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Film-Größe Peter Patzak nach OP-Drama gestorben - Auch Wiener Polizei trauert öffentlich

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Von: Armin T. Linder

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Peter Patzak auf einem Foto aus dem Jahr 2010
Peter Patzak auf einem Foto aus dem Jahr 2010. © imago stock&people/Skata

TV-Größe Peter Patzak ist am Donnerstag gestorben. Er prägte eine Krimi-Reihe, die für viele Fans als Kult gilt.

Wien - Der für seine unkonventionellen „Kottan“-Krimis bekannte Regisseur Peter Patzak ist tot. Der österreichische Filmemacher starb am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in einem Krankenhaus in Krems, berichteten Freunde seiner Familie am Freitag der Nachrichtenagentur APA.

Peter Patzak ist tot: Regisseur nach Herz-OP gestorben

Die Todesumstände sind laut Krone.at dramatisch: Patzak musste mit einem Hubschrauber in die Klinik geflogen werden, wo er nach einer Herz-OP verstarb.

„Peter Patzak war eine unglaublich vielseitige Künstlerpersönlichkeit und weit über die Grenzen unseres Landes hinaus anerkannt“, würdigt ihn Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Mit „Kottan“ habe Patzak „Legendenstatus erreicht“. Wie beliebt Patzak in Österreich war, zeigt auch, dass sogar die Wiener Polizei in einem Tweet um ihn trauert.

Österreichs Vize-Kanzler Werner Kogler meldete sich ebenfalls via Twitter zu Wort. Er schrieb: „Peter Patzak hat mit seinem Filmschaffen Österreich geprägt. Wir verdanken ihm viele unvergessene Fernseh-Momente, auch sein Werk als Autor und Maler ist beeindruckend. Meine Gedanken sind bei seinen Angehörigen. Wir werden ihn schmerzlich vermissen.“

Mit „Kottan ermittelt“ setzte Patzak einen Meilenstein in der Geschichte des deutschsprachigen Fernsehkrimis. Von 1976 bis 1983 flimmerte die Serie mit wechselnden Hauptdarstellern über die Bildschirme. Mit ihrem anarchistischen und satirischen Humor war sie den gängigen deutschen Krimireihen um Jahre voraus. „Peter Patzak gehörte zweifelsohne zu den heimischen Künstlern, die die österreichische Seele in all ihren Facetten am wirkungsvollsten darstellen konnten“, sagte Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in einer Mitteilung.

Peter Patzak gilt als große Film-Legende

Peter Patzak wurde am 2. Januar 1945 in Wien geboren. Er studierte Psychologie, Kunstgeschichte und Malerei und begann Mitte der 1960er erste Filme zu drehen. Internationale Aufmerksamkeit erregte er 1979 mit „Kassbach“, einem Porträt eines Neo-Nazis. Im Jahr 1996 zeigte das Max-Ophüls-Festival in Saarbrücken eine Werkschau des Regisseurs.

Nach mehr als 70 Arbeiten, viele davon für das Fernsehen, stellte Patzak 2010 seinen letzten Kinostreifen vor: „Kottan ermittelt: Rien ne va plus“ hatte er für die große Leinwand gedreht. Neben seiner Filmkarriere arbeitete Patzak auch als Maler und stellte unter anderem in New York aus. Er unterrichtete auch Regie an der Wiener Filmakademie. (dpa/lin)

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