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Lady Diana und Prinz Charles: Die große Liebeslüge

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Todestag Prinzessin Diana
„In dieser Ehe waren wir zu dritt, es war überfüllt“ - Bereits Anfang der 90er-Jahre gab es Trennungsgerüchte. Das Scheidungspapier wurde 1996 unterzeichnet. © dpa

Die Märchenhochzeit zwischen Diana und Prinz Charles verfolgten Millionen Menschen in der ganzen Welt. Ebenso den erbitterten Rosenkrieg, als es zur Scheidung kam. Was wie ein Märchen begann, entwickelte sich zu einem Albtraum.

München - Am Tag der Verlobung von Prinz Charles und Diana Spencer war diese Beziehung eigentlich schon zum Scheitern verurteilt. Es ist der 24. Februar 1981, die Verlobten stehen vor der Fernsehkamera, geben ein Interview. Charles im adretten Anzug, dunkelgrau, helles Hemd, dazu eine graue Krawatte und ein Einstecktuch in der Farbe des Hemdes. Neben ihm Diana, mit blauem Blazer und weißem Halstuch. Ihr Gesicht ist errötet, schüchtern blickt sie immer wieder zu Boden. Man meint, dieses Paar sei glücklich, wurde doch gerade die offizielle Verlobung des zukünftigen Königs von England verkündet. Doch der Schein trügt, und Charles macht mit einem Satz das komplette Märchen zunichte. Es war der Anfang vom Ende.

Es gab immer nur Camilla

„Sind sie verliebt?“, fragt der Reporter. „Natürlich“, antwortet Diana und guckt einmal mehr verlegen zu Boden. Charles legt ein breites Grinsen auf, antwortet allerdings nicht so, wie man es erwarten würde: „Was auch immer verliebt sein bedeutet, die Interpretation überlasse ich Ihnen.“ Rums, das hat gesessen. Die Zeitungen berichteten damals wenig über diesen Satz, man wollte das royale Märchen vom ewigen Junggesellen, der endlich seine Prinzessin gefunden hatte, nicht zerstören. Dieser Satz aber beschreibt die Beziehung und die Ehe von Charles und Diana, wie die Briten sagen würden, „spot on“, auf den Punkt. Und er zeigt Charles wahren Gemütszustand. Diana war niemals die große Liebe, die er sich wünschte. Denn sein Herz war schon länger einer ganz anderen Frau verschrieben.

Zu Beginn der 1970er-Jahre war der Kronprinz mit Anfang 20 der begehrteste Junggeselle der Welt. 1971 lernte er die ein Jahr ältere Camilla Shand kennen und verliebte sich unsterblich in sie. Ein Jahr später gestand er ihr seine Liebe, der Antrag allerdings blieb aus. Ahnte er schon, dass sie für die royalen Obrigkeiten nicht die geeignete Kandidatin war? Camilla jedenfalls heiratete ein Jahr später den britischen Major Andrew Parker Bowles. Aber die Liebe zwischen Camilla und Charles blieb bestehen.

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Das Glück hielt nur kurze Zeit

1980 schließlich trafen Charles und Diana zum ersten Mal zusammen. Ob arangiert oder nicht, darüber scheiden sich bis heute die Geister. Experten meinen zu wissen, dass Königin Elisabeth II. sehr angetan war von dem Gedanken, die junge, unschuldige Diana aus dem angesehenen Hause Spencer könnte die Gattin ihres Sohnes werden. Protestantisch erzogen, jungfräulich und bestens gewappnet für die Gepflogenheiten der royalen Gesellschaft – scheinbar die perfekte Kandidatin, um die Thronfolge und damit das Königreich zu sichern.

Todestag Prinzessin Diana
Earl Spencer (r) geleitet am 29.07.1981 seine Tochter Diana und Prinz Charles zur Trauung in der St.Paul's Kathedrale in London (Großbritannien) zum Altar. © dpa

Nur ein Jahr später folgte die Verlobung, fünf Monate danach wurde in der Londoner St.-Pauls-Kathedrale geheiratet. 750 Millionen Menschen weltweit verfolgten die Märchenhochzeit, eines der größten medialen Ereignisse bis heute. Während der Zeremonie trat Diana in ein Fettnäpfchen, sie sagte während der Trauung die Namen ihres Gatten in verkehrter Reihenfolge auf. Statt Charles Philip sagte sie Philip Charles, dieser antwortete: „Sie hat soeben meinen Vater geheiratet!“ Man schmunzelt bei solchen Details, die man am liebsten nach 50 Ehejahren noch den Enkeln erzählen möchte. Jene Bilder, die damals über die Bildschirme flimmerten, vermittelten den Eindruck echter Liebe. Diana gab viel später in einem Interview zu: „Ja, ich habe ihn vergöttert, ich war verliebt in ihn.“ Doch das Glück hielt nur kurz. „Ich bin schrecklich enttäuscht worden“, fügte sie hinzu.

Erste Krise auf Hochzeitsreise

Bereits auf der Hochzeitsreise begann es, zu kriseln. Charles soll während eines Abendessens Manschettenknöpfe mit den Initialen „CC“ getragen haben. Kaum zu bezweifeln, wofür diese Buchstaben stehen: Charles und Camilla. Dass er mit seiner großes Liebe bald schon eine Affäre beginnen sollte, ist heute kaum mehr ein Geheimnis. Auch Diana wusste davon. „In dieser Ehe waren wir zu dritt, also war es ein wenig überfüllt“, sagte sie in einem BBC-Interview.

1982 und 1984 bekam Diana die Kinder William und Harry, jetzt war die Thronfolge gesichert. Als Diana 1991 verkündete, ihren 30. Geburtstag alleine verbringen zu wollen, überschlugen sich die Klatschblätter. Die Trennung, die ein Jahr später dann offiziell bekannt- gegeben wurde, war damit quasi schon besiegelt. Obwohl Diana und Charles nicht mehr zusammen waren, blieben sie verheiratet. Deshalb wäre sie, bei einer Thronbesteigung ihres Ex-Gatten, auch Königin geworden. Ein solches Szenario wäre untragbar, so die einhellige Meinung. Zu Beginn des Jahres 1996 wurde das Paar endgültig geschieden, Diana war nicht mehr Teil der königlichen Familie.

Es war das Ende einer Liebesgeschichte, die als Märchen begann und als Drama endete. Ein Drama, das vorhersehbar war. Damals im Februar 1981. „Was auch immer verliebt sein bedeutet.“ Denn Märchen beginnen normalerweise anders.

Dieses Interview ließ die Welt aufhorchen

1995 gab Diana dem Journalisten Martin Bashir ein Interview. Einige Auszüge:

„Gerade als Kind geschiedener Eltern versuchst du, in der Ehe alles zu versuchen, damit es perfekt wird (…) Nach unserer Trennung war ich ein Problem, von dem man nicht wusste, wie man mit ihm umgehen sollte. Auslandsbesuche wurden blockiert, Briefe von mir gingen verloren, alltägliche Dinge in meinem Leben wurden blockiert. Die Seite meines Ehemannes war sehr erpicht darauf, mich zu stoppen. (…) Ich glaube nicht, dass ich jetzt noch Königin werde. Ich glaube auch nicht, dass viele Leute mich als Königin sehen möchten. Damit meine ich die Menschen, die Gesellschaft, in die ich hineingeheiratet haben.“

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