Samuel Koch nimmt Monica Lierhaus in Schutz

Köln - Mit ihrer Äußerung, dass sie sich im Rückblick womöglich gegen eine OP und für den Tod entscheiden würde, erntete die schwer kranke Monica Lierhaus viel Kritik. Nun bekommt sie Unterstützung von Samuel Koch.
Mit diesen Worten hat die vor mehreren Jahren schwer erkrankte ehemalige "Sportschau"-Moderatorin Monica Lierhaus in der vergangenen Woche schockiert: In einem Interview hatte die 45-Jährige angedeutet, dass sie sich im Rückblick womöglich gegen eine damals rettende Operation entscheiden würde. Das Interview wurde zusammen mit ihrer Mutter Sigrid für die Zentralredaktion der Madsack-Zeitungsgruppe geführt. Lierhaus reagierte auf deren Bemerkung, dass sie dann tot wäre, mit der Antwort: "Egal. Dann wäre mir vieles erspart geblieben."
Ihre Äußerung sorgte für Bestürzung aber auch für Kritik, unter anderem von der querschnittsgelähmten Autorin Christiane Link in deren Blog "Stufenlos" (Zeit online). "Monica Lierhaus stellt damit nicht nur den Wert ihres eigenen Lebens, sondern auch den anderer behinderter Menschen mit ähnlichen Erfahrungen in Frage", schreibt Link darin.
Samuel Koch hat Verständnis für Monica Lierhaus
Nun bekommt Monica Lierhaus aber auch Unterstützung. Samuel Koch, seit seinem Unfall in der ZDF-Show „Wetten, dass..?“ im Jahr 2010 ebenfalls querschnittsgelähmt, nimmt die Moderatorin in Schutz. "Da hat sie wohl recht", sagt der 27-Jährige im Interview mit Bild. Er fände es gut, dass auch Personen, die in der Öffentlichkeit stünden, nicht immer nur "Alles ist gut"-Parolen verteilten, so Koch weiter. Dennoch zeigt sich Koch optimistisch: "Tot bin ich noch lange genug. Ich bin neugierig, welche Abenteuer das Leben für mich bereithält."
Lierhaus war 2009 nach einer Operation am Kopf schwer erkrankt und ist seitdem gesundheitlich beeinträchtigt. Inzwischen sei sie gesundheitlich zu 85 Prozent wieder hergestellt, sagte Lierhaus in dem Interview. Nur das Laufen bereite ihr weiterhin Probleme. "Meine Gangart nervt mich nach wie vor sehr." Die Moderatorin arbeitet derzeit für den Bezahlsender "Sky", für den sie Interviews führt.
AFP/vh