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„Bretonische Nächte“: Kommissar Dupin lernt etwas dazu

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Kommissar Dupin - Bretonische Nächte
Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) nimmt die Ermittlungen auf. © Wolfgang Ennenbach/Filmpool Fiction GmbH/ARD Degeto/dpa

Es beginnt wie ein klassischer englischer Krimi - und entwickelt sich zum Psychodrama: Der elfte Film aus der ARD-Reihe „Kommissar Dupin“ beschäftigt sich vor allem mit dem Innenleben seiner Figuren.

Berlin - Kommissar Dupin (Pasquale Aleardi) benimmt sich oft wie ein einsamer Wolf. Doch dieser Fall berührt ihn persönlich. Denn das Opfer eines Mordversuchs ist Kadeq (Jan Georg Schütte), sein Assistent an der Polizei-Dienststelle von Concarneau.

Der hatte kurz zuvor mit einem Blumenstrauß seine Tante Joelle in deren imposantem Landhaus besuchen wollen. Stattdessen fand er die alte Dame erschlagen auf einer Treppe vor. Auch Kadeq wurde angegriffen, liegt nach einer Schädeloperation im künstlichen Koma.

Die elfte Episode des beliebten Bretagne-Krimis „Kommissar Dupin“ (, 20. April, 20.15 Uhr im Ersten) nach den Romanen von Jean-Luc Bannalec führt vor allem ins Innenleben ihrer Figuren. Wobei Dupins Kollegin und Freundin Nolwenn (Franziska Wulf) dem smarten, stets zielgerichteten Ermittler vorwirft, dass er sich noch nie für das interessiert habe, was in seinem engen Mitarbeiter Kadeq vorgeht. Was den filmisch bereits 2014 aus Paris an die raue Atlantikküste strafversetzten Dupin auch zu beeindrucken scheint.

Erstmals unter der Regie von Holger Haase („Ella Schön“) und einmal mehr nach einem Drehbuch von Eckhard Vollmar macht Dupin sich aber erst einmal daran, den immer verwickelteren Fall aufzuklären.

Nacht, Nebel und eine alte Abtei

Mysteriös - und wie eine ironische Hommage an typisch englische Krimis - wirkt schon dessen Einstieg: Nacht und Nebel, dichter Wald, der Schrei eines Käuzchens - und mittendrin schleicht ein schwarz vermummter Mann. Bald darauf macht sich auch der oft eher nervig anmutende Kadeq auf den Weg zur Tante, deren Haus, eine alte Abtei, steil in den dunklen Himmel ragt.

Nach dem frühen Tod seiner Eltern hatte Joelle ihn aufgezogen. Zudem ist sie Besitzerin von Ländereien gewesen, um die ihr Bruder Victor (Sven-Eric Bechtolf) sie beneidet. Der verarmte Apfelwein-Produzent würde den Grund und Boden gern selbst nutzen. Und schon gerät die Krimi-Story zum klassischen, durchaus spannenden und auch bildlich attraktiven Familiendrama.

Denn die Contel-Sippe, zu der noch Victors Sohn und Schwiegertochter gehören, wurde auch schon in der Vergangenheit von Schicksalsschlägen heimgesucht. Wobei ein derzeit gerade aus dem Gefängnis entlassener rumänischer Erntehelfer kein Unbeteiligter war.

Ob Dupin aus dem düsteren Geschehen menschlich etwas zu lernen vermag? Hauptdarsteller Aleardi sieht es so. „Dupin wird dadurch auf jeden Fall bewusst, wie viel ihm an Kadeq liegt. Er kann seinen schwer verletzten Zustand kaum ertragen. Könnte mir vorstellen, dass Dupin sich ab jetzt noch mehr Mühe geben wird, seine Wertschätzung öfter zum Ausdruck bringt“, so der Schweizer (51) laut ARD-Presseheft. dpa

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