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Mein langer Kampf für die Liebe

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Schlagersänger Patrick Lindner mit Ehemann Peter Schäfer bei der Charity-Gala für seine Stiftung im Hotel Vier Jahreszeiten
Patrick Lindner mit Ehemann Peter Schäfer © Heinz Weissfuss

Lebe dein Leben so wie du es fühlst....

Patrick Lindner hat aus seinem Lebensmotto ein Lied gemacht, sogar ein ganzes Album hat er danach benannt! Denn nach seinen Gefühlen zu leben und zu lieben war für den heute 63-Jährigen keine Selbstverständlichkeit. Deshalb treten dem Schlagerstar Tränen in die Augen, als er von seinem Weg erzählt, Männer lieben zu dürfen.

Die Gäste im Festsaal des Nobel-Hotels Vier Jahreszeiten hängen an seinen Lippen, hat er doch selten so offen darüber gesprochen. Warum auch? Eigentlich sollte es selbstverständlich sein. „Doch noch immer fallen diskriminierende Ausdrücke“, so Lindner. Weil er weiß, wie sich das anfühlt, ausgegrenzt oder beschimpft zu werden, gründete der Schlagerstar vor zehn Jahren seine Patrick-Lindner-Stiftung. Er geht jetzt in Schulen, leistet Aufklärungsarbeit und unterstützt das München-Projekt Diversity für junge Menschen, egal ob schwul, lesbisch, queer, trans oder non-binär. Eine Anlaufstelle, die sich Patrick Lindner damals auch gewünscht hätte.

Im Gespräch mit der tz erzählt der Schlagerstar wie er sich einst seinen Eltern offenbarte: „Ich war 18 und bat meine Eltern zu einem Gespräch. Sie reagierten mit völligem Unverständnis, sie schickten mich sogar erst einmal zum Hausarzt!“

Es war eine sehr schwierige Zeit für den jungen Patrick. Glücklicherweise unterstützten ihn seine Freunde, seine Eltern brauchten lange, bis sie seine Homosexualität akzeptierten: „Sie haben erst einmal mit mir gebrochen, wir haben nicht mehr miteinander gesprochen.“ Sein Vater habe sich nie so richtig damit abfinden können, anders seine Mama Hedwig: „Wir sind sogar enger und enger zusammengewachsen. Meine Mama war auch mit meinen Freunden ganz eng.“ Heute ist Lindner glücklich verheiratet – mit ­Peter ­Schäfer, der ihn auch managt.

Dazu gehört eben auch, eine Charity-Gala zu veranstalten, damit für die Stiftung die notwendigen Spenden zusammenkommen.

Den 150 geladenen Gästen im Saal versuchte denn auch Simone Ballack und Unternehmer Falk Raudies das Geld möglichst elegant aus der Tasche zu ziehen. Mit Erfolg! 100 000 Euro kamen zusammen. Ein Teil davon geht auch an die Hope-Kapstadt-Stiftung des Pfarrers Stefan Hippler, der in Kapstadt von HIV betroffene Kinder und Familien unterstützt und dafür bereits mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.

Ebenfalls an dem Abend dabei waren: Laura und Ralph Siegel. Der Komponist verbringt seine Nächte gerade wieder im Tonstudio, bastelt an neuen Songs für seine Entdeckung. Sein Ziel: „Ich will unbedingt noch einmal beim Eurovision Song Contest mitmachen. Das ist mein größer Traum. Denn im nächsten Jahr sind es genau 50 Jahre, ein halbes Jahrhundert, dass ich zum ersten Mal mitgemacht habe.“

Auch dabei: das Volksmusik-Duo Marianne und Michael Hartl, das selbst mit seiner Stiftung Frohes Herz Spenden für Bedürftige in München sammelt. Was sie besonders freut: „Wir sind gerade von den Eagles mit dem Preis für Menschlichkeit ausgezeichnet worden.“ Auch cool: Der junge Künstler Alexander ­Höller stiftete eines seiner großformatigen, knallbunten Kunstwerke. Bei der Versteigerung erzielte es die Rekordsumme von 35 000 Euro an diesem Abend.

Auch dabei: Schlagersängerin Claudia Jung, die 2500 Euro spendete, Unternehmerin Ewa Schnitzenbaumer, Influencerin Jeanette Graf, Moderator Norbert Dobeleit, Schauspieler Jan Hartmann, Antje-Katrin Kühnemann und Veranstalterin Birgit Fischer-Höper.

Maria Zsolnay

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