„Unsere Kartoffeln sind einwandfrei, aber nicht als A-Ware für die Supermärkte geeignet“, erklärt Martin Zech von der Münchner Bauern Genossenschaft. Vor rund eineinhalb Jahren haben sich die Gründungsväter Andreas Grünwald, Florian Obersojer und Martin Zech entschlossen, größere Chargen an die Münchner Tafel zu spenden. „Wir hatten die Arbeit schon länger verfolgt und die Philosophie und Arbeitsweise der Münchner Tafel ist einfach überzeugend“, so Zech. „Wir sind nicht nur Landwirte, sondern vor allem Bauern in der Region, so hat die Tafel kurze Transportwege und die Tafelgäste bekommen sehr frische, hochwertige Ware.“
Mit Ihrer Spende - und sei sie auch noch so klein — unterstützen Sie die tz-Hilfsaktion „Gemeinsam gegen Armut“ zugunsten der Münchner Tafel und von Unicef. Ganz konkret geht der Erlös an Menschen, die in München trotz aller eigenen Anstrengung auf Hilfe angewiesen sind, vor allem an Familien aus der Ukraine, die mit Nichts von einem Moment auf den anderen ihre Heimat verlassen mussten. Und an notleidende Kinder und Familien vor Ort, die in der Ukraine und den Nachbarländern gerade jetzt im Winter so dringend Unterstützung brauchen. Gemeinsam mit unseren Partnern und Ihnen, liebe Leser, möchten wir sowohl hier, direkt vor unserer Haustür, als auch in der Ukraine helfen. Armut kann jeden treffen. Egal wo. Durch Krieg, durch persönliche Schicksalsschläge. Deshalb: Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsaktion mit Ihrer Spende.
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Bitte wählen Sie zunächst die Organisation aus, für die Sie spenden möchten. Geben Sie bei der Überweisung auf das jeweilige Konto unbedingt als Stichwort Armut an. Bei Spenden bis 100 Euro gilt der Einzahlungsbeleg als Quittung fürs Finanzamt. Bei größeren Beträgen bekommen Sie von der jeweiligen Organisation automatisch eine Spendenquittung zugesandt. Bitte geben Sie im Feld Verwendungszweck unbedingt Ihren Namen und die Adresse an, sonst können wir Ihnen keine Spendenbescheinigung zuschicken. Empfänger ist entweder die Münchner Tafel oder Unicef.
Commerzbank
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Jetzt noch ein wichtiges Versprechen, das die tz seit über 30 Jahren hält: Jeder Cent, den Sie spenden, kommt zu 100 Prozent bei den Kindern und Familien an. Alle Verwaltungskosten werden aus anderen Töpfen und von Sponsoren übernommen.
Das sieht Nico Kraus aus Ismaning genauso. Seine Familie betreibt seit über 100 Jahren den Gemüsehof Kraus und gehört zu den ersten Landwirten, die die Münchner Tafel beliefern. 20 Jahre schon besteht die Partnerschaft. „Solche Verbindungen sind für uns von unschätzbarem Wert. So können wir einfach zuverlässig kalkulieren, dass unsere Gäste mit Grundnahrungsmitteln wie Kartoffeln versorgt werden können“, sagt Tafel-Chefin Hannelore Kiethe. Für Kraus jun., der vor fünf Jahren in den elterlichen Betrieb eingestiegen ist, war es gar keine Frage, dass er die Tafelkooperation weiterführt. Im Gegenteil. Inzwischen liefert die Familie auch saisonales Gemüse, das im eigenen Hofladen nicht komplett verkauft wird. Im Sommer zum Beispiel Zucchini und Gurken, später im Jahr verschiedenes Kohlgemüse. So kommen 1A-Ernteüberschüsse nicht in den Abfall, sondern in die Ausgabestellen der Tafeln.
Eine feste Menge an Kartoffeln kauft die Münchner Tafel allerdings auch von den Bauern zu. Hannelore Kiethe: „Wir müssen sichergehen, dass an einem Tag oder einer Ausgabestelle keine Grundnahrungsmittel wie eben Kartoffeln, Zwiebeln oder Karotten fehlen.“
Insgesamt gibt es sieben landwirtschaftliche Betriebe, die die Münchner Tafel regelmäßig mit Spenden unterstützen. Mit manchen Unternehmen und Lieferanten gibt es auch Vereinbarungen über günstige Zukaufmöglichkeiten. Denn da sind sich Zech und Kraus einig: „Wir wollen unsere Kosten decken, aber mit der Münchner Tafel sicher nicht reich werden.“
Ob große Supermarktkette oder kleiner Hofladen – für die Münchner Tafel spielt es keine Rolle, wer die Lebensmittel spendet. „Jeder ist für uns wertvoll. Entscheidend ist, dass die Qualität der Produkte stimmt und wir die Abholung möglich machen können“, erklärt Hannelore Kiethe, Chefin der Münchner Tafel. Denn lange Wege sind für die Flotte der Tafel gar nicht so einfach zu bewältigen. Bei über 800 Abholpunkten ist es ein logistisches Meisterwerk, alle Waren rechtzeitig von A nach B zu schaffen. Über 400 000 Kilometer sind die Mitarbeiter pro Jahr unterwegs, um die Versorgung der 23 000 Tafelgäste an den 28 Ausgabestellen zu gewährleisten.
Zu Anfangszeiten haben die Gründerinnen die Lebensmittel noch mit den eigenen Autos abgeholt. Und damals Mitte der 90er Jahre versuchten noch manche Händler, die Münchner Tafel als Entsorgungsunternehmen zu missbrauchen. Schlaffer Salat, faule Kartoffeln, gefrorene Gurken – es gibt wenig, was die Tafel-Helferinnen nicht schon erlebt hätten. „Man gab uns häufig verschimmelten Schrott“, erinnert sich die Tafel-Chefin. Auch die Mengen waren zu Beginn nicht kalkulierbar. „Es war wie ein Lotteriespiel. Wir konnten nichts planen.“
Heute läuft die Münchner Tafel wie ein gut durchorganisiertes mittelständisches Unternehmen. Aber eben auch mit Lieferengpässen der Spender. Um die zu überbrücken, kauft die Münchner Tafel zu.
Wie zum Beispiel bei Kartoffelbauer Kraus aus Ismaning (siehe Artikel oben). „Die meisten Firmen kommen uns mit den Preisen entgegen, sie wissen, dass sie damit viel Gutes tun.“
Haben Sie noch Fragen oder möchten selbst aktiv werden, beispielsweise eine eigene Spendensammlung oder Versteigerung organisieren? Dann rufen Sie an oder schreiben eine E-Mail. tz-Redakteurin Dorit Caspary hat sich sowohl bei den Projekten der Münchner Tafel als auch bei Unicef ein Bild gemacht. Sie können sich sicher sein: Jeder Spenden-Euro wird dringend gebraucht. Unsere Reporterin erreichen Sie unter Tel. 089/5306 512 oder per E-Mail unter dorit.caspary@merkurtz.de.