WDR-Moderatorin wütete nach Rauswurf - jetzt meldet sich der Sender: „Unsinn und schlichtweg falsch“

Simone Standl moderierte jahrzehntelang die WDR-Sendung „Lokalzeit“. Nach ihrer scharfen Kritik am Sender meldet sich dieser nun zu Wort.
Köln - Der Westdeutsche Rundfunk hatte sich nach einem öffentlichen Hin und Her an Kritik von der beliebten „Lokalzeit“-Moderatorin Simone Standl getrennt. Im Interview mit der Bild am Sonntag brachte diese daraufhin neue Vorwürfe und Unstimmigkeiten ans Licht. Nun meldet sich der bisher eher schweigsame Sender per Twitter zu dem Thema.
Auf die direkte Nachfrage eines Twitter-Nutzers, was denn der Sender zu den Vorwürfen sagen würde, antwortete der Öffentlich-Rechtliche wie folgt: „Der WDR hätte gerne mit Simone Standl weitergearbeitet. Die Vorwürfe, die sie seit Wochen und auch heute in der BamS gegen den WDR erhebt, sind Unsinn und schlichtweg falsch. Frau Standl kennt die Gründe, warum sie die Lokalzeit aus Köln nicht mehr moderieren wird.“
Twitter-Nutzer erbost: „Der WDR zeigt, wie man nicht mit Arbeitnehmern umspringen sollte“
Weiter heißt es: „Das Vertrauensverhältnis ist inzwischen so schwer gestört, dass der WDR sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen hat. Frau Standl bekommt eine faire Abfindung nach den Regeln des WDR-Tarifvertrages. Damit ist aus unserer Sicht alles gesagt.“ Die Online-Community scheint das nicht ganz so zu sehen. Ein Nutzer schreibt: „So wie der WDR reagiert, ist davon auszugehen, dass die Vorwürfe ziemlich genau ins Schwarze getroffen haben.“ Auch ein weiterer Nutzer kommentiert erbost: „Der WDR zeigt, wie man nicht mit Arbeitnehmern umspringen sollte.“
Simone Standl wurde kürzlich mitgeteilt, dass sie von nun an nicht mehr als „Lokalzeit“-Moderatorin vor der Kamera stehen wird. Das kam für die Moderatorin nicht nur äußerst überraschend - auch die Art des WDR mit ihrem Abgang umzugehen, enttäuschte Standl sehr. Später äußerte sie sich öffentlich zu dem Thema und übte scharfe Kritik am Sender: „Natürlich hat jeder Arbeitgeber das Recht, etwas anderes auszuprobieren, aber dann muss man anständig mit den Leuten umgehen. Ich stehe seit 27 Jahren beim WDR vor der Kamera, seit 1998 regelmäßig. Wir sind hier alle tief frustriert, das Klima ist nicht mehr schön.“
WDR-Moderatorin aus dem Ring gekickt: Was waren die Gründe?
Kurz darauf bestätigte der WDR gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, dass die 59-Jährige fortan nicht nur nicht mehr die Sendung „Lokalzeit“ moderiert. Man habe die komplette Zusammenarbeit mit der langjährigen Moderatorin beendet. Die Pressestelle begründet das Vorgehen so: „Der WDR hat sein Angebot zur Weiterbeschäftigung zurückgezogen, da die öffentlichen Äußerungen der Moderatorin über den WDR das Vertrauensverhältnis schwer gestört haben.“
Der WDR will sich wohl auch in anderen Sendungen erneuern. Darauf deutet die Kündigung einer weiteren langjährigen Moderatorin hin. Auch im Rahmen seiner Berichterstattung zur Hochwasser-Katastrophe steht der WDR aktuell in der Kritik.