Dschungelcamp: Schock für RTL am Tag nach dem Start - doch der Sender redet es schön

Die erste Sendung der neuen Staffel „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ ist über die Bildschirme geflimmert. Im Vergleich zu früher haben weniger Zuschauer eingeschaltet.
Köln - Das Warten hat ein Ende - die erste Folge der neuen Staffel „Dschungelcamp“ ist gelaufen. Einiges ist neu, vieles aber schon in den ersten Momenten „dschungeltypisch“, wie all die Jahre zuvor. Überraschungen gab es wie immer bei den Luxusgegenständen der Stars, die ersten Lästereien und Zickereien sind schon über diverse Lippen gekommen, und die erste Ekel-Prüfung ist geschafft. Mit der Kult-Show kehrt nach einem Jahr Pause wegen des Coronavirus wieder ein echtes Highlight in das Programm von RTL zurück. Allerdings schafft es der Sender nicht, den Abwärtstrend der Einschaltquoten zu stoppen. Da hilft auch kein neues Land und besonders schräge Prominente: Die Zahlen schießen in den Keller.
Dschungelcamp 2022: Niedrige Einschaltquoten zum Auftakt
Um 21.30 Uhr startete die erste Sendung, und nach nur 20 Minuten gab es bereits den ersten Aufreger für die Zuschauer. Trotz minimaler Zeitverschiebung lief die Auftaktshow bis weit nach Mitternacht. Im Vergleich zu den Jahren zuvor sinken die Einschaltquoten der RTL-Kultshow jährlich immer weiter. Zur ersten Sendung schalteten etwa 4,58 Millionen Menschen in Deutschland den Fernseher für den Dschungel-Spaß ein. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag am Freitagabend (21. Januar) bei 35 Prozent. Obwohl der Sender selbst auf Twitter von einem „erfolgreichen“ Start spricht, zeigt der Vergleich mit den vergangenen Jahren etwas anderes.
Dschungelcamp-Einschaltquoten der vergangenen Jahre
Im Jahr 2004 wurde die erste Staffel von „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ ausgestrahlt - heute, 18 Jahre später, läuft mit der 15. Staffel eine echte Jubiläumsstaffel. Trotzdem scheint das Interesse über die Jahre gesunken zu sein. Hier eine Auflistung der Einschaltquoten der Auftaktshows seit 2013 (Quellen: dwdl.de und quotenmeter.de):
- 2013: 7,77 Millionen, 39,8% Marktanteil (14-49 J.)
- 2014: 7,66 Millionen, 40,4% Marktanteil (14-49 J.)
- 2015: 7,5 Millionen, 41,9% Marktanteil (14-49 J.)
- 2016: 7,68 Millionen, 42,3% Marktanteil (14-49 J.)
- 2017: 7,36 Millionen, 41,8% Marktanteil (14-49 J.)
- 2018: 6,49 Millionen, 39,1% Marktanteil (14-49 J.)
- 2019: 5,95 Millionen, 38,7% Marktanteil (14-49 J.)
- 2020: 6,01 Millionen, 36,3% Marktanteil (14-49 J.)
- 2022: 4,58 Millionen, 35% Marktanteil (14-49 J.)
Die neue Folge teilt sich somit den Platz der schlechtesten Quoten für eine Dschungelcamp-Auftaktfolge mit der Ausgabe im Jahr 2008 (etwa 4,59 Millionen). Dass RTL diese schönredet, ist zumindest ein Stück weit verständlich - 4,58 Millionen bedeuten immer noch eine ordentliche Quote. Aber eben auch mehr als drei Millionen Zuschauer weniger als etwa 2016. Für die ersten beiden Staffeln überhaupt gab es 2004 nur Durchschnitts-Einschaltquoten über die gesamten zwei Wochen (2004 Teil 1: etwa 6,47 Millionen, 2004 Teil 2: 5,5 Millionen).
Während im Jahr 2013 mit Olivia Jones und Joey Heindle noch 7,77 Millionen einschalteten und der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen bei 39,8 Prozent lag, brach er schon 2018 um mehr als 1,2 Millionen Zuschauer ein (6,49 Millionen). Trotzdem noch deutlich mehr als in diesem Jahr mit 4,58 Millionen. In rund neun Jahren hat RTL also bei der Auftaktshow etwa drei Millionen Zuschauer verloren.