Malmö - Beim Eurovision Song Contest in Malmö erwartet die Zuschauer auch ein deutliches politisches Statement zur Gleichstellung Homosexueller - oder ist es nur Show-Kalkül?
Im Finale, dass die ARD am heutigen Samstag ab 21.00 Uhr ausstrahlt, macht die Finnin Krista Siegfrids, als vierte am Start, mit ihrem Lied „Marry Me“ einen Heiratsantrag und verlangt nach einem Kuss. Die Aufforderung der Blondine im verrückten Brautkleid gilt dann allerdings keinem Mann: Die Sängerin will lieber eine der Tänzerinnen auf den Mund küssen.
Entertainer Udo Jürgens dürfte das gar nicht gefallen. Die 78-jährige Schlager-Ikone, die mit "Merci Cherie" den Wettbewerb 1966 als bisher einziger Österreicher gewonnen hatte, hat erst kürzlich kritisiert, dass die Veranstaltung zur "Fleischbeschau" verkommen sei, bei der es gar nicht mehr um die Musik ginge.
Im Rahmenprogramm der schwedischen Veranstalter mit Einspielfilmchen folgt später auch ein Kuss von Mann zu Mann. Die Moderatorin Petra Mede traut als Pastorin im Talar, wie in Schweden möglich, zwei Männer kirchlich. Sie sagt zu beiden Herrn im Anzug: „Du darfst jetzt den Bräutigam küssen.“