Der Schock sitzt tief bei dem berühmten Showmaster, der Clüvers Karriere mit seiner ZDF-Hitparade erst möglich gemacht hatte. Dort trat Clüver 1972 mit Der Junge mit der Mundharmonika auf, eroberte auf einen Schlag die Hitparade und hielt sich 27 Wochen an deren Spitze.
Mit Hits wie Der kleine Prinz oder Das Tor zum Garten der Träume traf er den Nerv der heilen Schlagerwelt der Siebzigerjahre, brachte 1976 mit Mike und sein Freund aber auch das erste Schlagerlied auf den Markt, das sich mit Homosexualität befaßte.
Clüver selbst war seit seiner Hochzeit mit Anja Hörnich, der Miss Germany von 1986, glücklich vergeben – bis auch diese zweite Ehe im vergangenen Jahr scheiterte. Nach 20 gemeinsamen Jahren sagte er in einem Fernsehinterview: „Ich bin lieber allein allein, als zu zweit allein.“
Nach den großen Erfolgen in den Siebziger- und Achtzigerjahren, über 400 Fernsehauftritten und zehn Millionen verkauften Tonträgern, trat er in den letzten Jahren auch in Festzelten und Möbelhäusern auf. „Na und?“, sagte er dazu nur trotzig. „Wer immer Glück hat, weiß nicht, was Glück bedeutet“, das war sein Lebensmotto bis zum Schluss.
In seinem Haus im mallorquinischen Illetes jedenfalls verbrachte er glückliche Tage, hier fühlte er sich wohl und entspannte sich gerne mit einem Glas Whiskey in der Hand. Wann und wo die Beerdigung stattfinden wird, ist noch nicht bekannt. Clüvers Schwestern Gisela und Ingrid wünschen sich einen Abschied in stiller und abgeschiedener Trauer.
tz