Traurige Bilanz: Diese Stars sind 2016 verstorben

München - Im Jahr 2016 mussten wir uns von vielen Prominenten verabschieden. Wir zeigen eine Auswahl: Diese Persönlichkeiten sind gestorben.
Die Trauermeldungen und Nachrufe überschlugen sich 2016. Es fühlte sich so an, als wären in dem Jahr mehr berühmte Persönlichkeiten gestorben als sonst. Unter den verstorbenen Stars befinden sich deutsche Ausnahmekünstler, internationale Pop-Legenden und Politiker.
Natürlich erhebt die Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Achim Mentzel (15. Juli 1946 – 4. Januar 2016)
Seine Fans liebten ihn für sein Lachen. Im Juli 2016 wäre der

ostdeutsche Musiker und Unterhalter 70 Jahre alt geworden. Sein unerwarteter Tod schockte seine Fans. Mit Achim Mentzel ging ein Künstler von uns, der immer für gute Laune sorgte. Zu DDR-Zeiten spielte er in verschiedenen Musikgruppen, trat in Fernsehshows auf oder moderierte seine eigene Fernsehsendung. Für Oliver Kalkofe wurde er von der Zielscheibe seines Spotts zum guten Freund, liebevoll nannte der TV-Kritiker Mentzel mal „das zottelige Zonenmonster".
Maja Maranow (* 20. März 1961 - 4. Januar 2016)
Über 20 Jahre lang war sie die Kommissarin Verena Berthold in der ZDF-Reihe "Ein

starkes Team". Doch die beliebte TV-Schauspielerin Maja Maranow war auch in vielen anderen TV-Serien zu sehen, etwa in Krimis wie dem Tatort, Derrick und "Der Alte" sowie in Dieter Wedels "Der Schattenmann" und "Rivalen der Rennbahn", mit dem sie 1989 ihren Durchbruch hatte. Zwei Jahre vor ihrem Tod mit 54 Jahren war Brustkrebs bei ihr diagnostiziert worden.
David Bowie (8. Januar 1947 – 10. Januar 2016)
Ihren ersten internationalen Musikhelden verlor die Welt am 10. Januar 2016.

Kurz nachdem er sein neues Album "Blackstar" veröffentlicht hatte, starb das Pop-Chamäleon David Bowie an Krebs - nur kurz nach seinen 69. Geburtstag. 18 Monate lang hatte der am 8. Januar 1947 in London als David Robert Jones Geborene gegen die Krankheit gekämpft. Zu Lebzeiten wurde der Brite mit Hits wie "Space Oddity", "Heroes", "Moder Love" und "Let's Dance" zu einem der einflussreichsten Musiker der Welt, auch als Schauspieler wusste er zu überzeugen.
Ruth Leuwerik (23. April 1924 - 12. Januar 2016)
Keine verkörperte nach dem 2. Weltkrieg wie sie die "ideale Frau", wie

passenderweise auch einer ihrer Filme aus dem Jahr 1959 hieß. Mit starken Frauenrollen wie die der jungen Nonne in der "Trapp-Familie" wurde Ruth Leuwerik vom Theater- zum Filmstar. Ihre Wandlungsfähigkeit bewies die Essenerin, indem sie auch in die Rolle eines Fotomodells, einer Unternehmerin, einer Ärztin, einer Opernsängerin, einer Fotoreporterin oder einer Lehrerin schlüpfte und neben Komödien auch in Melodramen und Literaturverfilmungen glänzte. Als sich der deutsche Film in den 60er-Jahren veränderte, sah man die Schauspielerin immer weniger. Sie starb 91-jährig in München.
Alan Rickman (21. Februar 1946 – 14. Januar 2016)
Seine wohl bekannteste Rolle war die des Professor Snape in der Verfilmung der

"Harry Potter"-Romane. Mit dem Tod des Schauspielers am 14. Januar 2016 ist für viele Menschen mit ihm ein Teil ihrer Jugend gestorben. Doch der britische Schauspieler war mehr als nur der blasse und mürrische Zauberer von Hogwarts. Für seine unzähligen Kino- und Fernsehrollen (u. a. "Stirb langsam" und "Robin Hood - König der Diebe") verkörperte er oft den Bösewicht. Im echten Leben allerdings hatte er mit diesen Rollen allerdings nichts gemeinsam. Wie Bowie wurde auch Rickman nur 69 Jahre alt.
Glenn Frey (6. November 1948 - 18. Januar 2016)
Hits wie "Hotel California" und "Take it Easy" sind längst Klassiker des Rock.

