Russische Omas im ESC-Finale

Baku - Die Publikumslieblinge des Eurovision Song Contest stehen im Finale: Beim ersten Halbfinale sangen sich die „Pop-Omas“ der Buranowski Babuschki in die Endrunde. Weniger Glück hatte Ralph Siegel.
Beim ersten Halbfinale am Dienstagabend sangen sich die „Pop-Omas“ der Buranowski Babuschki mit „Party For Everybody“ erwartungsgemäß in die Endrunde. Ausgeschieden ist dagegen der Song von „Mr. Grand Prix“ Ralph Siegel für San Marino.
Sängerin Valentina Monetta war mit dem „Social Network Song“ für den Zwergstaat angetreten. Für Komponist Siegel war es die 20. Grand-Prix-Teilnahme. Ebenfalls aus dem Rennen sind die Rapper Trackshittaz aus Österreich mit ihrem Titel „Woki Mit Deim Popo“ und Gogo-Tänzerinnen auf der Bühne und das Schweizer Brüder-Duo Sinplus mit dem Rocksong „Unbreakable“.
Buranowski Babuschki stammen aus dem Dorf Buranowo und singen normalerweise nur in der udmurtischen Sprache ihrer Heimatregion. Bei „Party For Everybody“ singen die freundlichen Seniorinnen teilweise auch auf Englisch. Die älteste Sängerin der Gruppe, die in traditioneller Tracht auftritt, ist 77 Jahre alt.
Sängerin Galina Koneva bedankte sich auf einer Pressekonferenz nach dem Finale bei allen, die für sie gestimmt hätten. Sie seien in der Halle so warm willkommen geheißen worden, und es sei so laut gewesen, dass sie kaum den Song hätten hören können. Auf der Pressekonferenz zogen die Finalisten auch ihre Startplatznummern für die Finalshow.
Zehn Tickets für das Finale vergeben
Teilnehmer aus 18 Ländern waren in dem Semifinale dabei, zehn von ihnen erhielten ein Ticket für das Finale am Samstag (26. Mai). Das Voting von Fernsehzuschauern aus rund 20 Ländern und ebenso vielen nationalen Jurys zählte je zur Hälfte.
Zufrieden sein konnten auch die flippigen irischen Zwillinge Jedward. Sie belegten 2011 beim ESC in Düsseldorf den achten Platz und treten in diesem Jahr wieder im Finale an.
Einen Platz dort errangen auch Island mit Greta Salóme & Jónsi und „Never Forget“, Griechenland mit Eleftheria Eleftheriou und „Aphrodisiac“, Albanien mit Rona Nishliu und „Suus“, Rumänien mit Mandinga und „Zaleilah“ sowie Zypern mit Ivi Adamou und „La La Love“.
Besonders froh darüber war die rumänische Gruppe Mandinga, denn Sängerin Elena hatte nach ihren Angaben Tonprobleme mit ihrem Knopf im Ohr. Es sei ein seltsamer Moment gewesen, auf der Bühne weder die Musik noch ihre Stimme zu hören, sagte sie.
Konkurrenten in der Endrunde sind zudem Dänemark mit Soluna Samay und „Should've Known Better“, Ungarn mit Compact Disco und „Sound Of Our Hearts“ sowie Moldawien mit Pasha Parfeny und „Lautar“.
Für Deutschland singt Roman Lob, der bereits für das Finale gesetzt ist. Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien und Spanien als größte Geldgeber beim ESC sowie Gastgeberland Aserbaidschan sind automatisch für die Endrunde qualifiziert. Sein Ziel sei nach wie vor die Top Ten, sagte Roman am Dienstag der dapd.
Zweites Halbfinale am Donnerstag
Im zweiten Halbfinale am Donnerstag (24. Mai) tritt unter anderen Mitfavoritin Loreen aus Schweden an. Erneut singen Kandidaten aus 18 Ländern um zehn weitere Finaltickets. Im zweiten Semifinale können auch die deutschen Fernsehzuschauer abstimmen.
Die Austragung des ESC in Aserbaidschan hatte eine heftige Diskussion über die politische Situation in dem Kaukasusstaat ausgelöst. Menschenrechtler äußerten scharfe Kritik an Demokratiedefiziten in der ehemaligen Sowjetrepublik.
dapd