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Radio-Welt trauert: Kult-Moderator ist tot

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Der Kult-Radiomoderator A. J. Beirens vom Piratensender Radio Nordsee International ist gestorben.
Der Kult-Radiomoderator A. J. Beirens vom Piratensender Radio Nordsee International ist gestorben. © picture alliance / dpa / Armin Weigel

Der Kult-Radiomoderator A. J. Beirens vom Piratensender Radio Nordsee International ist gestorben. Seine Sendungen hatten Fans in vielen Ländern.

Zeebrügge - Heute in Zeiten von Spotify und Deezer kaum noch vorstellbar, aber in den 1970er- und 80er-Jahren durchaus beliebt: Piratenradiosender. Also Radiosender, die ohne Lizenz ihr Programm ausstrahlten. Bei einer dieser illegalen Rundfunkanstalten arbeitete der Belgier A. J. Beirens (73) und dort machte er sich schnell einen Namen. Jetzt ist der 73-Jährige an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.

A. J. Beirens hatte sogar Fans in England

In den frühen 1970er-Jahren ging es los mit dem Piratensender Radio Nordsee International (RNI). Um sich der behördlichen Kontrolle zu entziehen, überlegten sich die zwei Gründer - die Schweizer Erwin Meister und Edwin Bollier - ihr Radioprogramm auf einem Schiff auszustrahlen. Und Ende Januar 1970 war es dann so weit. Die Mebo II (abgeleitet von den Nachnamen der Gründer) verließ den Hafen in Rotterdam. Einer der von Anfang an dabei war, war Albert J. Beirens kurz AJ. Seine Sendung „Northsea goes Dx“ war umgehend ein großer Erfolg. Und dadurch, dass der schwimmende Sender mitten auf der Nordsee schipperte, hatte Beirens sogar Fans in England.

Wie das Radio-Fachmagazin „Radioszene“ schreibt, hatte Beirens sogar Anhänger in Australien. Für viele Zuhörer war „AJ on Sunday“ - eine weitere Sendung des Belgiers - ein Pflichtprogramm für Piratensender-Fans. Und auch in Deutschland war der Sender zu empfangen. Es gab sogar deutschsprachiges Programm, dass von der Free Radion Campaign Germany (FRCG) beigesteuert wurde.

Piratenradiosender von A. J. Beirens erlitt immer wieder Rückschläge

Lange lief es aber nicht gut bei RNI. Streits mit anderen Sendern und das raue Klima auf der Nordsee setzen den Gründern und ihrem Schiff zu. Ihnen wurde sogar vorgeworfen, nach Sendeschluss geheime Botschaften der DDR zu übermitteln. 1974 war dann endgültig Schluss. A. J. Beirens letzte Sendung lief am 31. August 1974 über den Äther. Doch der 73-Jährige blieb dem Radio treu. Er arbeitete als Korrespondent für Schiff- und Seefahrtthemen und war Experte, wenn es um seine Heimatstadt Zeebrügge ging. Darüber hinaus schrieb er Bücher und baute eine Nachrichtenagentur auf. Er wurde 73 Jahre alt.

Hollywood Schauspiel-Ikone Carl Reiner starb vor kurzem im stolzen Alter von 98 Jahren. Und auch die Kult-Omi an der Seite von Joko und Klaas, Oma Violetta*, starb schon vor drei Jahren. Erst jetzt machte es Klaas aber öffentlich. Ein Kollege von Beirens, der MDR-Moderator Jürgen Schulz, starb mit 76 Jahren. Die deutsche Radio-Szene trauert um Melanie Schulz und nimmt Anteil am traurigen Schicksal der Familie. *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerks.

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