„Der Bergdoktor“: Alles, was man über die Heimatserie wissen muss
Die TV-Serie „Der Bergdoktor“ zeigt Storys, in denen sich Dr. Martin Gruber als Arzt bewähren und gleichzeitig sein kompliziertes Privatleben meistern muss.
Wien – Der österreichische Sender ORF strahlte am 6. Februar 2008 die erste Folge der ersten Staffel der Fernsehserie „Der Bergdoktor“ aus. Einen Tag später erfolgte die Erstausstrahlung der Arztserie auf dem deutschen TV-Sender ZDF. In beiden Ländern avancierte die Heimatserie schnell zum Publikumsliebling.
Titel | Der Bergdoktor |
---|---|
Erstausstrahlung | 6. Feb. 2008 auf ORF 2 |
Sender | ORF2 und ZDF |
Staffel | 16+ (Stand April 2023) |
„Der Bergdoktor“ basiert auf einer Romanreihe
Die erste Arztserie unter dem Titel „Der Bergdoktor“ wurde bereits in den 90er-Jahren produziert und ausgestrahlt. Es handelte sich dabei um eine deutsch-österreichische Gemeinschaftsproduktion der Sender Sat.1 und ORF. Die deutsche Erstausstrahlung fand im Privatfernsehen Sat.1 am 26. Oktober 1992 statt. Die Storys der Episoden orientierten sich an der Print-Vorlage, die als Romanreihe vom Bastei-Verlag herausgegebenen worden war. Die letzte Folge dieser ersten Fernsehserie wurde 1997 ausgestrahlt.
Im Jahr 2008 legten ZDF und ORF die Fernsehserie „Der Bergdoktor“ als Remake wieder auf. Die Folgen der Heimatserie werden vom Drehbuchautor Philipp Roth geschrieben. Die Erstausstrahlung fand auf beiden Sendern Anfang Februar 2008 statt. Seit dieser Zeit sind inzwischen 16 Staffeln der populären Arztserie ausgestrahlt worden. Zunächst hatten die Folgen eine Länge von 45 Minuten, seit der fünften Staffel dauert eine Staffel 90 Minuten. Die Ausstrahlung der Episoden erfolgt stets im Winter.

Die Serie steht seit Jahren hoch in der Gunst der deutschen und österreichischen TV-Zuschauer und wurde 2019 mit der Goldenen Kamera als beliebteste Serie ausgezeichnet. Darüber hinaus existiert seit zehn Jahren ein Fanclub der Fernsehserie. Gegenwärtig (Stand April 2023) hat der Club über 4.700 Mitglieder. Er veröffentlicht umfangreiche Hintergrundinformationen zur Serie und den Schauspielern.
Die Fernsehserie „Der Bergdoktor“: Die Winterspecials
Zusätzlich zu den einzelnen Staffeln sendeten ORF und ZDF sogenannte Winterspecials, deren Handlung außerhalb der Episoden stets in der verschneiten Bergwelt spielt. Bislang erfolgte die Ausstrahlung von insgesamt zehn Winterspecials mit den folgenden Titeln:
- Nr. 1 (2010): Durch eisige Höhen
- Nr. 2 (2011): Eiszeit
- Nr. 3 (2012): Virus
- Nr. 4 (2014): Schuld
- Nr. 5 (2015): Wunschkind
- Nr. 6 (2017): Das gestohlene Glück
- Nr. 7 (2018): Höhenangst
- Nr. 8 (2018): Der Preis des Lebens
- Nr. 9 (2019/2020): Die dunkle Seite des Lichts
- Nr. 10 (2021): Bauernopfer
- Nr. 11 (2022): Kalte Stille
Obwohl die Storys der Winterspecials weitgehend unabhängig von der in den Episoden erzählten Geschichte sind, werden sie zu Beginn jeder neuen Staffel gezeigt. Das dritte Winterspecial aus dem Jahre 2012 wies eine Besonderheit als Crossover mit der ebenfalls im ZDF gezeigten Serie „Die Bergretter“ auf. Die 16. Staffel startete allerdings erstmals ganz ohne ein Winterspecial in die neue Runde.
Das waren die ersten Storys bei „Der Bergdoktor“
Im Mittelpunkt der Storys der Fernsehserie steht der Allgemeinmediziner Dr. Martin Gruber. Er praktizierte ursprünglich in New York, kehrte jedoch zum 60. Geburtstag seiner Mutter in seine Heimat in den österreichischen Alpen zurück und blieb dort. Dr. Gruber übernahm die Praxis von Dr. Roman Melchinger. Sein Privatleben gestaltete sich von Anfang an sehr turbulent. Der Mediziner erfuhr, dass er der biologische Vater von Lilli ist, die bislang als Tochter seines Bruders Hans galt. Nach einigen Auseinandersetzungen kamen die Brüder überein, Lilli gemeinsam auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu begleiten.
Dr. Gruber begann, die Verbindung mit seiner alten Jugendliebe Susanne Dreiseitl wieder aufzunehmen. Dies führte zu erheblichen Verwicklungen, da Susanne noch verheiratet war. Auch finanzielle Schwierigkeiten, die sich aus der Bewirtschaftung des familieneigenen Bauernhofs ergaben, machten den Grubers in den ersten Staffeln der Fernsehserie „Der Bergdoktor“ schwer zu schaffen. Darüber hinaus behandelten viele Episoden das Liebesleben des Bruders des Bergdoktors, Hans Gruber.
