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Roland Kaiser äußert sich erstmals zu tragischem Verlust - „Wusste nicht, wie es weiter ging“

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Roland Kaiser bei der ARD-Benefizgala zur Hochwasserkatastrophe.
Roland Kaiser veröffentlichte jetzt sein neues Buch. (Archivbild) © Hendrik Schmidt/dpa/picture alliance

Roland Kaiser veröffentlichte seine Biografie „Sonnenseite“. Darin spricht er über schwere Zeiten und Rückschläge. Auch der Tod seiner Mutter wird erstmals genauer ausgeführt.

Münster - 1980 gelang dem Schlagersänger Roland Kaiser sein Durchbruch mit dem Titel „Santa Maria“. Schon beim Lesen des Titels gehen Menschen noch heute die berühmte Melodie und Zeilen durch den Kopf. Noch heute ist der inzwischen 69-jährige Sänger, der gebürtig eigentlich Roland Keiler heißt, erfolgreich. Doch während seines Lebens musste Kaiser auch viele schwere Zeiten überstehen.

Roland Kaiser veröffentlicht Biografie „Sonnenseite“

Darüber berichtet der Schlagerstar in seiner jetzt erschienenen Autobiografie „Sonnenseite“. Unter anderem schreibt Roland Kaiser darin erstmal über den Tod seiner (Pflege-)Mutter. „Weil es zu meinem Leben gehört. Es war eine schwierige Zeit, ein besonderer Einschnitt in meinem Leben. Ich wusste nicht, wie es weiter ging und hatte Sorge ins Heim zu kommen. Die Frage war, wer kümmert sich um mich?“, so Kaiser zur dpa.

Roland Kaisers (Pflege-)Mutter verstarb, als er 15 war

In seinem Buch beschreibt Kaiser, wie er mit seiner Pflegemutter im Berliner Arbeiterviertel Wedding aufwuchs und erzogen wurde. -Seine leibliche Mutter hatte ihn kurz nach der Geburt abgegeben. Als er 15 Jahre alt war, fiel seine Pflegemutter beim Aufhängen der Gardinen plötzlich von der Leiter, erlitt einen Schlaganfall. Mit einer halbseitigen Lähmung konnte sie nicht mehr sprechen. Drei Wochen später starb sie.

„Ein paar Jahre nach dem Tod meiner Mutter konnte ich damit abschließen. Es ist wie es ist, hatte damit nicht lebenslang zu kämpfen.“ Seine Familie fing ihn auf, doch das Verhältnis veränderte sich mit der Berühmtheit des Musikers: „Das Verhältnis zu meiner Verwandtschaft war immer sehr ambivalent. Ich habe versucht, die Verbindung aufrechtzuerhalten. Aber irgendwann hieß es, er ist nicht mehr einer von uns“, so Kaiser zur dpa.

Kaiser: „Habe mich negativ entwickelt“

Weiter erklärt Roland Kaiser, er habe sich „negativ entwickelt“, nachdem seine Songs so erfolgreich wurden. Und fügt hinzu: „Das ist mir selbst aufgefallen. Ich hatte mich dann mit weniger Ja-Sagern umgeben. Mir wurde klar, dass es nicht sein kann, dass ich nicht mehr kritikfähig bin.“

Eine Lungentransplantation verhalf ihm zum zweiten Leben

Der Schlagersänger und Fernsehproduzent aus Münster legt in seinem Buch auch eine weitere schwere Zeit offen, als er seinen Fans zu spät von seiner chronischen Lungenkrankheit COPD berichtete. Dem Sänger fiel das Atmen immer schwerer, weil sich die Atemwege verengten. Eine Lungentransplantation im Februar 2010 verhalf ihm zu einem zweiten Leben, nachdem er zuvor ein Konzert in der Westfalenhalle hatte abbrechen müssen. Er sagt gegenüber der dpa dazu: „Ich habe meiner Familie zugemutet, nicht über die Krankheit zu sprechen. Aus heutiger Sicht war das falsch. Ich habe die Empathiefähigkeit der Menschen unterschätzt. Meine Frau hatte mir schon viel früher geraten, damit an die Öffentlichkeit zu gehen.“

Roland Kaiser legte sich mit Erich Honecker an

Öffentlich machte der bekennende Sozialdemokrat auch einen Brief, in dem er sich mit Erich Honecker anlegte. Die DDR wollte Kaisers Keybord-Spieler bei den Feierlichkeiten zu 750 Jahre Berlin bei drei Konzerten nicht auftreten lassen. Der SED war ein Dorn im Auge, dass der Musiker 1980 aus der DDR geflohen war. Kaiser drohte damit, alles ausfallen zu lassen - und setzte sich durch. Stasi-Chef Erich Mielke sagte: „Sie haben uns viel Ärger bereitet“ und „der Genosse Honecker hat Ihren Brief gelesen“.

Roland Kaiser war auch der erste Künstler, der nach dem Lockdown seine Arenatour wieder aufnahm. (dpa/jh)

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