzen Platz. Das Täuschungsmanöver geht allerdings nicht auf. Einige Fotografen bemerken die Aktion und folgen dem Mercedes.

00.23 Uhr: Der Wagen erreicht die Unterführung an der Pont de l’Alma. Henri Paul fährt auf der Flucht vor den Paparazzi viel zu schnell, die Tachonadel zeigt fast 200 Stundenkilometer. Bei der Einfahrt in den Tunnel streift der Mercedes einen weißen Fiat Uno, Paul kann den Wagen nicht in der Spur halten. Er kommt ins Schlingern, schlägt zunächst nach rechts aus. Vermutlich will Paul das korrigieren, lenkt nach links ein. Er prallt gegen den 13. Mittelpfosten des Tunnels. Durch den Aufprall wird der Wagen über die Fahrspur geschleudert, dreht sich um die eigene Achse und schlägt in die Wand. Dodi und Henri Paul sind auf der Stelle tot. Leibwächter Rees-Jones überlebt mit schweren Verletzungen im Gesicht.

00.25 Uhr: Der Arzt Frederic Mailliez ist zufällig an der Unfallstelle, ohne zu ahnen, wer da gerade verunglückt ist. Er handelt und versucht, Diana mit einem Sauerstoffbeutel zu beatmen. In einen Interview mit französischen Medien berichtete er, dass die Fotografen vor Ort ihn nicht behinderten. „Nicht mehr als die Schaulustigen bei jedem anderen schweren Unfall.“

00.26 Uhr: Nach den ersten Rettungsmaßnahmen wählt Mailliez den Notruf.

00.32 Uhr: Der erste Krankenwagen erreicht die Unfallstelle.

01.30 Uhr: Diana wird aus dem völlig zerstörten Wrack geborgen. Die lebensrettenden Maßnahmen hatten sie bisher am Leben gehalten, bei der Verladung in den Rettungswagen setzt ihr Herzschlag aus. Die Ärzte beleben sie wieder.

01.35 Uhr: Der Krankenwagen bricht in Richtung Krankenhaus Pitié-Salpêtrière weiter östlich der Seine auf. Der Krankenwagen kann aber nicht schneller als 20 km/h fahren, da man sonst riskieren würde, dass Diana noch im Unfallwagen stirbt – ihre Verletzungen sind zu groß.

1.55 Uhr: Der Krankenwagen hält auf der Pont D’Austerlitz, wenige Minuten vom Krankenhaus entfernt. Das ist bereits von der Polizei informiert worden und abgeriegelt. Auf der Brücke hat der Krankenwagen gehalten, dass Dianas Herzschlag erneut ausgesetzt hat. Die Ärzte können sie erneut reanimieren.

02.06 Uhr: Diana trifft im Krankenhaus ein und wird sofort notoperiert. Die Ärzte kämpfen fieberhaft um ihr Leben.

04.00 Uhr: Die Prinzessin von Wales wird offiziell für tot erklärt.

05.00 Uhr: Dr. Bruno Riou tritt vor die Presse und erklärt, dass bei dem Unfall eine Lungenvene Dianas so stark verletzt wurde, dass sie an den Folgen starb. Kurz zuvor wurden bereits die Familien der Opfer und der britische Premierminister Tony Blair informiert.

06.33 Uhr: Prinz Charles informiert William über den Tod seiner Mutter. Danach wecken beide Prinz Harry. Mittlerweile laufen über alle Nachrichtensender weltweit Sondersendungen zum Tod der Prinzessin der Herzen.

Unfall oder Komplott?

Über Dianas Tod gibt es unzählige Verschwörungstheorien. Die brisanteste: Es war Mord. Das behaupten einige. Drahtzieher dahinter soll der britische Geheimdienst gewesen sein, im Auftrag des Königshauses. Beweise? Fehlanzeige. Auch die Theorie, dass Osama bin Laden sie habe umbringen lassen, existiert. Er soll erbost darüber gewesen sein, wie sehr sie das Frauenbild in der islamischen Welt veränderte. Am verrücktesten: Es soll ein Komplott gewesen sein, eingefädelt von der britischen Blumenindustrie. Ihr Tod sollte den Verkauf von Blumen ankurbeln: Wahrheitsgehalt? Fragwürdig!

Dominik Laska

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