30 Jahre Radio Gong: So war die große Party

München - Die Geburtstagsgala zum 30-Jährigen von Radio Gong am Mittwochabend in Alfons Schuhbecks Spiegelzelt - es war eine Party mit Mega-Herz und Mega-Stars.
Wo Bully und Rick mit Günther und Barny von der Spider Murphy Gang gemeinsam singen? Der Fons groß auftischt? OB Dieter Reiter die Gitarre schrubbt und 350 Gäste mit dem Song Bad Moon Rising rockt, und Medienministerin Ilse Aigner alte Zeiten als Radio- und Fernsehtechnikerin wieder aufleben lässt? Morning-Man Mike Thiel zum Mann der Nacht wird? Helmut Markwort und Patricia Riekel völlig entfesselt sind?
So was gibt’s nur einmal – nämlich

bei der Geburtstagsgala zum 30-Jährigen von Radio Gong am Mittwochabend in Alfons Schuhbecks Spiegelzelt. Eine Party mit Mega-Herz und Mega-Stars! Von und mit Schorsch Dingler: Gong-Geschäftsführer und Mega-Freund von allen, der Deutschlands ersten Privatsender – anfangs unter der Leitung von Helmut Markwort, dann als Chef – zu einem der populärsten in München entwickelt hat. „Jeder Tag war spannend“, strahlte Dingler schon am roten Teppich über die 30 vergangenen Jahre und die nächsten 30 voll im Blick: „Es liegt an uns, dass wir jung bleiben und uns begeistern können.“
Begeistern können vor allem die Moderatoren, wie Morning-Man Mike Thiel, der launig durch den Abend führte – mit Showacts, Musik und jeder Menge anderer Überraschungen, wozu vor allem auch die Comedystars und Schauspieler Bully Herbig und Rick Kavanian zählten, die auch mal fünf Jahre bei Gong aufdreht

en. Wobei dieses Engagement eher Zufall war, wie Bully der tz-Kolumnistin erzählte. Weil er bei der Filmhochschule abblitzte, gründete er seine eigene Tonproduktionsfirma – u. a. für Ansagetexte von Anrufbeantwortern, wo Rick für 20 Mark so irgendwie alles gesprochen und imitiert hat, was eben lustig war. Über diese Geschäftsidee wollte Radio Gong berichten, am Ende engagierte man diese beiden Talente. „Wir hatten keine Ahnung von Radio – das war vielleicht unser Erfolgsgeheimnis“, erinnert sich Bully. Weil er aber immer zum Film wollte, blieb das Radio nur Zwischenstation. „Aber ich habe irrsinnig viel gelernt; schnell und spontan zu reagieren und Bilder im Kopf zu erzeugen. Gong war für mich der wichtigste Meilenstein, um dahin zu kommen, wo ich heute bin.“
Wie sich für Bully Herbig Radio generell verändert hat? „Es ist zu perfekt geworden, zu glatt durchstrukturiert und fehlerfrei. Mir fehlen die Ecken und Kanten, und dass ein Moderator noch seine eigenen Platten spielt.“
Die Zeiten sind vorbei, heute übernimmt der Computer. Bei Radio Gong hat ihn als einer der Ersten in Deutschland übrigens Fredy Kogel eingeführt – dereinst Programmchef. Wiederum auch ein Glück, wie Dingler meint, weil früher sei ein unglücklich verliebter Moderator mit seinen eigenen Platten auch zur Belastung für den Hörer geworden...
Das waren noch Zeiten! Au

ch die von Moderator Walter Freiwald, der SMS-Grüße aus dem Dschungel Australiens schickte, kurz bevor er aus dem Camp flog. Denn Freiwald startete seine Karriere ebenfalls bei Radio Gong – Helmut Markwort hatte ihn von Radio Luxemburg geholt. Einen Unterschied zu damals am Mikro und heute im Urwald konnte Dingler aber nicht ausmachen. Nun ja – der Anfang von Gong war wild.
Die Geburtstagsparty auch: ungestüm, aber zivilisiert. Waren ja auch lauter honorige Leute da: Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber zum Beispiel, einer der Gründerväter des Privatrundfunks in Bayern; Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner, die früher mal Radios reparierte und sich auf diese Fete freute wie auf sonst selten einen offiziellen Termin, wie sie einräumte. Auch OB Dieter Reiter überließ die parallel stattfindende Verleihung des Ernst-Hoferichter-Preises lieber einem Vertreter und gratulierte Georg Dingler persönlich mit Bad Moon Rising. Textlich angesichts der allgemeinen Jubelstimmung vielleicht etwas fragwürdig, weil Unheil verkündend, aber gekonnt!
Es jubelten und feierten u. a.: Gong-Gesellschafterin und Ex-Sorgentelefon-Moderatorin Patricia Riekel, die Schauspieler Rainer Basedow und Bernd Herzsprung, die ebenfalls einmal bei Radio Gong moderierten; ebenso wie Kai Böcking; Maler Wolfgang Prinz, der Dingler zum 30-Jährigen des Senders portraitiert hat; Hit-Komponist Ralph Siegel, der sage und schreibe 32 Kilo abgenommen hat – mit einer Art Trennkost; Sportmoderator Waldemar Hartmann, Moderator Frederic Meisner, Regisseur Otto Retzer mit Ehefrau Shirley, Lisa und Luzie Seitz (Max Tidof stand als Mark Twain auf der Bühne); Mietwagen-Unternehmerin Regine Sixt, Hoteliere Innegrit Volkhardt, Verleger Hajo Artopé, Trachten-Angermaier-Inhaber Dr. Axel Munz mit Dirndldesignerin Astrid Söll, Ex-Eisprinz Manfred Schnelldorfer und Angela Waldleitner.
Ulrike Schmidt