Junge in TV-Show zum Weinen gebracht: Tatort-Star bekommt im Netz die Quittung - aber auch die ARD

Bei „Klein gegen Groß“ duellierte sich „Tatort“-Schauspieler Jan-Josef Liefers mit dem kleinen Leo. Der 10-Jährige ist nach der Niederlage untröstlich. Im Netz hagelt es Kritik.
Berlin - Am Samstag hieß es in der ARD wieder „Klein gegen Groß“. In der beliebten TV-Show duellieren sich kleine Talente in verschiedenen Wettkämpfen mit Prominenten. Diesmal zu Gast waren unter anderen „DSDS“-Sieger Ramon Roselly, Schlagersängerin Helene Fischer und „Tatort“-Star Jan-Josef Liefers.
Der Schauspieler hatte es mit dem 10-jährigen Leo zu tun. Die beiden traten im „Wahrzeichen-Duell“ gegeneinander an. Die Kandidaten bekamen nacheinander Fotos einiger Wahrzeichen von Städten gezeigt, zunächst nur ein ganz kleiner Ausschnitt, der nach und nach größer wurde. Je schneller einer das Wahrzeichen erkannte, desto mehr Punkte kassierte er.
„Klein gegen Groß“: Tatort-Schauspieler Liefers bringt Jungen zum Weinen
Vorab gab sich Leo selbstbewusst. „Ich kenne mich mit Wahrzeichen aus der ganzen Welt besser aus als Jan Josef Liefers“, hatte der Junge gesagt. Und er schlug sich wacker, als Liefers bei einem Ausschnitt schnell drückte und die Sagrada Familia in Barcelona nannte, kam sofort ein „Nein“ von Leo. Der 57-Jährige lag tatsächlich falsch: Es war die Tempelanlage Angkor Wat in Kambodscha. So stand es vor dem letzten Bild für Liefers 6:6. Als sich der zweite Ausschnitt öffnete, buzzerte er und nannte Schloß Neuschwanstein in Schwangau. Der Sieg.
Das war in diesem Moment auch Leo bewusst, der bitterlich zu weinen begann. Liefers fragte noch, ob Leo nicht noch einmal dürfe. Dann ging er rüber und umarmte den 10-Jährigen. Moderator Kai Pflaume versuchte ihn ebenfalls zu trösten. Wichtig ist, dass es Spaß macht. Du hast auch ein bisschen gezockt, das gehört auch dazu. Das ändert nichts daran, dass du es super gemacht hast“, sagte Pflaume.
„Ich hätte lieber verloren“: Liefers versucht Leo zu trösten - das schafft Moderator Pflaume
„Das bricht einem das Herz. Ich hätte lieber verloren, aber so ist das eben“, beschwichtigte Liefers. Kurze Zeit später wich die Enttäuschung dann purer Freude. Denn als Geschenk bekam Leo eine Reise mit seiner Familie ins Disneyland nach Paris.
Eigentlich alles gut. Oder doch nicht? Im Netz hagelte es für Liefers und die ARD teils herbe Kritik. „Liefers bringt jetzt auch noch Kinder zum Heulen“, schrieb etwa ein User bei Twitter. „Liefers bringt den Jungen zum Weinen, weil er sooo ergeizig ist, gegen ein Kind zu gewinnen“, kommentierte ein anderer.
ARD und Tatort-Star Liefers heftig im Netz kritisiert
Doch auch die Tatsache, dass sich der „Tatort“-Schauspieler schon häufiger kritisch über Maßnahmen gegen das Coronavirus äußerte, brachte die Menschen auf die Palme. „So, das war‘s mit #kleingegengroß für mich, ich schalte ab, Schwurbler können mich mal gerne haben“, twitterte eine Nutzerin noch während der Show. Andere attackierten den Sender. „Was soll das #ARD? Ihr setzt damit ein tolles Zeichen für die Gesellschaft“, fragte ein User in Bezug auf Liefers‘ kritische Corona-Äußerungen.
Die Gastauswahl stößt auch einer weiteren Nutzerin übel auf: „Liebe ARD_Presse, wie rechtfertigt ihr denn einen Jan Josef Liefers in einer Kindersendung? Ein Mann, der öffentlich immer und immer wieder Corona(maßnahmen) in Frage stellt.“ Es ist nicht das erste Mal, dass die ARD wegen eines Auftritts von Liefers in die Kritik geriet. Der „Tatort“-Star war im Sommer in der „Sportschau“ zu Gast und referierte über Corona-Maßnahmen.