„Die Eifelpraxis“ - Idyllisches Landleben voller Probleme

München - Im September hat die neue ARD-Reihe „Die Eifelpraxis“ Premiere gefeiert. Am Freitag ist Rebecca Immanuel erneut als Krankenschwester Vera Mundt zu sehen - und hat viel zu tun.
Wie lässt sich ein Haufen Probleme am besten lösen? Mit großem Lebensmut, viel Selbstbewusstsein und noch mehr Optimismus - so zumindest nimmt die Krankenschwester Vera Mundt (Rebecca Immanuel, 46) in der ARD-Reihe „Die Eifelpraxis“ jede Hürde. Am Freitag (27. Januar, 20.15 Uhr) zeigt das Erste mit „Eine Dosis Leben“ die zweite Ausgabe des Formats - und macht manchen Zuschauer sicher neidisch auf die inneren Werte dieser tatkräftigen Frau.
Vera Mundt hat sich mit ihren beiden Kindern Paul (Tom Böttcher) und Mia (Mascha Schrader) in der Eifel eingelebt. Als Versorgungsassistentin für Hausbesuche eilt sie von Patient zu Patient und nimmt sich Zeit für deren Geschichten und Probleme. Dass sie parallel ihren pubertierenden Sohn im Zaum halten muss, der polnischen Freundin in Berufs- und Liebesfragen zur Seite steht und selbst zärtliche Gefühle entwickelt - nicht der Rede wert.
Rebecca Immanuel mag ihre Rolle
„Vera ist lebenserfahren“, sagt Schauspielerin Rebecca Immanuel („Edel & Starck“) über ihre Rolle. „Darüber hinaus zeichnet sie sich durch einen scharfen Verstand, ein hohes Maß an Empathie und Warmherzigkeit aus.“
Neben den Freunden kommen diese Eigenschaften im Film von Regisseur Christoph Schnee („Mord mit Aussicht“) und Autorin Brigitte Müller vor allem den Patienten zugute. Zu denen gehören Charly Ortmann (Sarah Mahita), deren Mann sich unverfroren an die Krankenschwester ranschmeißt, und Martha Böhl (Marie Anne Fliegel), die eher auf derbe Sprüche als auf Dankbarkeit setzt.
Im Mittelpunkt steht aber die Geschichte des ehemaligen Triathleten Max, der bei einem Unfall beide Eltern verloren hat und seitdem querschnittsgelähmt im Rollstuhl sitzt. Eine Portion Lebensmut á la Vera hat der von Leonard Proxauf (21) gespielte junge Mann also dringend nötig. Vera kümmert sich um ihren Patienten, setzt auf Belohnung statt Bestrafung - und scheut dabei nicht den Konflikt mit ihrem ebenfalls im Rollstuhl sitzenden Chef (Simon Schwarz).
Ernsthafte Themen ernsthaft präsentiert
Das ganze spielt sich ab im idyllischen Ambiente der Eifel samt Rursee und Fachwerkhäuschen, was den Film nicht dominiert, aber auch nicht zu kurz kommt. Aufgrund der vielen Baustellen ist der große Spannungsbogen zwar erst spät erkennbar, dafür finden relevante Themen wie die medizinische Unterversorgung auf dem Land, Sex mit Querschnittslähmung oder der plötzliche Verlust der Eltern ihren Platz. Und selbst die Intrigen im Dorf driften nur selten ins Klamaukhafte ab.
Der zweiten Folge der Familienserie ist daher am Freitagabend ein ähnlicher Erfolg wie der Premierenausgabe zuzutrauen. Im September schauten 4,64 Millionen Zuschauer „Die Eifelpraxis“ und bescherten der ARD damit einen Marktanteil von 16,1 Prozent.
dpa