Schlager-Szene vor Corona-Kollaps? Mega-Star rechnet vor, wie viel Geld er tatsächlich verliert

Die Schlager-Szene wird durch die Corona-Pandemie derzeit schwer gebeutelt. Sogar Mega-Stars kämpfen mit dem Wegfall ihrer Einnahmen. Es steht schlecht um ihre Branche.
- Die anhaltende Corona-Pandemie erschwert vielen Künstlern, ihre Tätigkeit auszuführen.
- Auch Schlager-Stars müssen auf eine ihrer wichtigsten Einnahmequellen verzichten: Das sind die Live-Auftritte.
- Geschlossen wollen nun einige von ihnen gegen die Auflagen der Politik demonstrieren.
Berlin - Für viele Künstler wird die Corona-Pandemie zu einem regelrechten Existenzkampf. Gelingt es manchen von ihnen noch ihre Kunst über neue, digitale Wege zu präsentieren und sich dadurch Einnahmequellen zu schaffen, sehen andere wiederum keinerlei Chancen für sich selbst. Besonders betroffen von dieser Misere: Schlager-Stars, die vor allem von Live-Auftritten leben. So mussten bereits Stars wie Roland Kaiser oder auch Kerstin Ott ihre geplanten Tourneen verschieben. Einer von ihnen zog nun eine schonungslose Bilanz seiner zukünftigen finanziellen Lage.
Schlager-Szene vor Corona-Tod? Mega-Star rechnet vor, wieviel Geld er verliert
Gegenüber bild.de rechnete der Musiker G. G. Anderson vor, wieviel Geld ihm durch die corona-bedingt geplatzten Auftritte fehlen wird. „Bis ins neue Jahr hinein sind es bei mir rund 400 000 Euro, die ich nicht einnehme. Darunter fallen die Gagen von drei abgesagten Tourneen mit 109 Terminen und etwa 25 Gala-Auftritte“, so der 70-Jährige. Im Moment lebt er von seinen Ersparnissen und von seiner Tätigkeit als Komponist. Tantieme, die er von seinen über 1500 komponierten Lieder erhält, halten ihn quasi noch über Wasser. Anders sieht es da wohl bei manchen seiner jüngeren Kollegen aus: „Mir tut besonders der Schlager-Nachwuchs leid, der derzeit keine Möglichkeit hat, mit Auftritten Geld zu verdienen“, so der erfahrene Musiker.
Doch nicht nur ihn hat es hart getroffen. Ähnlich geht es auch Schlager-Sängerin Géraldine Olivier, die in der Krise wenigstens noch finanziellen Rückhalt durch ihren Ehemann erfährt. Andernfalls müsste sie sogar ihr Haus verkaufen. „Vielen aus unserer Branche geht es sehr schlecht. Wir hatten in diesem Jahr keine Einnahmen und nächstes Jahr sieht es nicht besser aus. Jeder von uns ist betroffen und besonders unsere Mitarbeiter hinter den Kulissen“, klagt die 53-Jährige. Gemeinsam werden sich Anderson und Olivier deshalb zu einer Demo am 28. Oktober in Berlin aufmachen. Sie wollen dabei mehr Auftrittmöglichkeiten und höhere Überbrückungsgelder von der Politik fordern. Auch weitere bekannte Schlager-Stars haben sich bereits angekündigt und wollen mit auf die Straße gehen.
Schlager-Szene vor Corona-Tod? Superstar macht klar Ansage - „Viele Schlagerleute werden abgehängt“
Ute Freudenberg, Christian Anders, Peter Orloff und Cindy Berger sollen sich aus der Schlager-Branche für die Demo angemeldet haben. Und auch Schlager-Star Bernhard Brink wird mit von der Partie sein. Er macht gegenüber bild.de deutlich, wie dringend es ist, dass den Musikern für ihre Situation Gehör geschenkt wird: „Viele Schlagerleute werden abgehängt, das darf einfach nicht sein! Meine Band musste in ihre alten Handwerkerberufe zurückkehren. Und das ist noch ein Glücksfall, denn zum Beispiel Bühnentechniker haben keinen anderen Beruf, der sie auffängt. Ich verlange, dass es jetzt sofort für diese Menschen staatliche Unterstützung gibt.“ (jbr)