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tz-Weihnachtsaktion für Münchner Tafel und Unicef - „Ohne die Tafel wäre es kaum machbar“

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Von: Dorit Caspary

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Dankbar für die Hilfe der Münchner Tafel: Gottlieb, Oleg, Ewa, Nadja, Sofia und Erik Markgraf (von links) – in Pasing lebt die Familie in einer Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung
Dankbar für die Hilfe der Münchner Tafel: Gottlieb, Oleg, Ewa, Nadja, Sofia und Erik Markgraf (von links) – in Pasing lebt die Familie in einer Dreieinhalb-Zimmer-Wohnung. © Klaus Haag

Armut kann jeden treffen. Familien hier bei uns in München genauso wie Kinder in Afrika. Mit unserer Hilfsaktion „Gemeinsam gegen Armut“ möchten wir betroffene Menschen unterstützen.

München - Nadja Markgraf kann sich noch gut an das erste Mal bei der Tafel erinnern. 2015, als sie mit ihrem dritten Kind Gottlieb schwanger war, kam die Familie an einem Samstag im Mai zur Ausgabestelle am Großmarkt. „Es hat sich wunderbar angefühlt, sich eine Woche lang keine Sorgen zu machen, ob wir im Supermarkt günstige Angebote finden“, erinnert sich die 44-Jährige.

Das ist inzwischen sechs Jahre her. Die Familie Markgraf ist heute so dankbar wie damals. Nach wie vor geht’s immer samstags von ihrer Wohnung in Pasing zur Großmarkthalle. Nicht immer kann die Mutter mitkommen, denn die kleine Ewa, die mit Down-Syndrom auf die Welt kam, und Gottlieb (6), der ADHS hat, brauchen ihre Aufmerksamkeit. Manchmal machen sich aber alle sechs Markgrafs auf zur Ausgabestelle. „Die Menschen hier sind so freundlich und hilfsbereit, die Tafel ist für uns mehr als nur die Chance, mit Lebensmitteln versorgt zu werden“, sagt Nadja Markgraf.

Münchner Tafel: tz-Weihnachtsaktion unterstützt bedürftige Familien

2013 kam die Familie aus Kasachstan nach München. „Wir haben uns immer als Deutsche gefühlt, daheim auch Deutsch gesprochen, die Kinder haben Deutschkurse in der Schule besucht“, so Vater Oleg (51). „Wir haben acht Jahre gewartet, bis wir ausreisen durften.“ Im November 2013 war es so weit, mit vier Koffern ging es nach München. Erst in ein Übergangswohnheim, dann in eine kleine Wohnung. Jetzt leben sie in dreieinhalb Zimmern auf 86 Quadratmetern. Papa Oleg arbeitet als Hausmeister, das Einkommen reicht aber nicht.

Sohn Erik (21) ist vor einigen Wochen ausgezogen, er studiert Ingenieurswissenschaften an der TU München. In der Wohnung war einfach nicht mehr genug Platz, jetzt hat er ein Ein-Zimmer-Apartment mit seiner Freundin. Die Tafel darf Erik auch als eigenständig registrierter Gast nutzen. „Ich bekomme noch kein Bafög, der Antrag liegt beim Amt“, erzählt er. Das Geld, das Markgrafs früher für ihn vom Jobcenter bekamen, fehlt. „Ohne die Tafel wäre es kaum machbar“, sagt der Student. Was die Münchner Tafel leistet, hat er sich bei einem Praktikum selbst angeschaut: „Das ist echt ein harter Job, den die Helfer ehrenamtlich machen.“

Wann immer es geht, schaut er daheim vorbei. Schwester Sofia (14) lernt mit ihm Gitarre, um die kleine Ewa kümmert er sich besonders. Auch Gottlieb freut sich, wenn der große Bruder zum Spielen da ist, turnt mit ihm am Holzgerüst, das der Papa gebaut hat. Sofia möchte später „Tier- oder Frauenärztin“ werden, erzählt sie. Jedes der vier Geschwister ist ein Wunschkind der Markgrafs. „Große Sorgen macht uns, dass Ewa Probleme mit dem Herz und den Augen hat. Gottlieb leidet unter Allergien, deshalb kann ich nicht alles kaufen und kochen“, erklärt Mutter Nadja. Die Helfer der Münchner Tafel wissen das, sorgen dafür, dass Gottlieb laktosefreien Joghurt bekommt oder verträgliches Gemüse.

Mama Markgraf klagt nicht, obwohl sie selbst unter schwerem Rheuma leidet. Mama Markgraf macht. „Dass die Kinder eine Ausbildung und ein gutes Leben haben, ist wichtig, sonst nichts.“ Kürzlich gab’s wieder Zuwachs: Pudelmädchen Cleo. Ein Therapiehund vor allem für Ewa und Gottlieb. Die Markgrafs sind bescheiden - und dankbar. „Wir haben alles, was wir brauchen, die Münchner Tafel unterstützt uns wirklich sehr. Die Sicherheit, zu wissen, dass sich Menschen so interessiert um einen kümmern, ist ein großes Geschenk.“

Münchner Tafel und oder Unicef: So können Sie spenden

Mit Ihrer Spende - und sei sie auch noch so klein - unterstützen Sie die tz-Hilfsaktion „Gemeinsam gegen Armut“ zugunsten der Münchner Tafel und von Unicef. Ganz konkret geht der Erlös an Familie, die in München trotz aller eigener Anstrengung auf Hilfe angewiesene sind und an notleidende Kinder in Malawi, die nach Flut- und Dürrekatastrophen weder genug zu essen haben, noch in die Schule gehen können. Gemeinsam mit unseren Partnern und Ihnen, liebe Leser, möchten wir hier, direkt vor unsrer Haustür, als auch in Malawi, einem der ärmsten Länder der Welt helfen. Denn Armut kann jeden treffen. Egal wo. Deshalb: Bitte unterstützen Sie unsere Hilfsaktion* mit Ihrer Spende. 

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Mittendrin: tz-Redakteurin Dorit Caspary packt gerne mit an
Mittendrin: tz-Redakteurin Dorit Caspary packt gerne mit an. © Klaus Haag

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