2002 ging „Deutschland sucht den Superstar“ bei RTL erstmals an den Start. Inzwischen ist DSDS nicht mehr aus der Fernsehlandschaft wegzudenken.
„Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS) ist eine von RTL produzierte Castingshow, die seit 2002 ausgestrahlt wird. Das Konzept basiert auf dem britischen Format „Pop Idol“ und besteht aus mehreren Runden (Castings, Recall, Liveshows), in denen Kandidaten vor einer Jury auftreten. Am Ende bleiben nur ein Dutzend junger Talente, die live in sogenannten Mottoshows um den Titel „Deutschlands nächster Superstar“ kämpfen.
Originaltitel: | Deutschland sucht den Superstar (DSDS) |
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Erscheinungsjahre: | seit 2003 |
Erstausstrahlung: | 9. November 2002 auf RTL |
Moderation: | Laura Wontorra (seit 2023) |
Drehort: | Castings (deutschlandweit), Recall (variierend), Liveshows (Köln) |
DSDS ist nicht nur ein Karrieresprungbrett für die Gewinner, sondern auch für die unzähligen exzentrischen Kandidaten, die in 20 Jahren Showgeschichte an der Sendung teilnahmen. Chefjuror Dieter Bohlen, bekannt für seine polarisierenden Kritiken, ist seit der ersten Ausstrahlung ein fester Bestandteil der Show; pausierte lediglich 2022.
Der Ablauf bei „Deutschland sucht den Superstar“ ist von Staffel 1 an praktisch gleich: Bei offenen Castings in verschiedenen Städten haben Kandidaten die Chance, durch ihren Auftritt vor der DSDS-Jury eine Einladung in den sogenannten Recall zu erhalten. In weiteren Runden reduziert sich die Teilnehmerzahl immer weiter, bevor die verbliebenen Kandidaten live in den Mottoshows um die Gunst der Juroren und des RTL-Publikums buhlen.
DSDS: Dieter Bohlen, Michelle, Florian Silbereisen – alle Juroren im Überblick
- Staffel 1: Dieter Bohlen, Thomas M. Stein, Shona Fraser, Thomas Bug
- Staffel 2: Dieter Bohlen, Thomas M. Stein, Shona Fraser, Thomas Bug
- Staffel 3: Dieter Bohlen, Sylvia Kollek, Heinz Henn
- Staffel 4: Dieter Bohlen, Anja Lukaseder, Heinz Henn
- Staffel 5: Dieter Bohlen, Anja Lukaseder, Andreas Läsker
- Staffel 6: Dieter Bohlen, Nina Eichinger, Volker Neumüller
- Staffel 7: Dieter Bohlen, Nina Eichinger, Volker Neumüller
- Staffel 8: Dieter Bohlen, Fernanda Brandão, Patrick Nuo
- Staffel 9: Dieter Bohlen, Natalie Horler, Bruce Darnell
- Staffel 10: Dieter Bohlen, Bill Kaulitz, Tom Kaulitz, Mateo Jasik
- Staffel 11: Dieter Bohlen, Kay One, Mieze Katz, Marianne Rosenberg
- Staffel 12: Dieter Bohlen, Mandy Capristo, DJ Antoine, Heino
- Staffel 13: Dieter Bohlen, Michelle, Vanessa Mai, H. P. Baxxter
- Staffel 14: Dieter Bohlen, Michelle, Shirin David, H. P. Baxxter
- Staffel 15: Dieter Bohlen, Ella Endlich, Carolin Niemczyk, Mousse T.
- Staffel 16: Dieter Bohlen, Pietro Lombardi, Oana Nechiti, Xavier Naidoo
- Staffel 17: Dieter Bohlen, Pietro Lombardi, Oana Nechiti, (Xavier Naidoo)
- Staffel 18: Dieter Bohlen, Maite Kelly, Mike Singer, (Michael Wendler)
- Staffel 19: Florian Silbereisen, Ilse DeLange, Toby Gad
- Staffel 20: Dieter Bohlen, Pietro Lombardi, Katja Krasavice, Leony
Rekordhalter unter den Juroren ist uneinholbar Poptitan Dieter Bohlen, der in 19 von 20 DSDS-Staffeln mit von der Partie war. Manch ein Juror musste im Laufe der Sendung sogar ausgetauscht werden: Vor Beginn der Liveshows der 17. Staffel wurde Xavier Naidoo gegen Florian Silbereisen ausgetauscht, ein Jahr später warf man Michael Wendler aus der Produktion und schnitt Szenen, in denen er auftrat, aus der Sendung. Auch Dieter Bohlen fehlte zeitweise: Am 27. März und 3. April 2021 wurde er in der 18. Staffel von Thomas Gottschalk ersetzt.
