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Wie Diana die Prinzen prägte - das sagen William und Harry über ihre Mutter

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Von: Dominik Laska, Katrin Basaran

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William und Harry sprechen nun offen über den Tod der Mutter. © AFP

Jahrelang haben sie das Thema eigentlich nie angesprochen. Doch heuer, zum 20. Todestag von Diana haben die Prinzen William und Harry offen wie nie über ihre Mutter und ihren Tod in Paris gesprochen. Wie war Diana als Mama? Und wie sehr hat sie ihre Söhne beeinflusst?

Sie hat uns mit Liebe überschüttet.“ Noch nie haben William und Harry so offen und emotional über ihre Mutter gesprochen, wie in einer kürzlich veröffentlichten TV-Dokumentation. Diana behandelte ihre Kinder nie wie Prinzen oder zukünftige Könige. Für die gelernte Erzieherin war es immer wichtig, dass ihre Söhne normal aufwachsen, dass sie einfach nur Kinder sein konnten. William und Harry sollten nie abheben, auch wenn sie eine besondere Stellung in der Gesellschaft einnahmen. Unkonventionell sei sie gewesen, erzählen die Söhne heute. „Du kannst so frech sein, wie du willst – lass dich nur nicht dabei erwischen“, lautete einer ihrer Ratschläge an Harry. Und William erinnert sich schmunzelnd an jenen Tag zurück, als seine Mutter Topmodels wie Naomi Campbell und Cindy Craw­ford in den Palast einlud, weil sie ihn überraschen wollte: „Ich wurde knallrot und wusste nicht, was ich sagen sollte, tapste herum und stolperte auf meinem Weg die Treppe hinauf.“ In einem Interview zum zehnten Todestag fasste Harry zusammen: „Sie war unsere Erzieherin, unsere Freundin, unserere Beschützerin. Wir vermissen sie. Sie war die beste Mutter der Welt.“ Bei allen schlechten Erfahungen, die Diana in ihrem Leben mit dem starken Geschlecht machen musste – ihre kleinen Prinzen enttäuschten sie nie.

Todestag von Prinzessin Diana
Aus dem Familienalbum. © dpa

Gespräche mit Sohn William

In der harten Zeit ihrer Scheidung versuchte die Prinzessin von Wales alles, um William und Harry von der medialen Schlammschlacht fernzuhalten. Besonders Harry nahm die Trennung schwer mit. Stets suchte Dianas „Schmusetiger“ den Körperkontakt zu seiner Mutter. William hingegen war Dianas Gesprächspartner. Mit ihrem älteren Sohn sprach sie nicht nur offen über ihre Sorgen, sondern auch über Charles’ Liebe zu Camilla und ihre Affäre mit Reitlehrer James Hewitt. William war erleichtert, als seine Mutter mit dem Geschäftsmann Dodi Al-Fayed nach ihrer Scheidung 1996 eine scheinbar neue Liebe fand. Als Diana bei dem schrecklichen Autounfall in Paris starb, brach für die beiden Prinzen eine Welt zusammen. Die berührenden Bilder, wie die kleinen Prinzen mit versteinerten Mienen hinter dem Sarg der Mutter laufen, wird wohl niemand jemals vergessen.

Todestag Prinzessin Diana
William und Harry beim Trauermarsch für ihre Mutter. © dpa

Quälende Erinnerung

Bis heute quält die Söhne die Erinnerung an das letzte Telefonat, das „ein hastiges“ war. Harry: „Alles, was ich noch weiß, ist, dass ich für den Rest meines Lebens bereuen werde, wie kurz der Anruf war.“ Kein Tag vergehe, an dem sich beide Prinzen nicht wünschten, ihre Mutter würde noch leben: „Wir fragen uns, was für eine Mutter sie jetzt wäre, welche Rolle sie in der Öffentlichkeit spielen würde, was sie verändern würde“, so Harry. William, inzwischen zweifacher Papa, ist sich indes sicher, dass sie eine wunderbare Großmutter wäre. Er halte die Erinnerung wach, indem er mit Prinz George (4) und Prinzesschen Charlotte (2) ständig über „Oma Diana“ spreche.

Todestag Prinzessin Diana
Auf dem Sarg: Ein Brief ihrer Söhne. © dpa

Harry vor dem Zusammenbruch

Lange Zeit ließen die Prinzen kaum jemanden in ihre Seele schauen, sprachen auch privat nur sehr selten über den Tod ihrer Mutter. Jeder der beiden ging anders mit diesem Schicksalsschlag um. Während sich William eher zurückzog, etablierte sich Harry als der Rüpelprinz aus dem Buckingham-Palast. Gedanken an die tote Mutter verdrängte er lieber: Er habe damals einfach raus aus der royalen Familie gewollt, gab er kürzlich zu. „Ganz nach dem Motto: Es macht dich nur unglücklich und bringt sie nicht zurück.“ Emotionen, so Harry, sollten in seinem Leben „niemals einen großen Teil einnehmen“. Stattdessen habe er sich verschlossen, alles in sich hineingefressen, bis der Kessel zu explodieren drohte. „Ich war mehrere Male kurz vor dem Zusammenbruch“, so Harry. Nur die Loyalität und Liebe zu seiner Großmutter und Königin Elizabeth II. habe ihn am Ende daran gehindert, diesen Schritt konsequent bis zum Ende zu gehen und sich aus dem royalen Leben zurückzuziehen.

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Aus dem Familienalbum: William und Harry als Polizisten verkleidet. © AFP

Söhne treten in ihre Fußstapfen

Stattdessen schickt er sich nun an, gemeinsam mit seinem Bruder William das Erbe der Mutter fortzuführen. Verstärkt setzen sich die gereiften Brüder für Wohltätigkeitsorganisationen und benachteiligte Menschen ein. „Wir geben die speziellen Begabungen weiter, die unsere Mutter hatte und die sie verkörperte, als sie noch am Leben war“, sagt Harry. „So jung die Mutter zu verlieren, reißt ein riesiges Loch in dein Leben.“ Deshalb versuche er jetzt, präsent zu sein und Menschen in ähnlicher Lage zur Seite zu stehen. „Ich hoffe, dass sie herabblickt, mit Tränen in den Augen, und unglaublich stolz darauf ist, was wir erreicht haben“, sagt Harry. Williams Ehefrau Kate brachte es kürzlich auf den Punkt, als sie den Brüdern in einem live übertragenen Videogespräch sagte: „Wenn man überlegt, was ihr Jungs traurigerweise durchmachen musstet, welches Trauma ihr erlebt habt, ist es unglaublich, wie stark ihr seid und wie ihr damit zurechtkommt.“ Worte, die vermutlich auch Mama Diana ihren Söhnen gerne sagen würde.

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