Der Fortgang der „Der Bergdoktor“-Storys in den weiteren Staffeln der Fernsehserie
Martin Gruber wandte sich von Susanne ab und begann zunächst ein Verhältnis mit Dr. Andrea Junginger, später mit Anne Meierling und weiteren Damen. Neben den Liebesgeschichten von Dr. Gruber geht es in den Storys auch um Flirts und Probleme seiner Tochter Lilli. Die Behandlung von zahlreichen Unfällen und Krankheiten in der Hausarztpraxis nahm ebenfalls großen Raum ein. Dabei erlitt Martin Gruber in der achten Staffel eine schwere Sinnkrise und gab seine Tätigkeit als Arzt vorübergehend auf.

Nachdem er seine Arbeit in der Praxis wieder aufgenommen hatte, begann seine Tochter Lilli eine Ausbildung zur Arzthelferin bei ihm. Martin Gruber ließ sich auf eine Liebschaft mit der Apothekerin Franziska ein. Er verliebte sich anschließend jedoch erneut in Anne und machte ihr einen Heiratsantrag, den sie annahm. Ihr Glück wurde allerdings durch die Tatsache getrübt, dass die Beziehung zu Franziska nicht folgenlos blieb. Sie erwartete ein Kind. Mit dieser Tatsache hatte Anne schwer zu kämpfen, auch weil sie selbst keine Kinder bekommen konnte.
Wo wird „Der Bergdoktor“ gedreht?
ORF und ZDF lassen die Produktionsfirma ndF die Fernsehserie „Der Bergdoktor“ an authentischen Drehorten in den Alpen aufnehmen. Konkret handelt es sich dabei vor allem um Ellmau, einen idyllischen Ort mit knapp 3.000 Einwohnern im Tiroler Bezirk Kufstein. Hier steht der Bauernhof „Hinterschnabl“, der in der Fernsehserie als Bergdoktorpraxis zu sehen ist.
Viele Storys spielen auch im fiktiven Gasthof „Wilder Kaiser“. Diese Szenen werden im Ellmauer Restaurant „Föhrenhof“ aufgenommen. Das Produktionsteam dreht viele der Außenaufnahmen am Hintersteiner See, der im Naturschutzgebiet Wilder Kaiser liegt. Wintersportszenen finden in der Regel auf dem Stanglleit statt, dem lokalen Skihang von Ellmau.
Das sind die wichtigsten Figuren bei „Der Bergdoktor“
Bei „Der Bergdoktor“ sind die Hauptrollen seit Beginn der ersten Staffel durchgängig mit denselben Schauspielern besetzt. Diese verkörpern die folgenden Charaktere:
- Hans Sigl als Bergdoktor Dr. Martin Gruber
- Heiko Ruprecht als Hans Gruber, Bruder von Martin Gruber
- Monika Baumgartner als Elisabeth Gruber, Mutter von Hans und Martin Gruber
- Ronja Forcher als Lilli Gruber, leibliche Tochter von Martin Gruber
- Natalie O’Hara als Susanne Dreiseitl, Freundin von Hans Gruber
- Mark Keller als Dr. Alexander Kahnweiler, Freund von Martin Gruber
Darüber hinaus spielten in dieser Serie zahlreiche bekannte Schauspieler mit, wie zum Beispiel Sophia Thomalla als Arzthelferin von Dr. Gruber, Nicole Schneider oder Mariella Ahrens als dessen Ex-Freundin aus New York, Julia Denson. Auch Nicole Regine Beutler wirkte als Arzthelferin Irena Bornholm in dieser Erfolgsserie mit.
Seit 2008 spielt Hans Sigl den Bergdoktor Dr. Martin Gruber
Von Anfang an spielte der österreichische Schauspieler Hans Sigl die Hauptrolle und wichtigsten Charakter in „Der Bergdoktor“. Er verkörpert die Figur des Dr. Martin Gruber und wurde am 7. Juli 1969 in Rottenmann in der Steiermark geboren. Sigl absolvierte eine Schauspiel-, Tanz- und Gesangsausbildung am Tiroler Landestheater in Innsbruck und arbeitete dort von 1993 bis 1999. Danach trat er in der Bremer Shakespeare Company auf. Neben seiner Rolle als Dr. Martin Gruber in „Der Bergdoktor“ trat er unter anderem in den folgenden Filmen und Serien auf:
- 1999 Tierarzt Dr. Engel (Fernsehserie)
- 1999 Kommissar Rex (Fernsehserie)
- 2001 Zwei Affären und noch mehr Kinder (Film)
- 2008 Das Geheimnis des Königssees (Film)
- 2011 Klarer Fall für Bär – Gefährlicher Freundschaftsdienst (Film)
- 2013 Mord in bester Gesellschaft: In Teufels Küche (Fernsehserie)
- 2019 Flucht durchs Höllental (Film)
- 2022 Der Feind meines Feindes (Film)
Hans Sigl erhielt für seine lebensnahen Darstellungen zahlreiche Preise. Unter anderem wurde er 2015 und 2019 mit der Goldenen Henne ausgezeichnet, einem deutschen Publikums- und Medienpreis. 2014, 2016, 2017 und 2021 bekam Hans Sigl den Romy, einen österreichischen Film- und Fernsehpreis, der regelmäßig in der Wiener Hofburg verliehen wird.