Geschrieben hat sie ein Mann: Glenn Frey. Das Gründungsmitglied der legendären Eagles prägte in den 70er-Jahren den Begriff des California Rock wie nur wenige. Als Solo-Künstler feierte der Gitarrist und Sänger Erfolge mit Songs wie "The Heat is on" aus dem Hollywood-Streifen "Beverly Hills Cop". Er starb 67-jährig an den Folgen einer Dickdarm- und einer Lungenentzündung.
Wolfgang Rademann (24. November 1934 – 31. Januar 2016)
Er war wohl einer der bekanntesten Produzenten der deutschen Fernsehlandschaft.

Ihm verdanken wir Kultserien wie das "Traumschiff" oder die "Schwarzwaldklinik". Was er erschuf, wurde geliebt und prompt zum Quotenschlager. In den 81 Jahren seines Lebens hat Rademann Geschichten auf See und in fremden Ländern, aus dem Krankenhaus, aber auch Komödien erzählt, mit denen viele Deutsche aufgewachsen sind.
Maurice White (19. Dezember 1941 - 3. Februar 2016)
Drei Elemente und jede Menge Hits: Mit Maurice White starb der Gründer der einer der erfolgreichsten Bands der 70er-Jahre: Earth, Wind and Fire. In den 74 Jahren seines Lebens sang er deren Funk- und Soul-Hits wie "Boogie Wonderland", "Let's Groove", September" und "Shining Star", die die Disco-Ära maßgeblich prägten.
Roger Willemsen (15. August 1955 – 7. Februar 2016)
Roger Willemsen war einer der bekanntesten

zeitgenössischen Publizisten in Deutschland. Der Buchautor, Journalist und TV-Moderator ("Willemsens Woche") verband auf einzigartige Weise seinen überbordenden Intellekt mit seinem ebenso großen Witz, was ihn zu einem gern gesehenen Gast in Talkshows machte. Vertreter aus Kultur und Politik schätzten den neugierigen Menschenfreund vor allem für seine Weisheit. Nachdem er im Sommer 2015 von seiner Krebs-Erkrankung erfahren hatte, wurde es stiller um Willemsen. Er starb mit nur 60 Jahren.
Umberto Eco (5. Januar 1932 – 19. Februar 2016)
Mit 84 Jahren hieß es 2016 auch für Umberto Eco, der Welt auf Wiedersehen zu

sagen. Sein Buch "Der Name der Rose" machte den italienischen Schriftsteller über Nacht zum Star. Er gilt als einer der großen Autoren der zeitgenössischen Weltliteratur. Doch Umberto Eco war mehr: Der Semiotiker machte sich auch als Philosoph und Sprachwissenschaftler einen Namen. Eine Woche nach seinem Tod erschien sein letztes Buch mit gesammelten Kolumnen - und wie zu erwarten wurde es zum Verkaufsschlager.
Peter Lustig (27. Oktober 1937 – 23. Februar 2016)
Mit Peter Lustig verlor Deutschland eine seiner TV-Legenden. Ein Vierteljahrhundert

lang hatte der Mann mit der blauen Latzhose, der Nickelbrille und der angenehmen Stimme Kindern Antworten auf alles gegeben, was sie über Natur, Umwelt und Technik wissen wollen. Seine Kunst, auch die kompliziertesten Dinge des Alltags anschaulich zu erklären, zog aber auch viele Erwachsene vor den Fernseher, wenn die Sendung "Löwenzahn" lief.
Nancy Reagan (6. Juli 1921 - 6. März 2016)
Der Kontrast zwischen der nächsten First Lady

