Christian Ude bei Otti Fischer: Humorgipfel in Passau

An der Münchner Uni haben sie sich vor fast 50 Jahren im Jurastudium kennengelernt, jetzt trafen sie sich zu einem Ratsch unter Freunden in Passau wieder: Christian Ude (70) und Ottfried „Otti“ Fischer (64).
Passau - Fischer, der gerade wieder in die Drei-Flüsse-Stadt zurückgezogen ist – ins Haus seiner Großeltern – und Ude, der mit seiner Frau in Bad Füssing ein paar Tage Urlaub machte, besuchten am Sonntag die Heilig-Geist-Stiftschenke in der Passauer Altstadt. „Das hatten wir schon länger verabredet“, berichtet Ude.
Es sei ein „vergnügliches Treffen“ gewesen, erzählt der Münchner Alt-OB am Montag am Telefon. Auch wenn die schweren Zeiten im vergangenen Jahr Spuren bei Fischer hinterlassen hätten. Anfang März hatte der 64-Jährige wegen einer Blutvergiftung um sein Leben gekämpft. Monate auf Reha folgten. „Otti hat seinen Humor nicht verloren“, sagt Ude. „Aber man merkt, dass es ihm schwerer fällt, sich zu artikulieren.“ Aufschwung hätten Fischer zuletzt zwei Reisen gegeben, den Jahreswechsel verbrachte der Kabarettist mit seiner Lebensgefährtin Simone Brandlmeier am Gardasee. Auch die Rückkehr zu seinen Wurzeln in Passau tue Fischer offensichtlich gut.
„Gott sei Dank rechtzeitig die Konsequenzen gezogen“
Besser kennengelernt haben sich Ude und Fischer erst Ende der 1970er-Jahre, als Fischer am Hinterhoftheater in München die Gruppe Machtschattengewächse mitgründete. Dass aus Fischer kein Jurist geworden sei, dafür sei er sehr dankbar, so Ude. Allzu strebsam sei Fischer an der Uni nicht gewesen, und so habe er „Gott sei Dank rechtzeitig die Konsequenzen gezogen, um ein bedeutender Kabarettist zu werden“. Das habe ihm als Kabarett-Dilettanten sogar Einladungen zu Ottis Schlachthof und Ottis Aquarium eingebracht.
Und: „Es war eine besondere Freude für mich, dass ich ihm noch zu meiner Zeit als Oberbürgermeister die Medaille München leuchtet in Gold überreichen durfte“, sagt Ude.