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Von „einfach genial“ bis „wichtige Botschaft“: Fans lieben Oliver Pochers Katar-Song

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Von: Claire Weiss

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Im Winter 2022 findet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar statt. Das Land steht wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Oliver Pocher hat nun einen Protest-Song herausgebracht.

Katar - Vom 21. November bis 18. Dezember findet die Fußball-WM dieses Jahres in Katar statt. Doch der Gastgeber steht wegen der Menschenrechtslage und der Bedingungen für ausländische Arbeiter in der Kritik. Oliver Pocher (44) möchte mit seinem Song „Hurra, Hurra wir fahren nach Katar“ auf die Missstände aufmerksam machen.

Oliver Pocher macht sich mit Protestsong für Menschenrechte stark

„Die Fifa brauchte ganz viel Geld, [...] die Scheichs haben’s gleich bereitgestellt“, singt der Comedian. Unter anderem kritisiert er in seinem Protest-Song die Frauenrechtslage und die Menschenrechtsverstöße gegen Arbeitsmigranten. Am Arm trägt Pocher eine Regenbogenfahne. Sie ist das Symbol für die LGBTQ-Bewegung (LGBTQ ist eine Abkürzung für Lesbian, Gay, Bi, Trans, Queer).

Oliver Pocher flog für den Musikvideo-Dreh nach Katar.
Oliver Pocher flog für den Musikvideo-Dreh nach Katar. © Screenshots/Youtube/Ballermann Hits

Am 14. Oktober veröffentlicht Oliver Pocher das Musikvideo zu „Hurra, Hurra wir fahren nach Katar“ auf YouTube. Dort wird der Song vielfach diskutiert. „Genau das ist Pocher - er hat sich so oft schon positioniert und legt einfach den Finger in die Wunde und das ohne Rücksicht auf Verluste“, schwärmt ein Fan. Ein anderer ist begeistert von der „wichtigen Botschaft“ des Songs, während ein weiterer ihn „einfach genial“ findet.

Menschenrechtsverletzungen in Katar

Organisationen wie Amnesty International bemängeln seit Jahren die zahlreichen Menschenrechtsverstöße gegen Arbeitsmigranten. Tausende Menschen würden ausgebeutet und missbraucht, etwa beim Bau der Fußballstadien und der für die WM benötigte Infrastruktur. Gastarbeiter haben einen weitgehend rechtlosen Status in Katar. Hungerlöhne, unwürdige Lebensbedingungen und Baustellen ohne jeden Arbeitsschutz sorgten für Entsetzen unter Menschenrechtlern.

Aber auch die Diskriminierung der Frau sorgt für Empörung. Denn Frauen unterliegen in Katar der männlichen Vormundschaft. Das bedeutet beispielsweise, dass sie ohne die Erlaubnis eines männlichen Vormunds nicht heiraten, ins Ausland reisen oder dort studieren dürfen.

Außerdem ist Homosexualität in dem Emirat verboten. Die Strafen sehen Auspeitschen, Inhaftierung oder sogar die Todesstrafe vor - wobei letztere wohl noch nicht vollstreckt worden ist. Auch wer sich für die LGBTQ-Bewegung einsetzt, macht sich strafbar. Dazu gehört auch das Zeigen von Regenbogenflaggen.

Sogar Kritiker feiern Oliver Pochers Protest-Song

Oliver Pocher schafft es, mit seinem WM-Song sogar seine eigenen Kritiker umzustimmen. „Bin alles andere als ein Pocher Fan, aber dieser Song trifft es sowas von auf den Punkt“, ist ein YouTube-Nutzer überzeugt. Ein anderer kommentiert trocken: „Ich kann gar nicht beschreiben, wie sehr ich Oliver Pocher nicht mag, aber der Song übt vernünftige Kritik auf recht witzige Weise.“

Nachdem Oliver Pocher das Musikvideo zu seinem Song in Katar drehte, musste er allerdings selbst einiges an Kritik einstecken. Und das ausgerechnet von seiner Frau. Amira machte Oliver Pocher schwere Vorwürfe: „Ich bin grundsätzlich einfach kein Fan davon gewesen, dass du dort hinfliegst, um dich über das Land lustig zu machen!“ Verwendete Quellen: youtube.com, spiegel.de, waz.de, zdf.de

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