Amerikas und ihr könnte wohl kaum größer sein: Mit 94 Jahren starb Nancy Reagan. Wie ihr Mann, Ex-US-Präsident Ronald Reagan, neben dem sie begraben ist und als dessen "Schutzschild" sie sich nach eigener Aussage verstand, war sie ursprünglich Filmschauspielerin. Die beiden waren 52 Jahre miteinander verheiratet. Reagan setzte sich unter anderem für die Bekämpfung von Drogen sowie die Erforschung der Alzheimer-Krankheit ein. Umstritten blieb ihre ablehnende Haltung zum Feminismus und ihr Ignorieren der AIDS-Krise der 80er Jahre.
Ken Adam (5. Februar 1921 - 10. März 2016)
Ohne ihn wäre James Bond nicht die Kultfigur, die er ist. In den legendären Kulissen des zweifachen Oscar-Preisträgers Ken Adam jagte der Doppel-Null-Agent in Filmen wie "Dr. No" und "Moonraker" seine Schurken. Auch die spektakulären Szenenbilder aus Stanley Kubricks Militärsatire "Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben" oder "Die Addams Family in verrückter Tradition" gehen auf die Vorstellungskraft des Mannes zurück, der aufgrund seiner jüdischen Wurzeln aus Hitler-Deutschland nach England auswanderte.
Keith Noel Emerson (2. November 1944 - 10. März 2016)
Weil sie Stilistiken wie Jazz, Klassik und Blues auf einzigartige Weise in ihre Musik einfließen ließen, gelten Emerson, Lake and Palmer als eine der einflussreichsten Bands des Rock. Zahlreiche Alben wurden mit Platin ausgezeichnet. Das Orgelspiel von Mitbegründer Keith Emerson war dabei maßgebend für ihren Sound, was nicht zuletzt in ihrer legendären Rock-Version von Modest Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" zu hören ist. Emerson, der nach der Auflösung des Trios eigene Projekte verfolgte, wurde 71-jährig tot in seinem Haus aufgefunden.
Hugo Strasser (7. April 1922 - 17. März 2016)
93 Jahre alt wurde er, und bis zuletzt stand er auf der Bühne und verzauberte das

Publikum mit dem einzigartigen Sound seiner Klarinette: Hugo Strasser. Die umjubelte Karriere des Jazz-Musikers, der Deutschland nach dem 2. Weltkrieg wie nur wenige das Swingen beibrachte, begann 1955 mit seinem ersten Tanzorchester. Die Platten des Münchner Originals gingen millionenfach über die Ladentheken. Zusammen mit Max Greger und Paul Kuhn tourte er seit 2000 im Trio als "Swing-Legenden".
Guido Westerwelle (27. Dezember 1961 – 18. März 2016)
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ls FDP-Vorsitzender, Außenminister (2009-2013) und Vizekanzler in den ersten beiden Jahren der schwarz-gelben Koaliition gehörte Guido Westerwelle zu den wichtigsten Personen der deutschen Politik. Das Gründungsmitglied der Jungen Liberalen polarisierte mit verschiedenen PR-Aktionen wie seinem Besuch im "Big Brother"-Container und seinen Positionen zu Themen wie Hartz IV, der Kernenergie und den Gewerkschaften. 2004 sorgte der Spitzenpolitiker für Aufsehen, als er sich zu seiner Homosexualität bekannte. Im Juni 2014 war bei Westerwelle - ein halbes Jahr nach seinem Ausscheiden aus dem Auswärtigen Amt - eine besonders schlimme Form von Blutkrebs diagnostiziert worden. Am 18. März starb der Politiker an Leukämie. Er wurde nur 54 Jahre alt.
Lothar Späth (16. November 1937 - 18. März 2016)
Mit Lothar Späth verstarb ein Politiker, der vor allem wegen seiner

wirtschaftlichen Fähigkeiten bewundert wurde. Der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident brachte sein Bundesland von 1978 bis 1991 auf Erfolgskurs. 1991 musste der von Kollegen "Cleverle" genannte CDU-Politiker im Rahmen der "Traumschiff-Affäre" schließlich zurücktreten: Eine Vielzahl an Reisen sollen ihm von Firmen bezahlt worden sein. Späth wechselte daraufhin als Geschäftsführer der Jenoptik GmbH erfolgreich in die Privatwirtschaft. Im Alter von 78 Jahren verstarb der Politiker, nachdem er zuletzt in einem Pflegeheim gewohnt hatte.
Roger Cicero (6. Juli 1970 – 24. März 2016)
Sein völlig unerwarteter, viel zu früher Tod schockte die Nation. Mit nur 45 Jahren starb Roger Cicero