Karrieresprungbrett DSDS: Die Castingshow rentiert sich nicht nur für die Gewinner
Über die Jahre konnten nicht nur DSDS-Sieger wie Alexander Klaws, Pietro Lombardi oder Beatrice Egli die Sendung als Karrieresprungbrett nutzen. Manch ein Teilnehmer startete trotz des verpassten Sieges eine erfolgreiche Musikkarriere, darunter Sarah Engels, Anna-Carina Woitschack oder Annemarie Eilfeld. Sogar weniger talentierte Kandidaten wie Menderes Bağcı oder Cosimo Citiolo erreichten auf Dauer DSDS-Kultstatus.
Alexander Klaws, Pietro Lombardi, Beatrice Egli – alle DSDS-Gewinner im Überblick
- Staffel 1 (2002/2003): Alexander Klaws
- Staffel 2 (2003/2004): Elli Erl
- Staffel 3 (2005/2006): Tobias Regner
- Staffel 4 (2007): Mark Medlock
- Staffel 5 (2008): Thomas Godoj
- Staffel 6 (2009): Daniel Schuhmacher
- Staffel 7 (2010): Mehrzad Marashi
Staffel 8 (2011): Pietro Lombardi - Staffel 9 (2012): Luca Hänni
- Staffel 10 (2013): Beatrice Egli
- Staffel 11 (2014): Aneta Sablik
- Staffel 12 (2015): Severino Seeger
- Staffel 13 (2016): Prince Damien
- Staffel 14 (2017): Alphonso Williams
- Staffel 15 (2018): Marie Wegener
- Staffel 16 (2019): Davin Herbrüggen
- Staffel 17 (2020): Ramon Roselly
- Staffel 18 (2021): Jan-Marten Block
- Staffel 19 (2022): Harry Laffontien
Der Erfolg von DSDS: Darum gibt es „Deutschland sucht den Superstar“ schon so lang
Der Erfolg von „Deutschland sucht den Superstar“ basiert laut Branchenexperten weniger auf den musikalischen Darbietungen, sondern vielmehr auf dem enormen Unterhaltungswert der Sendung. Einzelne Sequenzen besonders schriller Auftritte erlangten deutschlandweite Bekanntheit und etablierten „DSDS“ als popkulturelles Phänomen.
Dieter Bohlens ausgeschmückte Kritiken oder Menderes’ jährliche Auftritte wurden zu Traditionen der Show und sorgten dafür, dass die Zuschauer jedes Jahr erneut einschalteten. Der Fokus wanderte über die Jahre weg von den Mottoshows und hin zu den offenen Castings, sodass die Einschaltquoten von „DSDS“ zumeist nach den ersten Folgen sinken.
Der Umgang mit den Kandidaten in den offenen Castings sorgte in der Vergangenheit jedoch auch immer wieder für Kritik in den Medien und sozialen Netzwerken. Die Kommission für Jugendmedienschutz leitete deshalb 2007 sogar ein Prüfverfahren ein. Bemängelt wurde der respektlose und teilweise beleidigende Umgang mit den Kandidaten, insbesondere vonseiten Bohlens.
Die Verantwortlichen der Sendung stellten bewusst besonders naive und wenig talentierte Teilnehmer zur Schau, deren Darbietungen dann auf vermeintlich lustige Weise inszeniert werden. Auch die mangelnde Transparenz des TV-Formats sowie die Förderung von Selbstdarstellung der Kandidaten wurden im Laufe der Staffeln immer wieder in der Presse sowie auf Social Media kritisiert.
Nicht nur in Deutschland ein Hit: DSDS gibt es auch in zahlreichen anderen Ländern
„Deutschland sucht den Superstar“ ist die deutschsprachige Version des erfolgreichen britischen Gesangswettbewerbs „Pop Idol“. Die von Simon Fuller — dem Produzenten der Spice Girls — entwickelte Show produzierte zwischen 2001 und 2003 zwei Staffeln, die auf dem britischen Sender ITV ausgestrahlt wurden. Das zum Zeitpunkt der Erstausstrahlung bahnbrechend erscheinende Format erwies sich als Erfolgskonzept und wurde daraufhin in zahlreiche Länder exportiert: In den USA läuft die Sendung beispielsweise unter dem Namen „American Idol“, in Frankreich wird sie mit dem Titel „Nouvelle Star“ ausgestrahlt.
Das deutsche Produktionsstudio UFA Show erwarb 2002 die „Pop Idol“-Lizenz und begann daraufhin mit der Produktion von „Deutschland sucht den Superstar“. Die Ästhetik und das Konzept wurden dabei größtenteils vom britischen Original übernommen. Erstmals wurde DSDS am 9. November 2002 ausgestrahlt. Seit ihrer Premiere läuft die Show auf dem Privatsender RTL. Über einen Zeitraum von mehreren Wochen werden zunächst dienstags oder mittwochs sowie später samstags Episoden gezeigt, deren Länge meist zwischen 45 Minuten und dreieinhalb Stunden variiert.
Über die Jahre entwickelte sich DSDS zu einem festen Bestandteil des deutschen Unterhaltungsfernsehens und zahlreiche Sequenzen fanden ihren Weg in die deutschsprachige Popkultur. In den Jahren 2003 und 2008 wurde das Format als „Beste Unterhaltungssendung“ mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet.