Radio-Legende Markus Langemann ist zurück!

München - Diese Nachricht wird viele Radio-Fans begeistern: Moderator-Legende Markus Langemann ist zurück! Bald startet er bei Radio Charivari eine neue Show. Die tz hat Langemann zum Interview getroffen.
Keine Frage, diese Nachricht wird viele Radio-Fans begeistern: Markus Langemann ist zurück! Und zwar richtig! Genau der Mann, der vor gut 18 Jahren die Morningshow erfand und in den 90ern zusammen mit Bully Herbig und Rick Kavanian ganz München aufweckte. Am 2. Februar startet Langemann nun eine neue „Personality-Show“ auf Radio 95.5 Charivari. Von Montag bis Donnerstag wird er dabei täglich für drei Stunden (16 bis 19 Uhr) über Tagesthemen, Menschen und Musik plaudern. Ganz frech, frei und ohne Gnade.
Das Comeback: Bis auf ein paar Gastspiele am Mikrofon hielt sich der 51-Jährige die vergangenen Monate im Radiogeschäft im Hintergrund. Doch jetzt will, nein muss, der Münchner wieder loslegen. Die tz sprach mit dem bekannten Radio-Entertainer über sein neues Projekt, über Langeweile und über Katzen:
Herr Langemann, sie kommen nach langer Zeit mit einer neuen Radio-Show zurück. Wie kommt’s?
Markus Langemann: Ich kann einfach nicht anders. Es kribbelt wieder. Das hat mehrere Gründe.
Die da wären?
Langemann: Zum einen gehe ich meiner Frau zu Hause extrem auf die Nerven. Zum anderen bin ich jetzt 18 Jahre in München spazierengegangen. Ich weiß wieder was zu erzählen.
Langemann: Gegensätze in München müssen im Radio thematisiert werden
Und was zum Beispiel?
Langemann: Naja, München ist die einzige Stadt, wo man in der Gucci-Tasche Lidl-Waren rumträgt. Oder wo sechs Stunden Parken so viel kosten wie ein iPhone. Kurz gesagt: Es gibt keine Stadt, wo die Gegensätze so groß sind. Hier pennen unter der Reichenbachbrücke die Armen. Das ist doch irre. Darüber muss man mal reden. Im Radio.
Langemann: Im Radio "muss wieder was Lautes passieren"
Und über vieles mehr, nehme ich an …
Langemann: Ja, Stoff habe ich genug. Ziel ist es: Ich will wieder was Neues auf die Beine stellen. Frech sein. Seien wir ehrlich: Alle Radiosender machen mittlerweile irgendwie das Gleiche. Einheitsbrei. Da gewinnt eine Gewinnerin irgendeinen Gewinn, dort albern zwei Moderatoren übers Wetter, danach kommt der Stauzeitrechner. Da muss wieder was Lautes passieren. Bumms! Da muss wieder Meinung rein. Auch wenn sich an dieser vielleicht so mancher reibt. Oder am besten: ärgert!
"Wir waren damals die ersten, die Blitzermeldungen veröffentlichten"
Werden Sie die Show alleine durchziehen oder mit einem Moderatoren-Team? Früher war ja Bully Herbig mit am Mikrofon.
Langemann: Ja, das war damals schön, das hat gepasst. Aber heute will ich alleine sein. Ich hab schon im Auto immer jemand neben mir sitzen, der reinplappert – das reicht völlig.
Auf welche Ihrer Radioerfindungen sind Sie eigentlich besonders stolz?
Langemann: Ach, da gibt es einige. Aber witzig ist: Wir waren damals die ersten, die Blitzermeldungen veröffentlichten. Da war die Polizei richtig sauer am Anfang. Und so mancher Hörer fragte auch: Dürfen die das? Heute macht das jeder. Gähn.
Diesen Song würde Langemann im Radio auch 24 Stunden spielen
Früher sind Sie für Ihre ehrlichen, frechen Worte oft auch kritisiert worden.
Langemann: Ja, und das war gut so. Auch wenn es meist lächerlich war: Einmal habe ich in der Show erzählt, dass ich Katzen hasse. Weil sich die Viecher nicht mal freuen, wenn man nach Hause kommt. Man ist nur der lebende Dosenöffner für die. Mann, da war die Hölle los. Sowas im Radio zu sagen. Unfassbar! Da frage ich mich noch heute: Geht’s noch? Nicht mal das darf man sagen? Fakt ist: Ich bin ein Hundemensch. Basta! Außerdem gibt es wahrlich wichtigere Probleme.
Heute lieben Sie Katzen, der Hörer wegen?
Langemann: Nee – ich muss bei der Wahrheit bleiben, darf mich nicht anpassen. Das ist jetzt ein gutes Training für die neue Show.
Letzte Frage: Nehmen wir an, Sie müssten im Radio einen Song 24 Stunden durchspielen. Welcher wäre das?
Langemann: "Er gehört zu mir" von Marianne Rosenberg.
Hä? Warum denn den?
Langemann: Der fiel mir einfach grad ein. Fies, oder?
Armin Geier