an einem Hirninfarkt. Der begnadete Sänger sorgte mit seinen vor Wortwitz sprühenden Liedern, die irgendwo zwischen Jazz und Pop angesiedelt waren, im deutschsprachigen Raum nahezu im Alleingang für ein kleines Jazz-Revival. Beim Eurovision Song Contest (ESC) belegte "Mister Swing", wie ihn seine Fans nannten, mit „Frauen regier'n die Welt“ den 19. Platz. Seine Single "Für nichts auf dieser Welt" wurde der offizielle DFB-Fansong zur Fußball-EM 2012.
Hans-Dietrich Genscher (21. März 1927 - 31. März 2016)
Er gehörte über die Parteigrenzen hinweg zu den beliebtesten Politikern Deutschlands und machte sich bis zu seinem Tod für die Einheit Europas stark. Sein Ausspruch "Europa ist unsere Zukunft, sonst haben wir keine" ist

gerade heute wieder von großer Bedeutung. Als Außenminister war Hans-Dietrich Genscher fast ununterbrochen 18 Jahre lang im Amt. An der deutschen Wiedervereinigung war der Sachsen-Anhaltiner maßgeblich beteiligt, indem er den Zwei-plus-Vier-Vertrag aushandelte. Unvergessen ist die Szene vom 30. September 1989, als Genscher vom Balkon der Prager Botschaft aus versuchte, den Tausenden dorthin geflohenen DDR-Bürgern ihre Ausreisegenehmigung zu verkünden, was in deren Jubel unterging. Der ehemalige FDP-Chef verstarb im Alter von 89 Jahren an Herzversagen.
Hendrikje Fitz (15. September 1961 - 7. April 2016)
Den Kampf gegen den Krebs verlor auch die Schauspielerin Hendrikje Fitz, die vor

allem durch ihre Rolle als Pia Heilmann in der Arztserie "In aller Freundschaft" in der ARD in die Herzen eines Millionen-Publikums gespielt hatte. Sie wurde nur 54 Jahre alt. Auf Facebook hatte sie ihre Fans an ihrem krankheitsbedingten Aufs und Abs teilhaben lassen.
Prince (7. Juni 1958 – 21. April 2016)

Nach David Bowie verließ uns im April 2016 eine weitere Musiklegende. Prince war mit seiner innovativen und virtuosen, von R&B, Funk, Soul, Pop, Rock sowie Blues und Jazz geprägten Musik in den 80er-Jahren zum Weltstar geworden. Zu seinen Hits zählen Songs wie "1999", "Purple Rain", "Kiss", "Raspberry Beret" und "Sign o' the Times". Der Multi-Instrumentalist mit dem schillernden Image wurde am 21. April tot in dem Aufzug seines Studios entdeckt. Nach langem Rätseln über die Todesursache des Pop-Genies kam heraus: Prince starb an einer versehentlichen Überdosis eines verschreibungspflichtigen Schmerzmittels. Er wurde nur 57 Jahre alt.
Uwe Friedrichsen (27. Mai 1934 - 30. April 2016)
Kinder liebten ihn als Uwe aus der "Sesamstraße", Erwachsene schätzten ihn als Schauspieler in Serien wie "Schwarz Rot Gold". Doch Uwe Friedrichsen lieh auch Hollywood-Größen wie Peter Falk alias Lieutenant Columbo, Danny Glover und Donald Sutherland seine markante Stimme. Das Hauptaugenmerk des 81-jährigen Mannes aus Altona lag jedoch immer beim Theater, wo auch seine Karriere begonnen hatte. Friedrichsen erlag einem Hirntumor.
Erika Berger (13. August 1939 - 15. Mai 2016)
"Eine Chance für die Liebe" wollte Erika Berger ihren Zuschauern und Zuhörern in der

gleichnamigen RTL-Sendung ab 1987 geben. Mit ihrer tabulosen, lockeren Telefon-Beratung zu Fragen in Sachen Partnerschaft und Sexualität sorgte sie für Aufsehen - schließlich glich das damals einem Tabubruch. Auch zuletzt war die gelernte Journalistin, die nach Beate Uhse zur neuen „Aufklärerin der Nation“ wurde, als Sexpertin in der Sendung "Flirten, Daten, Lieben" aktiv. Im Alter von 76 Jahren verstarb sie in ihrer Kölner Wohnung.
Muhammad Ali (17. Januar 1942 – 3. Juni 2016)
"I'm the greatest", behauptete Muhammad Ali von sich, und viele Menschen stimmten

ihm zu. Seine Erfolge im Ring wie der historische Kampf gegen George Foreman im Jahr 1974 ("Rumble in the Jungle") und ein Jahr später der "Thrilla in Manila" gegen Joe Frazier machten den als Cassius Clay geborenen dreifachen Weltmeister im Schwergewicht zur Box-Legende. Doch auch Menschen, die sonst recht wenig mit Sport am Hut haben, ist Ali, der für seine selbstsichere, manchmal eingebildet wirkende Art bekannt war, ein Begriff. Er verschaffte sich nämlich über das Boxen hinaus durch sein politisches Engagement eine Stimme: So trat er gegen Rassismus ein, prangerte den Vietnam-Krieg an und wurde Botschafter für einen friedfertigen Islam. 1999 ernannte ihn das IOC zum "Sportler des Jahrhunderts".
Götz George (23. Juli 1938 – 19. Juni 2016)
Der „Tatort“-Kommissar Schimanski war seine

Paraderolle und wird auf alle Zeiten in den Köpfen seiner Fans bleiben, wenn der Name Götz George fällt. In 32 Jahren verkörperte der Sohn des Schauspielers Heinrich George 48 Mal im Fernsehen den eigenwilligen Duisburger Ermittler, der so populär war, dass er es auch auf die Kinoleinwand schaffte. Daneben glänzte der Charakterdarsteller in Filmen wie "Rossini", "Schtonk" und als homosexueller Massenmörder Fritz Haarmann in „Der Totmacher“. George machte stets wenig Trubel um sein Privatleben, über die Schauspielerei zu reden war ihm wichtiger. Auch die Nachricht über seinen Tod wurde erst mit siebentägiger Verzögerung an die Öffentlichkeit gegeben.
Manfred Deix (22. Februar 1949 - 25. Juni 2016)
Mit seinen bösen Karikaturen hielt er Österreich schonungslos den Spiegel vor. Politiker bekamen durch die spitze Feder Manfred Deix' ebenso ihr Fett weg wie Kirchenleute und Spießer. Von vielen für seine Tabubrüche bewundert, brachten ihm seine Zeichnungen neben Ruhm weit über die Grenzen seines Landes auch zahlreiche Klagen ein. Die Stadt Krems verdankt nicht seiner Initiative ihr Karikaturenmuseum. Der Mann, der das Leben in vollen Zügen ausschöpfte und nebenbei auch als Musiker und Schauspieler auftrat, starb kurz nach seinem 67. Geburtstag nach einer langen, schweren Krankheit.
Bud Spencer (31. Oktober 1929 – 27. Juni 2016)
Mit Bud Spencer, wie sich der Italiener Carlo Pedersoli nannte, starb 2016 ein weiterer Schauspieler, der für viele ein Held ihrer Kindheit

war. Vor allem die Haudrauf-Komödien mit seinem langjährigen Partner Terence Hill wie "Vier Fäuste für ein Halleluja", "Das Krokodil und sein Nilpferd" und "Vier Fäuste gegen Rio" sicherten dem Mann mit dem Gemüt und der Statur eines Bären in den 70er- und 80er-Jahren auch dank der witzigen Synchronisation in Deutschland eine riesige Fangemeinde.
Elie Wiesel (30. September 1928 - 2. Juli 2016)
D

er Holocaust-Überlebende und Friedensnobelpreisträger galt vielen als „Gewissen der Welt“. Der in New York lebende Schriftsteller, dessen Eltern und Schwester von den Nazis ermordet worden waren, hatte sich für die Erinnerung an den Holocaust eingesetzt. Zu seinen berühmtesten Büchern zählt der autobiographische Roman "La Nuit" ("Die Nacht") aus dem Jahr 1958. Im Jahr 2000 hielt er bei einer Feierstunde im Bundestag 55 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz eine viel beachtete Rede. Wiesel wurde 87 Jahre alt.
Miriam Pielhau (12. Mai 1975 - 12. Juli 2016)
Jahrelang hatte Miriam Pielhau tapfer gegen den Krebs gekämpft. Nach einer

Chemotherapie galt die beliebte TV-Moderatorin (u.a. "Big Brother", "taff") und Buch-Autorin ("Fremdkörper", Dr. Hoffnung") als geheilt, doch dann kehrte die Krankheit zurück. Mit nur 41 Jahren starb sie.
Walter Scheel (8. Juli 1919 - 24. August 2016)
Er ist wohl der einzige Bundespräsident Deutschland, der mit "Hoch auf dem gelben

Wagen" einen echten Chart-Hit vorweisen kann. Doch vor allem war das FDP-Urgestein Walter Scheel (1946 war er in die Partei eingetreten, der er von 1968 bis 1974 als Parteichef vorstand) ein politisches Schwergewicht, das den Grundstein für die Deutsche Einigung legte. Als Außenminister und Vizekanzler in der SPD/FDP-Koalition von Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) von 1969 bis 1974 setzte er mit Brandt die Ostverträge durch.
Gene Wilder (11. Juni 1933 - 29. August 2016)
Er war Willy Wonka in der Kinderbuchverfilmung von "Charlie und die

Schokoladenfabrik". Unter der Regie von Mel Brooks ("Frühling für Hitler", "Frankenstein Junior", Der wilde wilde Westen") wurde Gene Wilder zur Hollywood-Legende. In den 80ern feierte er Erfolge mit Komödien wie "Die Frau in Rot und "Die Glücksjäger". Der Mann, der Millionen zum Lachen brachte, starb mit 83 Jahren an den Folgen einer Alzheimer-Erkrankung.
Schimon Peres (2. August 1923 - 28. September 2016)

Für seinen Kampf um eine Lösung des Nahost-Konfliktes bekam er den Friedensnobelpreis. Schimon Peres galt als Israels Gründervater. Als ehemaliger Präsident des Landes genoss er hohes Ansehen auf der ganzen Welt, war dabei jedoch nie unumstritten, etwa, wenn es um seine Rolle als Vater des israelischen Atomprogramms oder die Frage der Verantwortung für das "Massaker von Kana" ging. Peres starb nach einem Schlaganfall im Alter von 93 Jahren.
Tamme Hanken (16. Mai 1960 - 10. Oktober 2016)

Völlig überraschend kam der Herztod von Tamme Hanken. Der Mann, der im Fernsehen Pferde mit einer nicht unumstrittenen Methode heilte, hatte wegen seiner sympathischen, geerdeten Art und seinen lockeren Sprüchen viele Fans. Er wurde nur 56 Jahre alt.
Manfred Krug (8. Februar 1937 - 21. Oktober 2016)
Er war in West- wie in Ostdeutschland ein absoluter Publikumsliebling. Bescheiden sagte Manfred Krug von sich, er spiele eigentlich immer nur sich selbst, und tatsächlich waren alle seine Rollen vom Brummifahrer ("Auf Achse") über den Tatort-Kommissar Stoever bis zum Rechtsanwalt Liebling geprägt von der ihm eigenen rauhen Schlitzohrigkeit. Auch seine frühe Paraderolle als unangepasster Zimmermann in dem DEFA-Film "Spur der Steine" fällt in diese Kategorie. Doch das Multitalent Krug konnte auch als Jazz-Sänger überzeugen, wie zahlreiche Auszeichnungen beweisen. Der 79-Jährige starb im Kreise seiner Familie.
Oleg Popow (31. Juli 1930 - 2. November 2016)
So gut wie alle Spaß-Profis, die sich in den letzten Jahrzehnten eine rote Nase aufgesetzt haben, nennen einen Mann als ihr Idol: Oleg Popow. Der Russe brachte unter den Zirkuskuppeln der ganzen Welt Millionen Menschen in seiner Rolle als "Iwanuschka" zum Lachen, auch Könige und Staatschefs. Popow, dem 1969 der Titel "Volkskünstler der Sowjetunion" verliehen worden war, lebte in den letzten 25 Jahren seines Lebens im fränkischen Egloffstein. Er starb 86-jährig während einer Tournee in Südrussland.
Leonard Cohen (21. September 1934 - 7. November 2016)
Er beeinflusste Generationen von Liedermachern. Leonard Cohen schlug mit seinem sonoren Bariton und seinen lyrischen Texten jahrzehntelang seine Zuhörer in den Bann. Unvergessen sind Hits des Kanadiers wie "Hallelujah" und "Famous Blue Raincoat". Kurz vor seinem Tod, der ihn mit 82 Jahren ereilte, erschien die letzte Platte des Großmeisters des melancholischen Liedes, "You Want It Darker".
Ilse Aichinger (1. November 1921 - 11. November 2016)
Die österreichische Schriftstellerin wurde 1948 wurde mit dem Roman „Die größere Hoffnung“ bekannt. Die literarische Einzelgängerin schuf Werke von analytischer Schärfe und lyrischer Kraft. Für ihre Gedichte, Erzählungen und Hörspiele wie „Knöpfe“ wurde das jüdisch-stämmige Mitglied der "Gruppe 47" mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt. Sie starb im Alter von 95 Jahren in ihrer Heimatstadt Wien.
Fidel Castro (13. August 1926/1927 - 25. November 2016)
Der kubanische Revolutionsführer und langjährige Staatspräsident

