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Frank Elstner: Terror darf nicht über Humor siegen

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Frank Elstner
Frank Elstner ist neuerdings Träger des pfälzischen Saumagen-Ordens. © dpa

Schifferstadt - Darf es in Zeiten des Terrors überhaupt Fröhlichkeit und Humor geben? Ja, sagt "Wetten, dass..?"-Erfinder Frank Elstner. Wie der designierte Träger des pfälzischen Saumagen-Ordens das begründet:

Sie werden mit dem Saumagenorden geehrt, herzlichen Glückwunsch dazu. Haben Sie denn schon einmal Saumagen gegessen?

Frank Elstner: Nein, noch nie (lacht). Aber da ich ein neugieriger Mensch bin, dachte ich, das wäre die beste Gelegenheit.

Kannten Sie den Orden vorher schon?

Elstner: Ich habe davon gehört. Mein Freund Ralph Siegel hat ihn ja auch schon bekommen. Die Liste der Ordensträger ist sehr groß. Ich kenne viele von ihnen. Und außerdem: Wenn man hier in Baden-Baden wohnt, dann hat man davon gehört. Das ist ja einer der Karnevalsorden, die überregionale Bedeutung bekommen haben.

Sie bekommen ihn für ihre „erfreuenden und fröhlich machenden Unterhaltungssendungen“. Freuen Sie sich auf die Ordensverleihung?

Elstner: Ja, natürlich. Wenn man so etwas bekommt, dann haben sich ja ein paar Menschen Gedanken gemacht, wie sie einem Freude machen können. Das machen sie ja nicht, wenn ich sie ärgern würde. Das heißt: Es ist letzten Endes über einen kleinen Umweg eine Bestätigung für die eigene Arbeit. Und da ich Unterhalter bin, freue ich mich, wenn meine Unterhaltung so ankommt, dass die Menschen sich unterhalten fühlen.

Wir erleben ja im Moment schwierige Zeiten. Zum Beispiel wegen der Anschläge in Paris oder der Vorfälle im Nahen und Mittleren Osten. Kann man hier trotzdem glücklich oder fröhlich sein, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben?

Elstner: Glücklich sein kann man auf keinen Fall, aber man muss fröhlich sein. Am 10. Januar war der „Alfons“, der französische Kabarettist Emmanuel Peterfalvi, in meiner Sendung („Menschen der Woche“, SWR), und wir haben genau über dieses Thema gesprochen. Ich glaube, wenn wir den Humoristen, den Karikaturisten und den Comedians nicht die Freiheit gäben, lustig zu sein, dann wäre das genau die Katastrophe, die man verhindern möchte.

Sie werden ja vermutlich eine Rede halten. Können Sie schon andeuten, worum es darin gehen wird?

Elstner: Das weiß ich wirklich noch nicht. Ich muss erst mal gucken, was die anderen in der Vergangenheit gesagt haben - damit man nicht so viel mit Wiederholungen arbeitet. Meine Rede wird mit Sicherheit kurz sein, aber herzlich.

„Wetten, dass..?“ ging ja jetzt zum letzten Mal über die Bühne. Sie haben es aus der Taufe gehoben. Wie haben Sie die letzte Sendung verfolgt, und was wünschen Sie sich für die Zukunft in der Richtung?

Elstner: Ich habe die letzte Sendung mit Wehmut verfolgt. Ich bin sehr traurig, dass das ZDF diese Sendung aus dem Programm genommen hat. Das muss man als Erfinder sagen dürfen. Auf der anderen Seite sitzen da ja keine Dummköpfe. Die werden sich schon Gedanken machen, wie es weitergeht. Aber ich bin nicht der Berater des Hauses ZDF. Ich lasse mich überraschen.

dpa

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