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Höhle der Löwen (VOX): Alle Infos zur Gründer-Show

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Die Investoren der Vox-Show «Die Höhle der Löwen».
Wer überzeugt die Löwen im Pitch? © picture alliance/Christian Charisius/dpa

In der Höhle der Löwen haben Jungunternehmer auf der Suche nach einem starken Partner die Chance, einen Investor für sich zu gewinnen. Doch wer überzeugt die Löwen im Pitch?

Köln – Die Gründershow Die Höhle der Löwen (DHDL) wird seit 2014 vom deutschen Fernsehsender VOX ausgestrahlt – zunächst dienstags abends, seit der achten Staffel ist der Höhle der Löwen Sendetermin montags abends um 20:15 Uhr. Als Produktionsfirma fungiert Sony Pictures Television, die auch das britische Original „Dragons‘ Den“ verantwortet und die weltweiten Rechte für das Konzept innehält.

Die Staffeln 1 bis 6 (2014 bis 2019) wurden jeweils im Herbst des Jahres ausgestrahlt und umfassten zwischen neun und zwölf Episoden. 2020 gab es mit den Staffeln 7 und 8 erstmals eine Frühjahrs- und eine Herbststaffel mit sechs bzw. acht Episoden. Eine Folge dauert etwa 120 Minuten.

Die Höhle der Löwen: So funktioniert das Konzept

In der Gründershow haben Jungunternehmer, Erfinder und Start-ups die Möglichkeit, außergewöhnliche Geschäftsideen als Pitch-Präsentation einer Jury aus fünf Investoren, sogenannten Löwen, vorzustellen und diese von einem Investment zu überzeugen.

Die Investoren – Unternehmer aus unterschiedlichen Geschäftsfeldern – stellen den Gründern in der Höhle der Löwen sowohl finanzielle Unterstützung als auch wertvolle Expertise in Aussicht. Als Gegenwert für ihre Investition erhalten sie Geschäftsanteile am entsprechenden Start-up. Der Gründer stellt vor der eigentlichen Präsentation den angestrebten Deal – die Investitionsabsicht mit Unternehmensanteilen und Investmenthöhe – vor.

Ein Pitch endet in einer Feedback-Runde. Jeder „Löwe“ kommentiert die Präsentation, hat die Möglichkeit, Fragen zu stellen, Produkte auszuprobieren oder genauer in Augenschein zu nehmen. Entweder äußert er dann sein Interesse, auf den vorgeschlagenen Deal einzugehen, oder er unterbreitet dem Jungunternehmer ein Gegenangebot. Falls mehrere Investoren an der Geschäftsidee interessiert sind, hat der Gründer die Wahl. Mitunter schließen sich auch Investoren zusammen und gehen gemeinsam auf den Deal ein.

Löwen, die der Pitch nicht überzeugen konnte, beenden ihr entsprechendes Statement in der Regel mit den Worten „Ich bin raus“.

Das Ziel beider Seiten ist es, einen Deal abzuschließen, der die vorgestellten Produkte und Unternehmen optimal am Markt positioniert.

Gewinner und Verlierer in der Höhle der Löwen

Bei den einzelnen Folgen handelt es sich um Zusammenschnitte der vorab aufgezeichneten Präsentationen. Dabei werden nicht nur die Pitches gesendet, die zu einem Investment führen, sondern auch erfolglose Bewerbungen oder echte Aufreger. Darüber hinaus erfahren die Zuschauer durch Rückblicke, die seit der zweiten Staffel Bestandteil der Sendung sind, was aus ausgewählten Deals der vorangegangenen Episoden wurde.

Für Aufsehen sorgen immer wieder Entscheidungen der Investoren, die die Zuschauer – und hin und wieder auch die „Mit-Löwen“ – nicht nachvollziehen können. So investierte Carsten Maschmeyer in Staffel 5 in einen Windelsensor: eine App, die warnt, wenn die Windel beim Baby oder bei alten Menschen gewechselt werden muss. Eine sinnvolle Erfindung, die jedoch beim Test, den die Investoren während der Präsentation durchführten, nicht funktionierte.

Zu heftiger Kritik und einem Shitstorm in Social Media führte der wohl emotionalste Pitch in der Geschichte der Höhle der Löwen: Dr. Jens Schwindt, Kinderarzt aus Wien, präsentierte den weltweit kleinsten Patientensimulator, mit dem Mediziner gefährliche Situationen mit Frühgeborenen und deren Versorgung trainieren können. Um weltweit Leben retten zu können, fehlte dem Arzt und seinem Geschäftspartner Unterstützung im Vertrieb. Doch keiner der – emotional durchaus betroffenen – Investoren ging ein Investment ein. Die Begründung: Niemand betrachtete sich für das Produkt als passender Geschäftspartner.

Die Höhle der Löwen: Kontrolle muss sein – Due Dilligance

Nicht jede Präsentation in der Höhle der Löwen führt zu einem Deal – aber auch nicht jeder Deal, der vor laufender Kamera geschlossen wird, gipfelt in einer Zusammenarbeit. Im Falle eines Deals erfolgt zunächst eine Betriebsprüfung (Due Dilligance), in der die Aussagen des Gründers und die Geschäftsdaten überprüft werden. Im Rahmen dieser Überprüfung kann ein abgeschlossener Deal wieder platzen.

Die Höhle der Löwen: Kritik am Sendekonzept

Die vorgestellten Geschäftsideen zielen in erster Linie auf den Endverbraucher ab, nur wenige sind im B2B-Bereich angesiedelt. Bei den Sendungen handelt es sich um Aufzeichnungen, die im Studio in Köln-Ossendorf mehrere Monate vor dem Sendetermin aufgezeichnet werden. Insofern sind die Produkte, für die dabei erfolgreich ein Deal abgeschlossen wurde, pünktlich zum Termin der Ausstrahlung im regionalen und Online-Handel verfügbar und in aller Regel mit einem auffälligen „Die Höhle der Löwen“-Label versehen.

Die beteiligten Start-ups und Investoren profitieren dabei von dem Effekt, ein neu am Markt platziertes Produkt in aller Ausführlichkeit bewerben zu können. Kritiker bemängeln, dass es sich bei dem Konzept der Höhle der Löwen im Kern um eine Dauerwerbesendung handele, die jedoch nicht entsprechend gekennzeichnet sei.

Die Höhle der Löwen: Alle Löwen seit der ersten Staffel

Fünf „Löwen“ bilden die Jury, die sprungbereit auf überzeugende Pitches und vielversprechende Anteilsangebote der Gründer lauern. Dabei kommt es im Laufe der Staffeln vereinzelt zu Um- und Neubesetzungen.

Die Jury in Staffel 1 und 2 (2014/2015)

Die Jury in Staffel 3 (2016)

Die Jury in Staffel 4 und 5 (2017/2018)

* Georg Kofler vertritt die krankheitsbedingt ausfallende Judith Williams beim Dreh in zwei Sendungen.

Die Jury in Staffel 6 (2019) und 7 (Frühjahr 2020)

Ab Staffel 6 wechseln sich sieben Löwen in der Besetzung ab, sodass in jedem Pitch nach wie vor ein Gründer fünf Juroren begegnet.

Die Jury in Staffel 8 (Frühjahr 2020)

Die Höhle der Löwen: Der Moderator

Neben Jurorin Judith Williams ist Moderator Ermias „Amiaz“ Habtu die Konstante bei der Höhle der Löwen. Er führt von der ersten Folge an durch die Gründershow und führt dabei in erster Linie Kurzinterviews mit den Gründern sowohl vor als auch nach ihrer Präsentation.

Der gebürtige Eritreer, aufgewachsen in Köln, moderierte unterschiedliche Wissensmagazine und Quizshows. Darüber hinaus gehört er zum Team des Promi- und Lifestyle-Magazins „Prominent“ bei VOX.

Ähnliche Formate wie die Höhle der Löwen

Die rege Gründerszene Deutschlands wird auch in weiteren TV-Formaten abgebildet. Ähnliche Sendungen sind „Das Ding des Jahres“ bei Pro7 und „Das ist deine Chance“ bei SAT.1.

Die Höhle der Löwen in Zahlen

Deals, Investments, Auf- und Abwertungen der Gründershow in Zahlen:

Quelle

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