regierte den Karibikstaat 47 Jahre autoritär-sozialistisch bis zum krankheitsbedingten Rückzug 2006. Die Ikone vieler Linken trotzte zehn Präsidenten seines Erzfeindes USA. Verhasst bei politischen Gegnern überlebte der Máximo Lider zahlreiche Attentatsversuche. Er starb am 25. November 2016.
Zsa Zsa Gabor (6. Februar 1917 - 18. Dezember 2016)
Die Miss Ungarn 1936 war in der Nachkriegszeit als Schauspielerin

und Sexsymbol bekannt geworden. Später sorgte die Hollywood-Diva vor allem durch ihre zahlreichen Ehen mit schwerreichen Männern für Schlagzeilen. Die letzten 30 Jahre war sie mit dem aus Deutschland stammenden Prinz Frederic von Anhalt verheiratet. Die Schauspielerin wirkte in zahlreichen Hollywood-Filmen mit, etwa in Kassenschlagern wie "Moulin Rouge" und "Lili". Zu Gabors geflügelten Sprüchen zählten Sätze wie: "Ehemänner sind wie Feuer: Sie erlöschen, wenn man nicht aufpasst", "Ich habe nie einen Mann genug gehasst, um ihm die Diamanten zurückzugeben", oder "Du kennst einen Mann nicht wirklich - bis Du Dich scheiden lässt". Sie starb am 18. Dezember.
George Michael (25. Juni 1963 - 25. Dezember 2016)
"Wake me up before you go-go", "Careless Whisper"

und "Last Christmas" sind nur drei von vielen Songs, mit denen George Michael in den 80ern mit dem Duo "Wham!" Unsterblichkeit erlangte. Danach feierte der britische Sänger mit der unverkennbaren Stimme als Solo-Künstler Riesen-Erfolge (u.a. "Faith", "I want your sex"). Privat sorgte der Mann, der eigentlich Georgios Kyriakos Panagiotou hieß, mit Drogen- und Alkohol-Eskapaden sowie seinem skandalumwobenen Schwulen-Outing für Schlagzeilen. Er starb mit nur 53 Jahren. Als offizielle Todesursache wurde Herzversagen genannt.
Carrie Fisher (21. Oktober 1956 - 27. Dezember 2016)
Sie war weit mehr als nur die heldenhafte "Prinzessin Leia" aus der Weltraum-Saga

"Krieg der Sterne", doch mit dieser Figur wurde Carrie Fisher mit gerade einmal 20 Jahren auf einen Schlag weltberühmt. Sie flüchtete sich in Alkohol und Drogen. Mit 24 wurde bei ihr eine bipolare Störung diagnostiziert. Beides verarbeitete Fisher in diversen Büchern, setzte sich auch privat für die Enttabuisierung psychischer Krankheiten ein. In mehr als 40 Rollen sah man die Tochter von Hollywood-Star Debbie Reynolds und Musiker Eddie Fisher. Sie starb mit 60 Jahren an den Folgen eines Herzinfarktes, den sie auf einem Flug von London nach Los Angeles erlitten hatte.
mpa/dpa/hn