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Roland Kaiser spricht über schlimme Schicksalsschläge - „Wie in einem schlechten Film“

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Roland Kaiser
Roland Kaiser spricht jetzt ganz offen über sein Leben. © dpa/Britta Pedersen

Roland Kaiser hat in einer ZDF-Doku sehr offen über sein Privatleben gesprochen. Seine Kindheit war von mehreren schwierigen Phasen gezeichnet. Dennoch schaffte er es in den Schlager-Himmel.

Roland Kaiser steht mit seinen Schlager-Klassikern seit Jahrzehnten für mitreißende Musik und gefühlvolle Texte. Dass sein Leben alles andere als einfach und leicht begann, erzählte der heute 69-Jährige in einer ZDF-Doku. Unter dem Titel „Mensch Roland Kaiser! Vom Findelkind zur Kultfigur“ erzählt der Sänger von seiner Kindheit.

Roland Kaiser spricht über seinen Start ins Leben: vom Kloster in die Hit-Parade

Roland Kaiser wurde im Berliner Stadtteil Wedding als Ronald Keiler geboren. Seine Mutter stammt aus „schwierigem Milieu“ und ist noch minderjährig. Wer der Vater ist, ist nicht bekannt. In ihrer Not legt die junge Mutter den kleinen Ronald vor der Tür des Paul-Gerhard-Stifts ab, heißt es in der Dokumentation. Er ist damals vier Wochen alt.

Über das Jugendamt kommt Ronald zu einer Pflegemutter. Die Frau arbeitete als Reinigungskraft, auch bei ihr war das Geld knapp. Sie teilten sich ein Schlafzimmer. Viel Spaß hatten die beiden aber mit der großen Verwandtschaft - am Wochenende wurde viel gefeiert. „Schunkelmusik - Schunkel- und Polonaisemusik, die mich als Kind verfolgt hat. Die hat in mir die Schunkel- und Polonaise-Phobie in mir ausgelöst“, erzählt Roland Kaiser, der seine Lebensgeschichte auch in Form einer Autobiografie veröffentlicht hat.

Auch in der Grundschule wurde gesungen - doch auch das hat dem kleinen Ronald offenbar nicht gefallen. Er sang mit Absicht schief. „Er hat mich dann irgendwann gebeten aufzuhören mitzusingen und hat mich rausgeschickt“, beschreibt Kaiser die Reaktion seines Musiklehrers. „Damit war der Musikunterricht eigentlich die schönste Unterrichtsform, weil ich hatte frei.“

Mit 15 Jahren ereilt Ronald der nächste Schicksalsschlag. Es passierte, als seine Pflegemutter eines Tages auf einer Leiter stand und die Gardinen aufhing. Der junge Ronald stand daneben und hielt die Staffelei. „Das war wie in einem schlechten Film“, beschreibt Kaiser den Unfall heute. „Sie zuckte zusammen, stürzte herunter und dann lag sie am Boden.“ Etwa eine Woche später stirbt die Frau an den Folgen des Schlaganfalls. Seine Cousine Regina Moldenauer erzählt, wie es Ronald ging nach dem Verlust. Er sei natürlich traurig gewesen und habe geweint. „Was wird jetzt aus mir?“ soll er sich gefragt haben.

Ronald beendet die Schule nach der zehnten Klasse und beginnt eine Ausbildung zum Automobilkaufmann. Über einen Freund erhält er die Nummer eines Musikproduzenten. Grund für die Ambitionen des jungen Mannes soll die ZDF-Hit-Parade gewesen sein. „Drei Minuten singen, ohne dabei hinzufallen - das kann doch jeder“, soll er gesagt haben. Er ruft Gerhard Kämpfe daraufhin so oft an, bis er ihm im Tonstudio eine Chance gibt. Der Plan geht auf: Ronald kommt bei Kämpfe und auch dessen Chef Thomas Maisel gut an - seine Musik-Karriere nimmt Fahr auf. 1976 hat er unter dem neuen Namen Roland Kaiser seinen ersten Auftritt in der ZDF-Hit-Parade.

Die ZDF-Dokumentation lief am Dienstag, 7. Dezember im TV. In der ZDF-Mediathek kann der Beitrag in ganzer Länge nachgeschaut werden (lb) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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