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"Man klatscht nicht für Flüchtlinge": Söllner entschuldigt sich

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Hans Söllner Flüchtlinge
Hans Söllner überrascht immer wieder - nun mit einem verschwundenen Post zu den Flüchtlingen. © fkn

München - Was ist denn da passiert? Der provokante Facebook-Post des bayerischen Liedermachers Hans Söllner ist weg. Wurde es dem Kult-Kauz in Sachen "Flüchtlinge" doch zu heiß? Darauf lässt zumindest eine Sache schließen.

Update vom 19. Oktober 2015: Hans Söllner polarisiert. Diese Eigenschaft zieht sich wie ein roter Faden durch das Leben des Liedermachers. Wie er wurde, was er ist, verrät Hans Söllner in seiner Autobiographie "Freiheit muss weh tun", die am Montag, 19. Oktober erschienen ist. 

"Man klatscht nicht für Flüchtlinge": Söllner entschuldigt sich

"Ja leck!" möchte man sagen. 

Was ist da los? Ist Hans Söllner etwa eingeknickt? DER Hans Söllner? Der bekannt ist für Provokation pur. Bairisch. Unangepasst. Soll dieser Hans Söllner tatsächlich seine Meinung zurückgezogen haben? 

Es sieht zumindest ganz danach aus. Denn der provokante Facebook-Post vom Mittwoch zu den Flüchtlingen ist nicht mehr auf seiner Facebook-Seite zu sehen. Stattdessen hat Söllner am Donnerstag Abend einen neuen Post hinterlassen, der darauf schließen lassen könnte, dass er sich für seine recht harten Worte in einer wohlgemerkt äußerst sensiblen Thematik entschuldigt. Dass sich das auf den Post mit den Flüchtlingen bezieht, lässt er aber offen (allerdings aktualisiert er auch laufend).

Zur Erinnerung: Hans Söllner hatte in einer Art Regelwerk geschrieben, wie man sich gegenüber den Flüchtlingen zu verhalten habe. Besonders hervorgehoben hatte er in großen Lettern: Man klatscht nicht für Flüchtlinge. Der kauzige Liedermacher übte Kritik an der Willkommenskultur wie sie etwa auch am Münchner Hauptbahnhof praktiziert wird. Allerdings: Das war am Mittwoch.

Hans Söllner sagt jetzt: Danke an Flüchtlings-Helfer

Jetzt klingt das auf seiner Facebook-Seite ganz anders. In Großbuchstaben steht da: "ICH MÖCHTE AUCH MAL DANKE SAGEN !"

Ihm sei wieder bewusst geworden, dass "es für ein Umdenken nicht förderlich ist wenn man nicht ab und zu auch lobt oder Lob bekommt". Und später: "Danke an alle, die nicht mit schreien und demonstrieren "für" Unrecht und Schaden an Mensch und Land oder für Unterdrückung und Verfolgung auf die Straße gehen, sondern wirklich positiv etwas tun und mit Wärme und Liebe, Verständnis und einem Lächeln Freude und Sicherheit in der heutigen Zeit verbreiten." Weiter bedankt er sich bei allen Landratsämtern und Polizisten, ehrenamtliche Helfern und seinen Facebook-Freunden. Und dann kommt der Satz, der einen Einblick gewährt, dass Hans Söllner wohl heftig Kritik bekommen hat: "Ich weiß sehr wohl was ihr alle leistet."

Die Entschuldigung hat Söllner nachgereicht

Eine Entschuldigung war dem Post wortwörtlich zunächst nicht zu entnehmen - Söllner hat den oberen Absatz später noch aktualisiert. Auch auf unserem Portal waren die Reaktionen auf den ersten "Man klatscht nicht"-Post gespalten zwischen Applaus und Empörung. Söllner wird wohl auch ziemlich heftigen Gegenwind bekommen haben.

Auf Anfrage unserer Redaktion, warum der Post verschwunden ist, meinte er: "Ja das ist so in FB." Seine Posts im sozialen Netzwerk seien immer sehr spontan. Warum der Post weg ist, erklärt er nicht. Er benutzt seine Timeline aber auch wie eine Pinnwand, an der man Zettel einfach wieder abreißt.

Dass das Klatschen aber nicht das Richtige im Umgang mit ankommenden Flüchtlingen ist, dazu steht er weiter. Trotzdem wollte er den Hilfsbereiten wohl nicht zu nahe treten.

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